Mit dem Wohnmobil Südbaden entdecken – Markgräflerland, Baden-Württemberg

Markgräflerland, Baden-Württemberg
3 Tipps für einen Genussurlaub im Schwarzwald

ArtikeldatumVeröffentlicht am 23.10.2025
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Zeitig sind wir aufgestanden und werden durch einen erhebenden Anblick belohnt – genau um 6.00 Uhr geht vor unserem Parkplatz die Sonne über dem Gipfel des Belchen auf. Von seiner flachen Kuppe aus blicken wir gut drei Stunden später auf das gesamte Markgräflerland. Zwischen Freiburg und Basel, vom Rhein bis an die westlichen Abhänge des Schwarzwaldes, breitet sich ein begnadetes Fleckchen Erde aus. Besonders intensiv lässt sich das Markgräflerland mit dem Fahrrad oder zu Fuß erleben – ob gemütlich durch die Dörfer in der Ebene, genüsslich durch die Weinberge oder schweißtreibend zu den Schwarzwaldhöhen, immer wieder mit großartigen Aussichtspunkten.

Das Stichwort "Weinberge" bringt uns mitten hinein in die Gaumenfreuden dieses sonnigen Landstrichs. Von ganz einfachen Gerichten bis zu den höchsten Sphären der Kulinarik beherrscht die Region die gesamte Klaviatur des Genießens, immer gerne begleitet von den vielfältigen Varianten der Markgräfler Weine. Schließlich finden wir in der südlichsten Großstadt Deutschlands quasi die Essenz des Markgräflerlandes wieder: In Freiburg treffen sich Genuss, Aktivität, Entspannung und Kultur. Lassen Sie sich treiben, aber haben Sie immer ein Auge auf die "Bächle".

1. Radeln und Wandern

Wanderweg, Markgräfler Land, Camping, Reise, Urlaub
Günter Ultes

Etwa 2.000 Sonnenstunden im Jahr bieten beste Voraussetzungen für die Erkundung des Markgräflerlandes per Pedes oder Drahtesel. Besonders schön radelt und wandert es sich hier im Frühjahr, wenn die blühenden Obstbäume einen regelrechten Blütenrausch über das Land legen – oder im Herbst, wenn sich das Laub der Bäume und der Weinreben in allen Schattierungen von Gelb, Rot, Orange und Braun färbt.

Busse und Bahnen bringen Sie zu Ihrem Startort oder am Ende der Tour zurück zu Ihrem Stellplatz. Die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel mit ihrem engen Netz ist mit der Konus-Card, die fast alle Beherbergungsbetriebe ausstellen, sogar kostenlos. Da die Radwege häufig in die Hügel am Fuß des Schwarzwaldes oder noch höher hinaufführen, ist ein E-Bike für das Erreichen der schönsten Aussichten sehr von Vorteil. Gleichsam ist die Königstour durch das Markgräflerland die erste Etappe des badischen Weinradwegs. Die insgesamt knapp 80 Kilometer können in beliebige Teilstrecken aufgeteilt werden. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Schlösser, Burgen und Museen und nicht zuletzt vielfältige Einkehrmöglichkeiten und etwa 70 Weingüter passiert man auf dieser abwechslungsreichen Radroute. Das Verkosten der edlen Tropfen am Ende einer erlebnisreichen Tagestour kann dann der krönende Abschluss sein.

Zu Fuß taucht man noch intensiver in die Landschaft ein und kann sich überdies schon unterwegs auch mal ein Gläschen Wein gönnen. Dafür bietet sich als einfache Variante der Weinerlebnispfad an, der im Kurpark von Bad Krozingen startet. Sehr reizvoll ist auch die Wanderung vom Campingplatz Sulzbachtal zur Burgruine Neuenfels. Wer das Wandern zu seinem Schwerpunkt für den Aufenthalt im Markgräflerland machen möchte, sollte sich das Markgräfler Wiiwegli vornehmen – je nach verfügbarer Zeit komplett oder in einzelnen Abschnitten. Immerhin durchquert diese Tour durch Streuobstwiesen, Weinberge, Wälder und Dörfer, ähnlich wie der oben beschriebene Weinradweg, die gesamte Region, auf rund 90 Kilometern.

Der besondere Tipp: den Belchen erklimmen

Mächtig thront der Belchen über dem Ende des Münstertals. Stolze 1.000 Höhenmeter trennen die Talsohle vom Gipfel – ein wahrhaft alpiner Wert! Zahlreiche Wanderrouten führen auf das geräumige Plateau, von dem aus bei guter Sicht der Blick bis zu den höchsten Alpengipfeln reicht. Vom Belchenhaus, das per Seilbahn von der L142 aus erreichbar ist, spaziert man sogar in nur 15 Minuten hinauf.

2. Gaumenfreuden – von rustikal bis "zu den Sternen"

Flammkuchen, Markgräfler Land, Camping, Reise, Urlaub
Günter Ultes

Die traditionelle badische Kochkunst wird durch kulinarische Elemente der Nachbarländer bereichert und verbindet sich mit französischer Haute Cuisine und der schweizerischen Küche zu einem Gesamtkunstwerk. Naturprodukte aus der Region stehen dabei hoch im Kurs.

Anhänger der Spitzengastronomie wird es zum Hirschen in Sulzburg ziehen, der mit zwei Michelin-Sternen geadelt ist. Eine ganze Reihe weiterer Sternehäuser zwischen Freiburg und Grenzach-Wyhlen sowie zahlreiche gepflegte Restaurants mit gehobener Küche bieten quer durch die Region Gaumenfreuden jeglicher Art. Selbstverständlich kommen auch Freunde einfacher und preiswerter Küche auf ihre Kosten. Gerichte wie Flammkuchen, Bibbeleskäs (Kräuterquark), Schupfnudeln (gerollte, kleinfingerdicke Nudeln aus Kartoffelteig und Mehl) und Waien (herzhafter Kuchen, zum Beispiel mit Zwiebeln oder Käse belegt) werden in unzähligen Gasthäusern wie auch in den Straußwirtschaften angeboten. Im Frühjahr und im Herbst stecken nämlich viele Winzer bunt geschmückte Reisigbesen aus und laden zum Genuss der regionalen und selbst erzeugten Speisen und Getränke ein.

Und damit sind wir wieder beim Wein oder Wii, wie er hier genannt wird. Dominant in der Region ist der Gutedel, ein außerordentlich vielseitiger Weißwein, der sich von unkompliziert und frisch bis komplex und von großer Aromenvielfalt als echter Alleskönner entpuppt. Abgerundet wird die Weinvielfalt z.B. durch Weiß-, Grau- und Spätburgunder sowie Gewürztraminer und Müller-Thurgau. Gehaltvollere Tropfen wie feine Obst- und Tresterbrände sowie eine große Vielfalt an Süßspeisen runden die Markgräfler Genusswelt ab.

Der besondere Tipp: Köstlichkeiten vom Wegrand

Wenn im Herbst der Wein gelesen wird, reift auch eine besondere Frucht – die Esskastanie. In den lichten Laubwäldern der Region findet der aufmerksame Wanderer die grünen Kugeln mit den feinen, spitzen Stacheln, in denen bis zu drei braune Kastanien warten. Zum Öffnen empfehlen sich Handschuhe! Gekocht oder geröstet passen die sehr gesunden Früchte hervorragend zum kräftigen Rotwein – Keschde und Wii.

3. Freiburg – Studierendenstadt mit Flair

Rotes Haus, Markgräfler Land, Camping, Reise, Urlaub
Günter Ultes

Es plätschert in der historischen Altstadt von Freiburg. Durch zahlreiche "Gässle" zieht sich auch heute noch – teilweise wieder – ein 8,5 Kilometer langes Netz von flachen steinernen Rinnen, in denen das vom Flüsschen Dreisam abgeleitete Wasser fließt. "Bächle" werden sie genannt. Seit dem 12. oder 13. Jahrhundert dienten sie der Versorgung mit Brauchwasser, der Oberflächenentwässerung, dem Brandschutz, als Viehtränke oder der Abfallentsorgung. Heute sind sie ein Element der Stadtgestaltung, der Luftbefeuchtung und touristische Attraktion. Aber ein Tritt ins Wasser will wohl überlegt sein. Neben nassen Füßen verpflichtet dieser nach der Überlieferung dazu, eine Freiburgerin oder einen Freiburger zu heiraten!

Nicht nur wegen der Bächle ist Freiburg einen Besuch wert. Die grüne Stadt am Fuß des Schwarzwaldes wartet auch darüber hinaus mit einem sehr eigenen Flair auf. Besonders die geschichtsträchtige Altstadt lädt zum entspannten Bummeln ein. Viele der Gebäude wurden zwar im Krieg zerstört, aber nach historischem Vorbild wieder aufgebaut.

Bächle, Markgräfler Land, Camping, Reise, Urlaub
Günter Ultes

Auf dem Münstermarkt, in der Markthalle und im "Bermudadreieck" rund um das Martinstor, dem Freiburger Szene- und Ausgehviertel, lassen sich Hunger und Durst jeglicher Art zuverlässig stillen. Richtig idyllisch wird es in "Klein Venedig", dem ehemaligen Gerber- und Fischerviertel. Hier werden aus den Bächle tiefere und breitere Bäche, die früher die Wasserversorgung für die diversen Gewerbe gesichert haben. Natürlich darf ein Besuch am und im Münster mit seinem 116 Meter hohen Westturm, dem wuchtigen und reich verzierten Hauptportal und den zahlreichen Wasserspeiern nicht fehlen. Letztere sollten, neben ihrer Funktion der Entwässerung, Dämonen vom Gotteshaus fernhalten. Und wer am Abend noch Entdeckerlust übrig hat, dem sei das umfangreiche Musik- und Theaterangebot ans Herz gelegt.

Der besondere Tipp: Einkehren bei den Jesuiten

Am Rücken des Schönbergs am südlichen Stadtrand von Freiburg liegt das Jesuitenschloss Merzhausen. Es beherbergt das Stiftungsweingut Freiburg nebst Probierstube und einem großen Saal, der gerne für Veranstaltungen wie Hochzeiten genutzt wird. Besonders von der Terrasse des zugehörigen Café-Restaurants hat man einen schönen Blick über Freiburg. Zahlreiche Wanderwege starten hier.

4 Stellplatz-Tipps im Markgräflerland

1. Stellplatz der Balinea-Thermen

  • Gebührenpflichtiger Stellplatz für 34 Mobile am Ortsrand auf einem Parkplatz. Überwiegend eben, kein Schatten. Zentrum zu Fuß erreichbar.
  • In der Nähe: Balinea-Thermen mit Saunen und Totes-Meer-Salzgrotte. Abenteuergolf im Kurpark.
  • Preis pro Nacht: 18 Euro. Kurtaxe pro erwachsener Person: 2,25 Euro. Strom, Wasser, Entsorgung Grauwasser und Chemie-WC im Übernachtungspreis enthalten. Dusche: 4,50 Euro/30 Min
  • Maximaler Aufenthalt: 3 Nächte
79415 Bad Bellingen (D)
Stellplatz der Balinea-Thermen
35 Bewertungen
18,00 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden
Platz für Wohnmobile mit Überlänge
WLAN vorhanden
Hunde erlaubt

2. Wohnmobilstellplatz am Rebberg

  • Gebührenpflichtiger Stellplatz für 75 Mobile am Ortsrand. Überwiegend eben, kein Schatten, geschottert, beleuchtet. Zentrum zu Fuß erreichbar.
  • Am Platz: Platzwart
  • In der Nähe: ÖPNV-Anschluss, Glöckleshofkapelle mit Fresken. Litschgihaus mit Museum. Sammlung historischer Tasteninstrumente. Vita Classica-Thermen, Kurpark.
  • Preis pro Nacht: 17,50 Euro. Bezahlung bei der Touristeninformation. Wasser, Entsorgung Grauwasser und Chemie-WC, WLAN im Übernachtungspreis enthalten. Strom: 4 Euro/Tag, Dusche: 3 Euro
79189 Bad Krozingen (D)
Wohnmobilstellplatz am Rebberg
47 Bewertungen
17,50 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden
Platz für Wohnmobile mit Überlänge
WLAN vorhanden
Hunde erlaubt

3. Stellplatz am Fünfschilling Hof

  • Gebührenfreier Stellplatz für 10 Mobile am Ortsrand an einem Weingut. Überwiegend eben, teilweise schattig, geschottert. Zentrum zu Fuß erreichbar.
  • In der Nähe: ausgewiesene Wanderwege, Winterwandern. Einkehr obligatorisch.
  • Maximaler Aufenthalt: 1 Nacht
79592 Fischingen (D)
Stellplatz am Fünfschilling Hof
12 Bewertungen
Kostenlos
Platz für Wohnmobile mit Überlänge
Hunde erlaubt

4. Wohnmobilstellplatz Freiburg

  • Gebührenpflichtiger Stellplatz für 100 Mobile am Ortsrand neben einer Sportstätte. Überwiegend eben, kein Schatten, gepflastert und asphaltiert, barrierefrei, beleuchtet. Zentrum zu Fuß erreichbar. ÖPNV-Anschluss am Stellplatz
  • Am Platz: Video-Überwachung
  • In der Nähe: Altstadt, Museen, Theater/Oper, Messe, ausgewiesene Fahrradwege
  • Preis pro Nacht inklusive drei erwachsener Personen: 15–17 Euro. Wasser, Entsorgung Grauwasser und Chemie-WC im Übernachtungspreis enthalten. Strom: 75 Cent/kWh
  • Achtung: An Heimspieltagen des SC Freiburg kann das Gelände ab 10 Uhr 24 Stunden lang nicht genutzt werden! Spielplan siehe Internetseite des Betreibers.
79108 Freiburg im Breisgau (D)
Wohnmobilstellplatz Freiburg
92 Bewertungen
15,00 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
Platz für Wohnmobile mit Überlänge
Hunde erlaubt