Wohnmobilreise in Italien: Florenz, Pisa und Siena
Campingurlaub in der malerischen Toskana

Die Toskana zieht jedes Jahr unzählige Touristen an. Umrahmt wird die Kulturhistorie in den Städten von einer atemberaubend malerischen Hügellandschaft. Für uns Grund genug, die Region in den Osterferien mit dem Wohnmobil zu erkunden.

Wohnmobilreise Toskana
Foto: Photocreo Bednarek/Adobe Stock

Hektik und Eile passen nicht zu einer Reise in die Toskana. Wir lassen es schon bei der Anfahrt gemütlich angehen und übernachten erst einmal im österreichischen Heiterwang. Der Ferienhof Sunnawirt ist für diesen Zweck eine gute Adresse. Neben einem Campingbereich bietet er auch gutes Essen und superleckeren Kaiserschmarrn an.

Am nächsten Tag ziehen wir weiter bis Arco in Italien. Das Städtchen liegt etwa fünf Kilometer nördlich des Gardasees im Sarcatal. Für Kletterer – wie wir es sind – ist Arco immer ein Highlight. Aber auch Radfahrer oder Wanderer kommen hier auf ihre Kosten.

Wohnmobilreise Toskana
Christa Jöckel
Ab sieben Euro pro Nacht kostet ein Stellplatz am Ferienhof Sunnawirt.

Die Saison läuft gerade erst an und eine Woche vor Ostern ist es auf dem Camping Zoo noch ziemlich leer. Wo man im Sommer ohne Reservierung oft keine Stellfläche mehr bekommt, haben wir jetzt freie Platzwahl. Mental stellen wir uns hier mit Pizza, Eis und Klettern in der Sonne auf die kommende Zeit in der Toskana ein. Die Abende sind noch immer kalt, doch tagsüber ist das anders. Frühlingshafte Temperaturen lassen uns Anfang April im T-Shirt die Sonne genießen, und so schmeckt das italienische Eis gleich noch besser.

Städte und Städchen: Von Pisa in die Provinz

Erste Anlaufstelle in der Toskana ist Pisa. Glücklicherweise gibt es in der Stadt einen Wohnmobil-Stellplatz, von dem man die Innenstadt zu Fuß erreichen kann. Noch am gleichen Abend gehen wir zum Schiefen Turm. Der Glockenturm des Doms ist zwar nicht das schiefste Gebäude der Welt – aber für viele das bekannteste. Die untergehende Sonne zaubert ein schönes Ambiente am Dom und langsam leeren sich die Wege. Denn kaum ist das letzte Abendrot verloschen, wird es wieder kühl. Uns zieht es deshalb in eins der vielen gemütlichen Lokale zum Abendessen, bevor wir wieder zum Wohnmobil zurückkehren.

Auch wenn der Stellplatz in Pisa gut gelegen ist, hält es uns nicht lange dort. Es gibt zwar auch Klettermöglichkeiten, doch die sind längst kein Geheimtipp mehr. Tausende Hände und Füße haben die wenigen Felsen glatt werden lassen – nichts für uns. Da wir ohnehin keine Stadtmenschen sind, fahren wir weiter.

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Christa Jöckel
Das Bergdorf Montecatini Alto gefällt uns besonders gut. In den engen Gassen gibt es hinter jeder Ecke etwas zu entdecken.

Etwas früher als geplant treffen wir auf dem Campingplatz Belsito ein. Er liegt in der Provinz Pistoia, ganz in der Nähe des Dorfes Montecatini Alto. Das malerische Bergdorf ist durch die Funicolare di Montecatini Terme – eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Standseilbahnen Italiens – mit dem Kurort Montecatini Terme verbunden. Auf dem ruhig gelegenen Campingplatz mit seiner herrlichen Aussicht auf das Umland ist man somit bestens untergebracht. Man kann die Ruhe und den Blick auf die Hügellandschaft genießen, ohne auf die Stadtnähe zu verzichten. Zu Fuß erreicht man Montecatini Alto in etwa 20 Minuten. Beim Einchecken erklärt uns die freundliche Dame an der Rezeption in gutem Deutsch, dass wir uns auch hier den besten Platz aussuchen dürfen. Zum Saisonstart Anfang April sind wir nahezu allein auf dem großen Campinggelände. Sie gibt uns noch eine Einweisung in die Begebenheiten vor Ort und erzählt von den berühmten Thermalbädern in Montecatini Terme und Monsummano Terme.

Nachdem wir uns die denkbar schönste Parzelle gesichert haben, satteln wir die Fahrräder und fahren voller Erwartung nach Monsummano. Zwar sind es nur acht Kilometer bis dahin, doch die Hügel sind steiler, als sie scheinen. Für Kletterer lohnt sich die Anstrengung aber ganz besonders: Die Felsen hier in einem der größten Klettergebiete der Toskana sind perfekt und bieten uns für die kommenden Tage viel Abwechslung und Herausforderung. Jeden Tag kommen jetzt weitere Camper auf Belsito an. Trotzdem bleibt es angenehm ruhig. Neben dem Klettern stehen ausgedehnte Spaziergänge nach Montecatini Alto und dessen Umgebung auf dem Programm, und wir erkunden mit dem Fahrrad die Umgebung. Ganz so einfach ist das mit Radfahren aber leider nicht.

Wohnmobilreise Toskana
Christa Jöckel
Klettern in Monsummano ist nicht nur etwas für Große. Auch Kinder können sich an den Felswänden austoben.

Obwohl die Landschaft viel zu bieten hat und mit grandiosen Aussichten auf die Kirchen, Burgen und Dörfer lockt, finden wir keine guten Radwege. Abseits der Verbindungsstraßen können wir mit dem Rad nur mehr oder weniger irgendwo im Nirgendwo fahren. Viele vielversprechende Wege verlaufen sich im Nichts. Dass Italiener das eigentlich besser können, wissen wir von den tollen Radwegen und Mountainbike-Strecken rund um den Gardasee. Auf jeden Fall sind unsere Spazier- und Radrouten sehr naturnah: Mehrmals begegnen wir Schlangen. Meist liegen sie auf dem Weg in der Sonne und verschwinden, sobald wir in die Nähe kommen. Hin und wieder bleiben sie aber auch liegen und setzen sich erst in Bewegung, wenn wir sie fotografieren wollen.

Von Florenz bis an den Gardasee

Wer die Toskana bereist, kommt um einen Besuch der Kunst- und Kulturstadt Florenz kaum herum. Wir entscheiden uns, unser Wohnmobil auf dem Campingplatz stehen zu lassen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Florenz zu fahren. Dazu laufen wir erst nach Montecatini Alto, fahren mit der Funicolare nach Montecatini Terme und von dort mit dem Zug nach Florenz. Bei einer äußerst kurzweiligen Stadtführung lassen wir uns die Besonderheiten von Florenz zeigen, bestaunen die riesige Kathedrale aus weißem und grünem Marmor sowie unzählige weitere historische und moderne Kunstwerke. Auch über große Namen wie Medici, Galilei und Da Vinci erfahren wir eine Menge. Uns wird schnell klar, wie ähnlich sich einflussreiche Menschen und Familien über die Jahrhunderte geblieben sind: machthungrig, größenwahnsinnig, manipulativ und doch irgendwie beeindruckend und genial.

Zwei Wochen Ferien vergehen wie im Flug und wir müssen irgendwann wieder packen und Richtung Heimat aufbrechen. Abermals in gemütlichem Tempo fahren wir nach Norden, genießen einmal mehr den Anblick der Weinberge in der Toskana, bevor wir am Gardasee vorbeifahren und noch einmal in Arco einen Zwischenstopp einlegen. Diesmal nicht zum Klettern, sondern zum Radfahren – was in Montecatini definitiv zu kurz kam.

Die Übernachtungsplätze auf unserer Tour

Ferienhof Sunnawirt
Mühle 4, A-6611 Heiterwang
Telefon +43/67 64 53 50 61
E-Mail: sunnawirt@aon.at
www.sunnawirt.at

Wer von Deutschland in die Toskana fährt und in Österreich einen Zwischenstopp einlegen möchte, der ist im Ferienhof Sunnawirt gut aufgehoben. Der Ferienhof liegt südlich des Grenzübergangs Füssen in Heiterwang und bietet Besuchern nicht nur gutes Essen, sondern auch Stellplätze an. Dabei ist es egal, ob man mit dem Wohnmobil, Caravan-Gespann oder Auto und Zelt anreist. Stromanschlüsse, Duschen und Entsorgungsmöglichkeiten sind vor Ort, Hunde verboten.

Camping Zoo
Via Legionari Cecoslovacchi 24 I-38062 Arco (TN)
Telefon +39/04 64 51 62 32
E-Mail: info@campingzoo.it
www.campingzoo.it

Der kinderfreundliche Campingplatz liegt im Sarcatal bei Arco, etwa sechs Kilometer vom Gardasee entfernt und bildet für uns den idealen Zwischenstopp auf dem Weg in die Toskana. Die Waschhäuser sind sauber und die Betreiber freundlich. Der Platz bietet Kindern mit seinen drei Spielplätzen, einem Pool, der Nähe zum Flussufer und den Tieren wie Hasen, Ziegen und Enten genug Raum für große und kleine Abenteuer. Die Innenstadt von Arco ist in einer Viertelstunde zu Fuß erreichbar.

Camping Belsito
Via Delle Vigne 1
I-51016 Montecatini Terme Pistoia (PT)
Telefon +39/0 57 26 73 73
E-Mail: info@campingbelsito.it
www.campingbelsito.it

Der ruhig gelegene Campingplatz mit Poolanlagen liegt zwischen Montecatini Terme und Montecatini Alto. Er bietet seinen Besuchern dank der drei Ebenen, über die sich der Platz erstreckt, stets eine atemberaubende Aussicht über das toskanische Umland. Montecatini Alto ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Durch die Funicolare ist die schöne mittelalterliche Stadt mit dem Kurort Montecatini Terme verbunden. Das macht den Campingplatz zum idealen Ausgangspunkt sowohl für entspannte Tage als auch für kulturelle Ausflüge.

Parcheggi Camper Via di Pratale
Via di Pratale 109, I-56100 Pisa
Telefon +39/0 50 55 56 78
www.pisamo.it/wp/parcheggi-camper-via-pratale

Der nur für Wohnmobile vorgesehene Stellplatz liegt mitten in Pisa, und die Altstadt ist von hier zu Fuß in 20 Minuten erreichbar. Wer sich also die Stadt ansehen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Der Platz bietet sowohl Strom als auch eine Ver- und Entsorgungsstation.

Weitere Bilder von dieser und vielen weiteren Reisen: felsundwald.de