Spello ist eine dieser charmanten Kleinstädte, die ihre Besucher sofort für sich einnehmen: Eine gut erhaltene römische Stadtmauer umgibt das Städtchen, das sich bis auf den 314 Meter hohen Monte Subásio hinaufzieht. Eine einzige, steil ansteigende Hauptstraße erschließt den Ort. Links und rechts gehen Gassen, Treppen und Stiegen ab, führen mitten hinein in ein Labyrinth mittelalterlicher Städteplanung. Die beiden Kirchen San Lorenzo und Maria Maggiore überragen das Gewirr der Bauten, die sich in einem einheitlichen Ton präsentieren. Im Mittelalter wurde ausschließlich der helle Kalkstein vom Monte Subásio verbaut. Den schönsten Blick auf Spello und Umgebung bietet die Aussichtsterrasse Belvedere am nördlichen Ende der Altstadt, direkt darunter liegt das römische Amphitheater. Unübersehbar sind aber auch die Schäden durch das schwere Erdbeben von 1997. Viele Kirchen, Teile der Stadtbefestigung und auch Wohnhäuser sind auch einige Jahre danach noch eingerüstet, die Instandsetzungsarbeiten an den Bauten gehen nur sehr langsam voran. Die Lebensfreude der Einwohner trübt das nur wenig. Alljährlich zu Fronleichnam feiern sie ihr traditionelles Infiorata-Fest. In der vorhergehenden Nacht schmücken die Einwohner die Gassen mit farbenprächtigen Blütenteppichen, die vergeblich ihresgleichen suchen.