Fisch, überall Fisch. Dicht an dicht drängeln sich die Besucher auf der Balustrade der Fischhalle von La Turballe und beobachten das unverständliche Tohuwabohu zu ihren Füßen. Sprachfetzen fliegen hin und her, Männer in Blauzeug gestikulieren wild und zeigen dabei auf Kisten voller Fisch. Eine mehr als hundert Boote zählende Flotte bringt regelmäßig Fänge dieser Größenordnung von der Fahrt in ihren Heimathafen auf der Halbinsel von Guérande mit. Eine touristische Schönheit ist La Turballe allerdings sicher nicht. Der Ort mit seinen 3000 Einwohnern und einem der wichtigsten Fischereihäfen an der französischen Atlantikküste ist wenig mehr als ein Zusammenschluss mehrerer Fischer- und Salzbauerndörfer um die Ortschaft Trescalan. Viel interessanter als die Ortschaften sind für Sommergäste die Bademöglichkeiten. La Turballe besitzt im Süden des Ortes einen etwa vier Kilometer langen Dünenstreifen mit Sandstränden, im Norden schließen sich mit der Plage De Ker Elisabeth und der Plage de la Bastille zwei felsige Sandbuchten an – und damit zählt La Turballe zu den beliebtesten Baderevieren auf der Halbinsel Guérande. Zwischen La Turballe und dem Badeort Le Croisic weiter im Süden dehnen sich die Salzsümpfe aus, eine kunstvoll angelegte Kulturlandschaft, in der die Bauern seit Jahrhunderten mit Können und Geduld das weiße Gold des Meeres gewinnen. Ein ausgeklügeltes System von immer flacher werdenden Becken, Kanälen und Salinen lässt das einströmende Meerwasser in der Sonne verdunsten und gibt den Bauern Gelegenheit, mit ihren Rechen die salzhaltige Schicht herauszuziehen – ein Handwerk, das Bewunderung verdient.
Der Platz kostet jetzt 7,70€/Tag. Frischwasser kostet extra? Ortszentrum ist fußläufiger zu erreichen.