Es war Kaiser Karl IV., der Prag früh prägte. Die Bewohner der Stadt dankten es ihm, indem sie vielem, was ihnen lieb und teuer ist, seinen Namen verliehen. Am bekanntesten ist die Karlsbrücke, neben der Prager Burg das touristische Aushängeschild der Stadt. Die Brücke, eine der ältesten Steinbrücken Europas, verbindet die Altstadt mit der Kleinseite. Zusammen mit der Neustadt bilden sie ein einmaliges großflächiges Ensemble an jahrhundertealter Architektur. Darin lassen sich vielfältige Stile ausmachen, die schon als Einzelstücke ihren Reiz versprühen.
Prags schönste Sehenswürdigkeiten

Solche Eindrücke lassen sich vielleicht auch in anderen Städten gewinnen. Die Prager Innenstadt stellt aber darüber hinaus ein Gesamtkunstwerk dar, das seinesgleichen sucht. Es erschließt sich beim Schlendern durch enge Gassen, in denen zur Orientierung die Lesebrille genügt, ebenso wie weite Plätze oder das Moldauufer die Weitsichtbrille erfordern.
Paris vergleichbar bieten die Blicke von oben auf die Stadt einen zusätzlichen Genuss – vom Hradschin oder dem unweit davon liegenden Kloster Strahov. Von dessen Terrasse erkennt der Besucher, warum Prag auch die "hunderttürmige Stadt" genannt wird. Tatsächlich sollen es sogar tausend sein. Wer einen noch trefflicheren Überblick gewinnen will, erklimme den nahe gelegenen Aussichtsturm Petrin, auch als kleiner Eiffelturm bezeichnet.
Braukunst und Kulinarische Genüsse
Von den berühmten Bieren sollte er indes vorher nicht zu viel getrunken haben. So verschieden die Biergeschmäcker geworden sind, so vielfältig ist das Angebot. Die Renner sind die traditionellen Biere aus ganz Tschechien und den kleinen Brauereien Prags. Bei "U Fleku" ist immer noch der Teufel los, fließt das nur dort erhältliche Schwarzbier in Strömen. Ein mancher rümpft die Nase ob der Ess-, Trink-, Bedienungs- und Beschallungskultur. Aber alles zusammen ist halt Kult.

Wer zum Bier etwas essen möchte, bestellt meistens Schweinebraten mit Knödel und Kraut (vepro-knedlo-zelo). Die tschechische Küche, die vor allem eine böhmische ist, kennt noch andere Speisen, zählt aber nicht zur Haute Cuisine Europas.
Auch Cafés locken. Anfang des 20. Jahrhunderts konnte Prag auf eine Kaffeehauskultur stolz sein, die den Vergleich mit Paris nicht scheuen musste. Damals verkehrten hier deutsch- und tschechischsprachige Literaten und Journalisten. Stellvertretend seien Franz Kafka ("Der Prozess") und Jaroslav Hasek ("Der brave Soldat Schwejk") genannt. Seit 2005 gastiert in einer alten Ziegelei nahe der Karlsbrücke eine Dauerausstellung zu Kafka, die inzwischen als Kafka-Museum gilt.
An den Wein denkt der Pragbesucher zuletzt. Dabei weist die Stadt gar einen Weinberg auf, in dessen Weinpavillon genossen werden kann, was rundherum gewachsen ist. Dort sitzt und trinkt es sich besonders gut im Herbst, wenn das Laub sich bunt eingefärbt hat.
Der besondere Tipp

Auf Prags Kleinseite (Mala Strana) residiert in der Vlaaska 19 die deutsche Botschaft. Ihr Balkon erlangte durch die kurze Rede des Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher am 30. September 1989 Weltruhm: "Liebe Landsleute, wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ..." Der Rest des Satzes ging im Jubel unter. Er lautet: "... in die Bundesrepublik Deutschland möglich geworden ist." Heute erinnert eine Gedenktafel auf dem Balkon mit einer Kurzfassung des Textes an diesen Tag.
Campingplätze und Stellplätze in Prag
Caravan Camping
Gebührenpflichtiger Stell- und Campingplatz auf der Moldauinsel Cisarska louka für 80 Fahrzeuge. Ebene Wiese, Schotter. Bootsverleih, Kiosk. Fährverbindung zur Innenstadt. Preise pro Nacht: Mobil 230 CZK, Erwachsene 105 CZK, Kinder 60 CZK, Hunde 60 CZK, Strom 95 CZK. Ver- und Entsorgung und Dusche inklusive. Ganzjährig nutzbar.
Standort: Cisarska louka 162, GPS 50°03’21”N, 14°24’49”E, Telefon 0 04 20/2 57 31 75 55, www.caravancamping.cz