Moos, Regenstreifen, Harzflecken und Insekten haben eines gemeinsam: Sie lassen sich nicht ohne Weiteres mit Lappen und einem gängigen Reinigungsmittel entfernen. Härtefälle erfordern besondere Maßnahmen, und so gibt es für verschiedene Verschmutzungen unterschiedliche Gegenmittel. Ausschlaggebend für das bestmögliche Ergebnis ist die Einwirkzeit. Einsprühen und direkt über die verschmutzte Stelle zu wischen ist wenig zielführend. Gerade Ablagerungen wie Harz oder Insekten sollten zumindest eine halbe Minute lang mit dem Reinigungsmittel in Kontakt kommen.
Tipps für Spezialreiniger und Werkzeug
Aber Achtung: Spezialreiniger sind aggressiver als gewöhnliches Autoshampoo. Darum gilt es bei jedem Mittel zu prüfen, ob es auf allen Außenflächen des Reisemobils, insbesondere Acrylglas, angewendet werden darf. Meist findet sich dazu ein Hinweis auf der Verpackung. Auch sollte das Mittel nur punktuell auf den stark verschmutzten Flächen verteilt und nicht großflächig aufgetragen werden. Bei stark sauren oder alkalischen Substanzen schadet es auch nicht, die gesäuberte Stelle abschließend mit klarem Wasser zu spülen, um etwaige chemische Rückstände zu entfernen.
Als Werkzeug helfen Lappen, Schwamm und eine weiche Bürste. Ist diese mit einem Teleskopstiel versehen, erreicht man auch schwer zugängliche Dachflächen. Besonders an Leisten und Fugen sammeln sich oft Verschmutzungen. Bei der Reinigung hilft hier eine spezielle Fugenbürste mit festen, schmalen Borsten.

Dauerhaft feuchte Stellen bilden ideale Bedingungen für Moose und Algen. An porösen Dichtfugen wie an Dachkanten finden Gewächse besonders guten Halt. Gegen den Befall mit organischem Bewuchs hilft eine Versiegelung mit Wachs oder Nanopartikeln. Denn je glatter die Oberfläche, umso schwerer haften die Organismen. Zeigt die Außenwand grüne Stellen, lassen sich Moose und Algen am besten mit säurehaltigen Mitteln bekämpfen. Ein Kunststoffspatel hilft, besonders dicke Schichten abzukratzen, ohne dabei die Oberfläche des Wohnmobils zu beschädigen. Vorsicht bei Algenentfernern aus dem Gartenfachmarkt: Diese Produkte sind oftmals zu aggressiv für empfindliche GfK-Oberflächen, da sie für die Anwendung auf Stein ausgelegt sind.

Zeigen sich schwarze Schlieren, handelt es sich um sogenannte Regenstreifen. Diese Verschmutzungen entstehen häufig an Dachkanten und unter den Fenstern. Mit dem Regenwasser rinnen Staub und Dreck an der Außenwand herunter und bleiben am Reisemobil haften. Besonders hartnäckig sind Rußpartikel, die sich aus der Butyl-Dichtmasse herauslösen. Ein Regenstreifenentferner, aufgetragen mit einem Schwamm, macht das Putzen wesentlich leichter. Das Mittel kann auch mit einer Drucksprühpumpe großflächig aufgetragen werden.

Es tropft auf Dach und ausgestellte Fenster, und ist es einmal angetrocknet, lässt sich Harz nur mit Mühe entfernen. Entgegen mancher Behauptung sollte der klebrige Baumsaft niemals mit Spiritus entfernt werden, da die scharfe Flüssigkeit Lack und Acrylglas angreift. Als Alternative zu speziellen Harzentfernern können allerdings Butter und Speiseöl helfen. Der hohe Fettgehalt wirkt auf Harz wie Lösemittel, ohne den Oberflächen des Wohnmobils zu schaden.
Nach der Rückkehr aus dem Sommerurlaub ist die Front des Reisemobils meist der reinste Insektenfriedhof. Fliegen, Mücken und Käfer scheinen sich mit jedem Kilometer auf der Frontpartie zu vermehren. Die blutverschmierten Kadaver kleben durch den hohen Proteingehalt nicht nur stark, sie können der Außenhaut des Wohnmobils auch richtig schaden. Denn Insekten enthalten Säuren, die Lack oder GfK mit der Zeit angreifen. Die Überreste sollten also schnellstmöglich entfernt werden. Saubere Reinigungsergebnisse lassen sich mit speziellen Sprays oder auch Reinigungspasten sowie -knete erzielen.
Tipps für den Unterboden

Aus den Augen aus dem Sinn? Wer mit dem Unterboden so verfährt, wird eines Tages Augen machen. Auch wenn pflegeleichte GfK-Bodenkonstruktionen immer mehr Verbreitung finden, bestehen viele Böden aktueller Reisemobile immer noch aus Holz. Regelmäßige Kontrolle ist bei beiden Arten nötig. In den ersten Jahren erfolgt sie im Rahmen der Dichtheitsprüfung, danach sollte spätestens alle zwei Jahre unter das Reisemobil geschaut werden. Sichtbare Beschädigungen müssen schnellstens beseitigt werden. Bei GfK-Böden laminiert der Fachmann kaputte Stellen. Ein Unterbodenschutz-Material ist hier laut Aussage von Fachleuten nicht nötig.
Einen Holzboden können Reisemobilisten mit Streichharz selbst ausbessern. Dazu muss der Boden trockengelegt werden. Wichtig: einen diffusionsoffenen (atmungsaktiven) Anstrich verwenden. Damit kann Wasserdampf von außen in das Holz eindringen, der innen an die Luft abgegeben wird. Wenn sich das Holz im Sommer aufheizt, wird der entstandene Dampfdruck abgebaut und der Anstrich nicht abgesprengt. Es reicht aus, den Schutz nur auf schadhaften Stellen aufzufrischen. Ein Neuanstrich des gesamten Unterbodens ist meist nicht nötig. Übrigens: Pkw-Unterbodenschutz auf Bitumen- oder Teer-Basis "atmet" nicht und ist daher nicht geeignet.
Vor allem lackierte Original-Chassis’ verdienen einen prüfenden Blick. Alko-Tiefrahmen müssen nicht speziell behandelt werden; sie sind feuerverzinkt und somit gegen Rost geschützt. Durch Kontakt mit Salz- und Kondenswasser kann sich sogenannter Weißrost bilden, der jedoch nur die Optik beeinträchtigt. Alko empfiehlt, betroffene Stellen mit Zinkreiniger zu behandeln. Nach dem Winter sollte jedes Fahrgestell gesäubert oder mit klarem Wasser abgespült werden, um Salzkrusten zu entfernen.
Spezialprodukte für den Unterboden
- Spätestens alle zwei Jahre sollte der Unterboden kontrolliert werden. Nach der Reparatur wird die Stelle mit Unterbodenschutz versehen. Ohne Schutz verwittert das Holz, bis es sogar morsch werden kann.
- Als Erstes muss die vorhandene Feuchtigkeit aus dem Holz. Hierzu eignet sich das hydrophobe Owatrol-Öl.
- Schadhafte Stellen lassen sich mit KSD-Streichharz und Härter behandeln.
- Schutz vor Schotter- und Steinschlag liefern Dekaphon 9735 oder Time Max UBS Strong.
- Auch von Elaskon gibt es mit Caravan C-UBS eine Versiegelung.