Bürgermeister von Trigance müsste man sein. Ganze 150 Seelen hätte man zu verwalten. Ein ruhiger Job könnte man meinen, doch immerhin sind es schon dreißig mehr als zu Beginn der Amtszeit von Bernard Clap, der sich Monsieur le Maire nennen darf. Für die meisten im Dorf heißt er aber immer noch einfach Bernard, Bernard der Koch. So klein der Ort auch ist, so groß ist seine Attraktivität. Aus dem Tal betrachtet, scheinen die Häuser von Trigance gen Himmel zu streben, in Richtung Burg, die kühn und uneinnehmbar auf dem Höhenzug thront. 800 Meter hoch liegt der kleine Ort rund 17 Kilometer südöstlich von Castellane. Viel Platz bleibt nicht auf den schmalen Felsvorsprüngen, aber immerhin genug für einen botanischen Lehrpfad, der sich von der Kirche ins Tal des Jabron schlängelt. An jeder Wegkehre hüllt ein neuer Duft Spaziergänger ein: Lavendel, Minze, Salbei, Rosmarin, Ginster, Thymian. Uralte Mandelbäume stemmen sich gegen den kräftigen Wind. Die Burg, mit der die Grafen der Provence einst den Zugang zur Verdon-Schlucht kontrollierten, ist längst restauriert, vom Rittersaal bis zur Kemenate eine einzige Schau. Mittlerweile residiert ein feines Schlosshotel in dem alten Gemäuer mit seiner scheinbar grenzenlosen Aussicht. Monsieur le Maire will, dass Trigance Taille hält: Keine Neubaugebiete um den alten Kern, darüber ist er sich mit den Dorfbewohnern einig. Die Gassen von Trigance führen unweigerlich zum Hauptplatz und damit zum Café Le Piccolo. Im Verlauf eines Tages hockt das halbe Dorf irgendwann im Schatten der großen Platane. Ab dem zweiten Besuch gehört man dazu und lernt etwa den Imker Claude Bernard kennen, der in seiner Kammer köstlichen Lavendelhonig verkauft. Der Stellplatz für Reisemobile liegt am Fuße des Ortes. Eine schmale, geschotterte Zufahrt führt direkt zu dem Areal, das leicht geneigte Gelände bietet genug Platz für zehn Mobile. Am Rande laden Holzbänke und Tische dazu ein, das Abendbrot einzunehmen.
Ein Tennisplatz und ein Spielplatz für Kinder runden das Angebot ab. Einziger Nachteil: Das Gelände bietet kein schattiges Plätzchen. Ruhe und Erholung sind dafür garantiert, schließlich gehört der Ort ja zu den kleinen im Lande.
Schöner kleiner Stellplatz für eine Nacht.