Es gibt Menschen, die sich auf den Weg an die italienische Adria machen und dort nie ankommen. Nicht wegen eines Motorschadens am Wohnmobil oder anderer Unpässlichkeiten, sondern weil sie ihre Route durch Kärnten gelegt haben.
Und weil sie dann schon in Kärnten all das finden, was sie erst in Italien erwartet hätten: Ein mildes und sonniges Klima, südlich inspirierte Städtchen mit offenen Plätzen und heiterer Renaissance- und Barockarchitektur, Flanierpromenaden und Gartenlokale, jede Menge Bademöglichkeiten in mollig warmen Seen und dazu eine bunte, heitere Amüsierstimmung. Kärnten ist wie ein Stück Italien, nur dass die Einheimischen „servus“ sagen statt „ciao“. Warum also noch weitere 200 Kilometer auf der Autobahn runterbrechen?
Kärntens schönste Seen
Es ist doch wahr: Kein Mensch braucht das Meer, wenn in Kärnten über 200 Badeseen locken – große und kleine, mondän funkelnde und still versteckte Gewässer zwischen den Gebirgs- und Hügelketten von Österreichs südlichstem Bundesland. Badeseen, die so sauber sind, dass man beim Schwimmen jederzeit ein bisschen Wasser verschlucken darf, und die noch einen weiteren Vorteil des Südens haben: Sie sind warm. Der Klopeiner See, südlich von Völkermarkt in Unterkärnten, bringt es an Spitzentagen auf 29 Grad Celsius – eine echte Badewanne, die bei sonnigem Wetter gut mit Schwimmern gefüllt ist.

Wesentlich ruhiger geht es am schönen Weissensee zu, dessen bis zu 24 Grad warmes Wasser bei den Badenden ebenfalls noch kaum blaue Lippen und klappernde Zähne verursachen dürfte. In 900 Meter Höhe zwängt sich der See in einen sanften Taleinschnitt über dem Drautal. Schilf schmiegt sich an sein Ufer, und in seinen kleinen Buchten blühen Seerosen.
Ein Fest fürs Auge ist der Kontrast des intensiv türkisfarben leuchtenden Wassers zu den hellen Uferwiesen und den dunkelgrünen Tannenwäldern aus den Gailtaler Alpen. Ein Großteil des Sees steht unter Naturschutz, die Uferstraße endet auf halber Höhe des Sees. Danach gehts nur zu Fuß, mit dem Mountainbike oder auf dem Wasserweg am Ostufer weiter.
Er ist der größte aller Kärntner Seen, und das sommerliche Ferientreiben hält hier den entscheidenden Schuss Weltläufigkeit, Glanz und Verheißung bereit. Im 19. Jh. entdeckten wohlhabende Hauptstädter, dass der mit charmanten Buchten und Inseln geschmückte See die ideale Sommerfrische war. Aristokraten und Künstler errichteten herrschaftliche Ferienvillen. Hier liegt die österreichische Riviera

Der mondäne Wörthersee ist auch heute beliebt bei den Reichen und Schönen. Milliardärswitwen, Fußball-Pensionäre und Hitparaden-Abräumer ziehen durch die vielen Beach-Clubs, schillernden Discos und schicken Boutiquen rund um den See, und in der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt herrscht echtes Highlife. Wer vermisst da schon Rimini?

Das familiäre Gegenstück zum Amüsiergewässer Wörthersee ist der Ossiacher See im Norden von Villach. Ruhig und beschaulich geht es hier zu; das eindrucksvolle Benediktinerstift in Ossiach scheint den Takt vorzugeben. Günstige Windverhältnisse machen den See ideal zum Segeln und Surfen, doch auch mit dem Fahrrad umrunden Familien gern das freundliche Gewässer. Auf dem 29 Kilometer langen Wanderweg geht es nur selten bergauf, dafür wartet bei Sattendorf ein echter Geheimtipp – die bis zu 30 Meter hohen Finsterbachfälle.
Bewegung steht auch rund um den Faaker See hoch im Kurs. Jede Menge Veranstaltungen werden hier organisiert – vom Triathlon übers Bike-Treffen bis zur Cabrio-Sternfahrt. Wer es ruhiger mag, kann sich einfach nur in einem der zehn Strandbäder auf den sonnenwarmen Holzsteg legen und den Sommer genießen. Die Kärntner Seen kann man nämlich durchaus auch im Liegen erfahren.
Tipp 1: Kärnten bietet Highlights in Sport oder Kultur
Auf dem Mittelkärntner Kultur-Radweg etwa kann man sich praktischerweise an beidem gleichzeitig ergötzen: Er bietet körperliche Ertüchtigung auf 65 Kilometern an frischer Kärntner Landluft und dazu jede Menge intellektuelle Anregung durch die kulturellen Höhepunkte, an denen die Route vorbeiführt.

Zwischen Dürnstein und Klagenfurt warten unter anderem der historische Braukeller und der Hochofen in Micheldorf, das Auer-von-Welsbach-Museum in Althofen, die römische Ausgrabungsstätte Virunum, der beachtliche Dom von Maria Saal und dort auch das sehenswerte Freilichtmuseum mit typischen Kärntner Bauernhöfen. Eine reich gespickte Tour, bei der der weitgehend ebene Streckenverlauf und die parallel verlaufende Bahnstrecke (sehr praktisch bei eventuellen Erschöpfungsanfällen) dafür sorgen, dass das Radeln der Kultur nicht allzu viel Energie raubt. www.kulturradweg.at
Tipp 2: Pasta Österreichs – Die Kärntner Nudel

In Sachen Pasta müssen die Kärntner sich vor ihren italienischen Nachbarn nicht verstecken: Die Kärntner Nudeln sind ein Gedicht – ganz egal ob sie mit süßer oder mit salziger Füllung auf den Tisch kommen. Hergestellt werden sie aus dünn ausgerolltem Nudelteig, der mit Quark, Kartoffeln und Minze, aber auch mit Hackfleisch oder einer Apfel-Zimt-Mischung belegt und zu Taschen geformt wird. Rillenförmiges Zusammendrücken der Teigränder zum Abschluss lässt die Nudeln aussehen, als seien sie mit einer Kordel geschmückt.
Reiseinformationen
Kärnten Information: Hier gibt es Auskunft zu Aktivitäten, Sehenswertem und Veranstaltungen, auf Wunsch werden umfangreiche Prospekte verschickt. Man kann über die informative Website auch einen Newsletter beziehen, zudem gibt es einen Shop.
9220 Velden, Casinoplatz 1, Info: Telefon 0043/4633000, www.kaernten.at
Stellplatz-Tipps
9170 Ferlach: Messeparkplatz am Schloss Ferlach
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 30 Mobile. Verkehrsgünstig gelegener und für Reisemobile reservierter Bereich auf einem Teil des Messeparkplatzes, nach hinten durch eine begrünte Betonwand begrenzt. Ebener, mit Fräsasphalt befestigter Untergrund. Ruhige Lage unweit des Stadtzentrums. Etwas Schatten durch hohe Bäume. ST-SAN-Anlage. Maximaler Aufenthalt: 24 Std. 4 Euro promobil/24 Std. Strom (4 Anschl.): 1 Euro/8 Std. Wasser: 1 Euro/ 10 Min. Ganzjährig nutzbar.
Standort: Nähe Sparkassenplatz, GPS 46°31’30”N, 14°17’50”O, Telefon 0043/42272600
9563 Gnesau: Camperpark Nockberge
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 25 Mobile vor dem Campinggelände. Ebenes, befestigtes Areal neben den Tennisplätzen. Frühstück oder Brötchenservice im Campingbüfett. Gaststätte im Ort 800 m. Sommer (Mai–September): 12 Euro pro Nacht und Mobil inklusive 2 Personen, Kurtaxe, Dusche, V + E. Strom: 2,90 Euro. Winter (Oktober–April): 10 Euro. Strom: 4,80 Euro. V+E für Durchreisende: 1 Euro/100 Ltr. Wasser, 5 Euro Entsorgung. Ganzjährig.
Standort: Sonnleiten 24, GPS 46°46’45”N, 13°57’07”O, Telefon 0043/4278368,
9620 Hermagor: Stellplatz am Schluga-Camping
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 6 Mobile vor dem Campinggelände. Leicht unebener Untergrund aus Schotter. Kleiner Laden und Restaurant auf dem Campingplatz. Maximaler Aufenthalt: 3 Tage in der Hauptsaison, sonst 7 Tage. V+E auf dem Campingplatz. 12 Euro pro Nacht und Mobil inklusive 2 Personen, Dusche, Ver- und Entsorgung. Ortstaxe: ab 1,25 Euro/Person. Strom (6 Anschlüsse): ab 2,72 Euro. Hund: ab 3 Euro. Internet-Point: 8 Cent/Min. Ganzjährig nutzbar.
Standort: OT Obervellach, Obervellach 15, GPS 46°37’52”N, 13°23’44”O, Telefon 0043/42822051
9232 Rosegg: Stellplatz am Gasthof Roseggerhof
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 30 Mobile. Wiesengelände oder Asphaltfläche beim Gasthof am Ortsrand des kleinen Flecken Rosegg im Seendreieck Ossiacher See, Faaker See und Wörthersee. Warme Küche bis 21 Uhr. 7 Euro pro Nacht und Mobil, 2 Euro pro Person inklusive Strom, Ver- und Entsorgung. Kurtaxe: 1,50 Euro pro Person. Dusche: 2 Euro. Mobil mit Anhänger 10 Euro. Saison: April bis Oktober.
Standort: Schulweg 4, GPS 46°35’25”N, 14°01’13”O, Telefon 0043/42472722
9751 Sachsenburg: Stellplatz am Restaurant Auszeit
Gebührenfreier Stellplatz für 10 Mobile. Einkehr obligatorisch. Großer geschotterter Parkplatz für Pkw und Reisemobile vor dem Restaurant in Ortsrandlage unmittelbar an der Bundesstraße. Die Küche ist täglich durchgehend von 11 bis 21 Uhr in Betrieb. Nach Ostern und nach Allerheiligen schließt das Restaurant für jeweils 14 Tage. Sonst ganzjährig nutzbar.
Standort: OT Obergottesfeld, Obergottesfeld 79, GPS 46°47’57”N, 13°21’06”O, Telefon 0043/476933110
9554 St. Urban: Stellplatz am Gasthof Reidenwirt
Gebührenfreier Stellplatz für 5 Mobile auf dem großen, geschotterten Parkplatz am Gasthof in Einzellage. Einkehr obligatorisch. Täglich warme Küche bis 21 Uhr. In der Zwischensaison dienstags und mittwochs Ruhetag. Strom: 5 Euro. Ganzjährig nutzbar.
Standort: OT Retschitz, Retschitz 3, GPS 46°45’42”N, 14°11’13”O, Irmgard und Karl Liebebegger, Telefon 0043/42778244
9241 Wernberg: Stellplatz am Gasthof Fruhmann
Gebührenfreier Stellplatz für 5 Mobile auf dem großen, geschotterten Parkplatz des Landgasthofs mit Fleischerei. Einkehr obligatorisch. Warme Küche bis 21:30 Uhr. Ganzjährig nutzbar.
Standort: Triester Straße 1, GPS 46°37’30”N, 13°55’44”O, Telefon 00 43/42 52 22 21
9713 Zlan: Stellplatz am Nagelerhof
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 8 Mobile. Ebene Wiese am Ferienbauernhof. 4,50 Euro pro Nacht und Mobil, 4,50 Euro pro Person inkl. Dusche. Ortstaxe: 1,05 Euro pro Person ab 16 Jahre. Strom nach Verbrauch. V+E inklusive. Saison: 15. März bis Oktober.
Standort: OT Ziebl, Ziebl 4, GPS 46°44’25”N, 13°34’38”O, Telefon 0043/4761236