Kompressorkühlschränke gewinnen im Wohnmobilbereich zunehmend an Bedeutung, da sie eine gasfreie und energieeffiziente Alternative darstellen. Besonders in Kombination mit modernen Stromversorgungssystemen bieten sie Vorteile gegenüber traditionellen Absorberkühlschränken.
Technische Unterschiede
Während Absorberkühlschränke mit Gas, 12V oder 230V betrieben werden können, sind Kompressorkühlschränke ausschließlich auf Strom angewiesen. Sie bieten jedoch eine höhere Kühlleistung und sind weniger anfällig für äußere Einflüsse wie Schräglage oder hohe Umgebungstemperaturen. Zudem sind sie energieeffizienter und arbeiten unabhängig von der Außentemperatur.
Energieversorgung und Autarkie
Die Integration von Solarpaneelen und leistungsstarken Lithium-Batterien ermöglicht es, Kompressorkühlschränke auch ohne Landstrom autark zu betreiben. Dies reduziert die Abhängigkeit von Gas und ermöglicht ein vollständig gasfreies Camping-Erlebnis. Hersteller wie Knaus bieten bereits gasfreie Fahrzeugkonzepte an, die ausschließlich auf elektrische Energie setzen.
Kostenaspekte
Obwohl Kompressorkühlschränke in der Anschaffung teurer sein können, amortisieren sich die Kosten durch geringeren Energieverbrauch und Wegfall von Gasinstallationen. Zudem entfallen regelmäßige Gasprüfungen im Campingfahrzeug und der Aufwand für den Austausch von Gasflaschen.
Hier finden Sie einen aktuellen Test von 7 Kompressor-Kühlboxen. Die Testsieger kosten zwischen 700 und 800 Euro.
Gleichzeitig kühlt ein Absorberkühlschrank, der mit Gas betrieben wird, bislang noch günstiger in puncto Energieverbrauch.
Gasfreie Campingbusse und Wohnwagen
Es gibt bereits einige Hersteller, die komplett gasfreie Campingfahrzeuge auf den Markt gebracht haben:
- Der Viica Van 60 S ist ein gasfreier Campervan auf Mercedes-Sprinter-Basis, der mit einem durchdachten Konzept für autarkes Reisen überzeugt. Mit einer Länge von 5,93 Metern bietet er dank beidseitiger Heckverbreiterung ein großzügiges Querbett und setzt auf eine 200-Ah-Lithium-Batterie, die auf bis zu 600 Ah erweitert werden kann. Anstelle eines Gasherds kommt ein Zwei-Zonen-Induktionskochfeld zum Einsatz, ergänzt durch eine Truma Combi D4 Dieselheizung für wohlige Wärme.
- Der Rhön Camp The Spirit ist ein gasfreier Campingbus auf Mercedes-Sprinter-Basis, der vollständig auf elektrische Verbraucher setzt. Mit Induktionskochfeld, elektrischer Kühlung und einer Truma Dieselheizung bietet er autarkes Reisen ohne Gas. Ein modulares Stromschienensystem ermöglicht flexible Nutzung von Zubehör, gespeist durch eine 100-Ah-Lithiumbatterie. Das ausziehbare Heckbett misst 2,20 × 1,63 m und verzichtet zugunsten von Raumgefühl auf ein festes Bad, bietet jedoch eine Außendusche und eine Kassettentoilette.
- Der Balcamp 610-for-3 ist ein gasfreier Campingbus auf Fiat-Ducato-Basis, der autarkes Reisen für bis zu drei Personen ermöglicht. Mit einer 200-Ah-Lithium-Batterie, 110-Watt-Solaranlage und einem 3.000-Watt-Wechselrichter versorgt er elektrische Verbraucher wie das 1,4-kW-Induktionskochfeld und den 90-Liter-Kompressorkühlschrank effizient. Das Heck beherbergt ein französisches Bett (2,00 × 1,20 m) sowie ein Bad mit wasserloser Trenntoilette und Dusche.
- Wie es sich in einem gasfreien Wohnwagen, gezogen von einem Elektrofahrzeug campt, lesen Sie in diesem Praxistest des Knaus Sport 400 QD E-Power. Der gasfreie Wohnwagen ist speziell für den elektrischen Betrieb konzipiert. Statt Gasherd und -heizung verfügt er über ein Induktionskochfeld und eine elektrische Heizung, wodurch Gasflaschen überflüssig werden. Ein integriertes 18-Volt-Akkusystem von Einhell versorgt Kühlschrank, Beleuchtung und Kochfeld mit Strom und kann auch für andere Geräte wie Staubsauger oder Kompressoren genutzt werden. Dank des Wegfalls der Gasanlage entsteht zusätzlicher Stauraum, beispielsweise für ein Stand-up-Paddleboard im ehemaligen Gaskasten.