Die Sitzgruppe soll gleich mehrere Aufgaben gut erfüllen. Zum Essen will man aufrecht an einem stabilen Tisch sitzen, der genügend Platz für die Gedecke bietet. Den Abend möchte man entspannt und gemütlich beim Fernschauen oder Lesen verbringen, und während der Fahrt sollen in der Regel vier sichere und möglichst bequeme Fahrplätze verfügbar sein.
Einst gehörten Hecksitzgruppen im Reisemobil zum Standard. Heute hingegen sind Anordnungen am beliebtesten, die Fahrer- und Beifahrersitz mit einbeziehen. Die Doppelnutzung spart Platz, der etwa bequemeren, weil größeren Betten zugutekommt. Zudem sind die Fahrerhaussitze auch beim Wohnen gefragt, weil sie individuell einstellbar und oft komfortabler sind als stramme Sitzbänke mit meist aufrecht stehenden Lehnen.
Platzsparende Halbdinette

Die quer eingebaute Rückbank bildet zusammen mit den beiden drehbaren Vordersitzen eine sogenannte Halbdinette. Der Tisch ist dabei meist an einer Wandschiene eingehängt. Wenn die Tischplatte nicht mittels Dreh- oder Klappmechanismus erweitert werden kann, ist sie vom Beifahrersitz eher schlecht zu erreichen. Die Sitzbank bietet oft zwei Gurtplätze für Mitreisende. Zudem lässt sie sich häufig in eine halbwegs passable Liegefläche für eine Person umbauen.
Sitzbank dennoch teils zur Liegefläche umbaubar
Tisch manchmal während der Fahrt wegklappbar
Gegenübersitzen nur mit gedrehten Fahrersitzen möglich
Beifahrersitz oft zu weit weg vom Tisch
Beliebt in Alkovenmobilen: Dinette

Die klassische Dinette zeichnet sich durch zwei gegenüberliegende Bänke aus, die quer im Reisemobil eingebaut sind. Im Gegensatz zur Halbdinette werden hier die Fahrersitze nicht benötigt, um zu viert beisammenzusitzen. Diese Variante ist vor allem in Alkovenmobilen zu finden.
Sollten vier Sitzplätze nicht ausreichen, bieten sich Modelle mit Doppeldinette an. Hier ist eine weitere kleine Bank-Tisch-Bank-Kombination mit Platz für meist zwei zusätzliche Personen gegenüber oder nach hinten versetzt eingebaut.
In der Regel zu einer Liegefläche umbaubar
Fahrerhaus lässt sich im Winter meist gut abschotten
Verschwendete Länge wegen des ungenutzten Cockpits
Starre Aufteilung
Keine verstellbaren Pilotensitze zum Lümmeln
Gemütliche L-Sitzgruppe

In Teil- und Vollintegrierten setzen Hersteller immer öfter auf eine Abwandlung der Halbdinette mit L-förmigem Sofa. Die Variante braucht zwar etwas mehr Platz, ist aber gemütlicher. Der Tisch steht dabei frei auf einem oder zwei Füßen. Zum Fahren kann die Eckbank meist in eine Querbank mit zwei Gurtplätzen verwandelt werden. Komplettiert wird die L-Sitzgruppe gern durch eine Längsbank gegenüber.
Füße hochlegen möglich
Bei Zwei-Personen-Belegung Drehen der Fahrersitze nicht zwingend notwendig
Sitzfläche des Längsteils oft nicht tief genug, um bequem zu sitzen
Vierter Gurtplatz erst nach Umbau verfügbar
Oft kein Bett möglich
Luxuriöse Barsitzgruppe

Wesentlich seltener begegnet man sogenannten Barsitzgruppen. Der Tisch ragt hier meist von der Beifahrerseite in den Raum hinein. Um ihn herum gruppieren sich eine großzügige Längsbank oder ein Ecksofa, die beiden drehbaren Fahrersitze sowie ein weiterer Einzel-Komfortsessel. Dieser verfügt teils sogar über eine ausfahrbare Fußablage, wie man es von Relaxsesseln in heimischen Wohnzimmern kennt. Diese De-luxe-Sitzgruppe benötigt relativ viel Raum und ist deswegen nur in großen Integrierten und Linern zu finden.
Dritter Komfortsitzplatz beim Fahren und Wohnen
Großes und gemütliches Längs- oder Ecksofa
Nimmt viel Platz in Anspruch
Funktioniert nur in großen Integrierten und Linern
Großzügige Längsbänke

Zwei Längsbänke, die sich gegenüberstehen, sieht man in letzter Zeit immer häufiger, auch in kompakten Modellen. Die fehlende Querbank lässt den Raum angenehm offen wirken, obgleich der mittig platzierte Tisch den Durchgang ins Fahrerhaus teils erschwert. Diese Variante inkludiert zudem die Vordersitze und bietet je nach Bankbreite Platz für vier bis sechs Personen. Während der Fahrt können die beiden Bänke zu je einem Gurtplatz umgebaut werden. So sind zusätzlich zum Fahrer und Beifahrer zwei weitere Mitreisende möglich.
Zwei separate Gurtplätze mittels Umbau möglich
Großzügiges Raumgefühl
Mittig platzierter Tisch erschwert mitunter den Durchgang
Mitfahrer sitzen hinten teils recht unbequem
Comeback der Hecksitzgruppe
Auch die Hecksitzgruppe, die aufgrund der halbkreisförmigen Anordnung der Bänke gerne auch als Rundsitzgruppe bezeichnet wird, kommt wieder mehr in Mode. Vor allem wenn sie clever mit einer Heckgarage kombiniert ist und auch mit Gurtplätzen ausgestattet werden kann. Obwohl diese gemütliche Sitzgruppenvariante recht viel Platz in Anspruch nimmt, findet sie sich sogar in manchen kompakten Teilintegrierten und Campingbussen.

Viele Sitzplätze
Angenehm auch im Winter, weil weit vom schlecht isolierten Fahrerhaus entfernt
Heckgarage, wenn vorhanden, mit wenig Raum
Gurtplätze für Mitreisende weit weg vom Fahrerhaus
Extra-Bank
Zusätzliche Sitzbänke in Längsrichtung gegenüber der Sitzgruppe schaffen Platz für einen gemütlichen Spieleabend in großer Runde. In vielen Reisemobilen komplettiert solch eine Längsbank für ein oder zwei Personen die Halbdinette, die Dinette oder die Sitzgruppe mit L-Sofa. Sie bietet Platz für Gäste. In manchen Fällen lässt sie sich – meist optional – auch zu einem weiteren Gurtplatz umbauen. Bei kompakten Fahrzeugen reicht der Platz aber häufig nur für einen schmalen Hocker als Notplatz oder Beinauflage.
Außergewöhnliche Sitzgruppen

Immer wieder zeigen Hersteller alternative Sitzgruppenlösungen etwa für Camper, die ausschließlich zu zweit reisen, besonders gern in großer Runde zusammensitzen oder solche, denen die Standardsitzgruppen in Reisemobilen einfach nicht zusagen. Einige Beispiele solcher besonderen Ausführungen der Sitzgelegenheiten finden Sie in der Bildergalerie.