Der Rundgang abseits der üblichen touristischen Route beginnt im „Unendlichen Saal“, genau dort, wo die klassische Führung durch die Grotten von Frasassi endet. Niedere Decken und verschiedenartigste Sinterbildungen bestimmen hier das Bild. Dieser Rundgang stellt die beste Möglichkeit dar, sich mit der Wissenschaft der Speläologie zu beschäftigen – auch wenn der oft unebene und zuweilen auch glitschige Untergrund so seine Tücken hat. Für den ganz normalen Höhlenforscher ist der Ancona-Schlund die erste Station der Exkursion. Dieser Abgrund der Höhle wurde als erste gefunden. Der riesige Raum gehört wohl zu den größten Höhlen Europas: Er ist 180 Meter lang, 120 Meter breit und gute 200 Meter hoch. Am südlichen Rand des kristallisierten Sees ragt das Castello della Fatina, das „Feenschloss“, hervor. Es trägt seinen Namen durch die vielen nadelartigen Spitzen und Zacken. Ohnehin kommt hier unten die Fantasie schnell auf Touren. Als „Teufel mit Kerze“ bezeichnen Höhlenforscher einen eisenfarbigen Stalagmit von mehr als zwei Meter Länge, an dessen Seite eine kleine weiße Sinterbildung entstand. Eine weitere Besonderheit ist die bemerkenswert große Sinterfahne namens „Niagara“. Sie besteht aus reinem Kalk von blendend weißer Farbe und bildete sich aus Tropfen, die jahrhundertelang eine Felswand hinunterliefen. Die Mitte des Saals wird von den „Gianti“ beherrscht, einer jahrtausendealten, eindrucksvollen Stalagmitengruppe. Wer hier die gewölbte Decke betrachtet, entdeckt eine natürliche Öffnung. Sie erinnert an den 29. September 1971, an dem sich die ersten Speläologen in das Innerste der Höhlen herabseilten, um kurz darauf ihre Entdeckung kundzutun: „Albo signando lapillo.“
ist nun auch am Tag kostenlos. für eine nacht voll ausreichender Stellplatz.