Einen GPS-Tracker in das Wohnmobil einzubauen, haben sich viele Reisende sicher schon überlegt. Denn vermutlich jeder Reisemobil-Fan hat in der ein oder anderen Situation schon befürchtet, dass sein geliebtes Wohnmobil gestohlen werden könnte. Nicht nur unterwegs auf Reisen, auch wenn das Fahrzeug für einige Zeit abgestellt wird, parkt es oftmals auf frei zugänglichen Flächen.
Aber selbst in Garagen oder umzäunte Flächen kann eingebrochen werden. Fahrzeuge im Winterschlaf sind dieser Gefahr besonders ausgesetzt, da sie oft längere Zeit unbeaufsichtigt herumstehen und der Diebstahl so genau geplant werden kann – und eventuell zunächst unbemerkt bleibt.
GPS-Tracker können in solchen Fällen helfen. Denn sie melden sich meist von selbst, wenn das Fahrzeug wegbewegt wird, und ermöglichen auch das Wiederfinden. 8 GPS-Tracker zwischen 15 und 250 Euro haben wir hier im Test.
Der Easy-Track von Yukatrack
Der Easy-Track von Yukatrack ist ein simpler, aber effektiver GPS-Tracker für 119 Euro. Dafür bekommt man das Gerät, eine knappe Bedienungsanleitung und die integrierte SIM-Karte. Der Einbau ist nahezu selbsterklärend: Man schließt das schwarze Kabel am Minus- und das rote Kabel am Pluspol von Bord- oder Starterbatterie an. Hält das Fahrzeug länger Winterschlaf, empfiehlt es sich auch wegen des Trackers, die Batterie zuvor vollzuladen. Dann noch die 93 mal 56 Millimeter große Einheit mit dem rückseitig angebrachten Klebestreifen in Batterienähe fixieren – fertig ist der Einbau. Am besten versteckt man das Gerät möglichst unsichtbar hinter der Batterie. Dann merkt ein Dieb beim flüchtigen Blick nicht sofort, dass seine Beute mit einem GPS-Tracker geschützt ist. Denn eins ist klar: Wird der Tracker entdeckt und entfernt, nutzt er nichts mehr.
Als letzten Installationsschritt lädt man die kostenlose App herunter und registriert sich. Im Kaufpreis ist der Ortungsdienst für zwölf Monate inklusive. Nach Ablauf der Frist kann man die Lizenz über die App verlängern. Neben der einfachen Installation ist ein weiterer Vorteil des Easy-Track, dass er verschiedenste Bordnetze akzeptiert, von 9 bis 32 Volt. Jedoch ist er vollständig auf die Stromversorgung angewiesen. Wird der Tracker vom Dieb entdeckt und abgeklemmt, ist er funktionslos.
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Der Onntrack 400
Geräte mit eingebautem Akku sind also noch etwas sicherer – reißt der Dieb die Kabel ab, kann das Gerät weiter unbemerkt seine Position ermitteln und senden. Nach diesem Prinzip funktioniert der GPS 400 der niederländischen Marke Onntrack für 199 Euro. Dieses Gerät wird ebenfalls an der Batterie angeklemmt. Allerdings sind die Litzen sehr dünn und Kabelschuhe muss man selbst anbringen. Der 1,5 Meter lange Kabelstrang besteht aus sieben Adern. Benötigt werden aber nur das rote Kabel für den Plus- und das schwarze für den Minuspol der Batterie. Mit dem Rest macht die holprig übersetzte Montageanleitung kurzen Prozess: "Sie können die Drähte schneiden. Sie haben keine Funktion." Seltsam, warum nicht einfach ein zweiadriges Kabel beigelegt wird!
Hat man sie abgeschnitten und die zwei Versorgungskabel an die Batterie geklemmt, kann man mit einem Stecker das Gerät selbst anschließen. Dank dieser Lösung und der üppigen Kabellänge lässt es sich gut verstecken. Zudem gibt die Steckverbindung dem Nutzer die Möglichkeit, den Tracker bei Bedarf leicht zu entfernen.
Besonders lobenswert ist zudem, dass der Onntrack 400 keine laufenden Zahlungen erfordert. Hat man das Gerät gekauft, kann man es jahrelang ohne Zusatzkosten nutzen. Der EU-weite Service wird im Ernstfall auf die ganze Welt ausgeweitet. Die kostenlose App bietet nützliche Funktionen: Bei Erschütterungen wird eine Benachrichtigung gesendet und die Frequenz der Standortabfrage erhöht. Auch eine Geo-Zone kann man einrichten, also ein Areal, in dem sich das Fahrzeug frei bewegen darf. Das ist etwa für Campingbusse interessant, die ab und an im Alltag benutzt werden, womöglich von mehreren Personen. Erst wenn das Fahrzeug die festgelegte Zone verlässt, bekommt man eine Meldung.
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Autoskope GPS-Tracker
Ein hochpreisiges, aber auch sehr vielseitiges Gerät stellt der GPS-Tracker von Autoskope dar. Das in Rostock ansässige Unternehmen bietet für 319 Euro eine Einheit mit externer GPS- und Mobilfunk-Antenne an. Die etwas größere und damit etwas schwieriger zu versteckende Zentraleinheit ist in einem wertigen Gehäuse aus eloxiertem Aluminium eingebaut und wird mit sechs Schrauben befestigt. Der lange Kabelstrang wird mit einem achtpoligen, gegen Spritzwasser geschützten Stecker angeschlossen. Abgeschnitten wird beim Autoskope nichts, denn die sechs Zusatzadern – neben der Stromversorgung – haben interessante Funktionen.
Sie können etwa für ein Relais benutzt werden, das am Anlasser angeschlossen wird. Dann sendet das Gerät ein Warnsignal ans Smartphone, sobald der Motor gestartet wird. Eine andere Leitung kann für das Zündungsplus benutzt werden. Es gibt auch die Möglichkeit, das Öffnen der Aufbautür zu überwachen.
Gut und nützlich für den Reisemobileinsatz sind die externen Antennen für GPS- und GSM-Signal. Denn die oftmals aus Aluminium bestehende Außenhaut des Fahrzeugs kann abschirmende Wirkung haben. Dank langer Kabel können die Antennen im besten Fall direkt auf dem Dach oder zumindest im oberen Bereich des Aufbaus platziert werden.
Das ist allerdings mit zusätzlichem Zeitaufwand für die Kabelverlegung verbunden und für Ungeübte eine Herausforderung. Wer sich den Einbau des Autoskope nicht zutraut, kann sich an einen der 25 Einbaupartner in Deutschland wenden. Dafür ist bei diesem Gerät die Empfangs- und Ortungssicherheit dann aber auch merklich höher als bei den anderen beiden, einfacheren Modellen.
Die integrierte SIM-Karte hat eine Grundlaufzeit von einem Jahr. Danach kostet der Dienst 3,99 Euro pro Monat. Eine Mindestlaufzeit für die Verlängerung gibt es nicht, sie ist monatlich kündbar. Im Normalbetrieb umfasst der Ortungsbereich ganz Europa, im Falle eines Diebstahls wird er kostenfrei auf die ganze Welt ausgeweitet. Der höhere Preis ist also gerechtfertigt, zumal die kostenlose App des Autoskope einige Zusatzfunktionen wie Routenanzeige, Durchschnittsgeschwindigkeit, Geo-Zonen und mehr bereithält.
Ob man wirklich all diese Informationen haben muss, ist eine andere Frage. Das sollte man sich bei der Auswahl eines GPS-Trackers generell überlegen. Denn so verlockend diese Möglichkeiten auch klingen, sind viele der Funktionen eher nette Spielereien, auf die es im Ernstfall gar nicht ankommt.
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Portable GPS-Tracker ohne Einbau

Die meisten GPS-Tracker lassen sich auch von Ungeübten problemlos einbauen. Das Wichtigste: Anleitung lesen und das Gerät gut verstecken.
Wer sich jeglichen Einbauaufwand sparen möchte, findet auf dem Markt der GPS-Tracker auch portable Modelle mit eingebautem Akku und ohne Batterieanschluss. Diese kleinen Empfänger funktionieren technisch genauso wie die hier vorgestellten Exemplare.
Ihr Vorteil ist natürlich, dass sie praktisch keinen Installationsaufwand erfordern. Definitiver Nachteil ist allerdings, dass sie immer wieder aufgeladen werden müssen. Gerade in der Winterpause, wenn das Reisemobil vielleicht monatelang auf dem Abstellplatz steht, kann das zum Problem werden. Denn ist der Akku einmal leer, ist die Schutzfunktion dahin. Immerhin senden die meisten akkubetriebenen Tracker rechtzeitig vorher eine Warnung ans Smartphone. Doch wird das nötige Aufladen im Alltagsstress vergessen – oder man ist im Ausland und kann es nicht schnell genug erledigen –, steht das Fahrzeug ohne Schutz da.
Deshalb sind die meisten dieser Geräte nur bedingt empfehlenswert. Eine Ausnahme bildet der Cobblestone von Copenhagen Trackers, der eine Akkulaufzeit von vier Jahren verspricht, wenn er nur eine Positionsmeldung am Tag sendet. Sobald das Fahrzeug bewegt wird, erhöht sich die Frequenz – aber auch der Stromverbrauch. Daher raten wir zur Lösung mit Batterieanschluss, damit im Fall der Fälle das Reisemobil auffindbar bleibt.
Bosch Spexor

Der rund 250 Euro teure Bosch Spexor hat als klassische Alarmsirene eine eher repräsentative Wirkung. Die Talente des 4G-vernetzten Geräts sind anders gelagert und durchaus vielfältig.
Nur zwölf Zentimeter hoch, aber vollgestopft mit Technik: Der Spexor von Bosch scannt seine Umgebung mit verschiedenen Sensoren und qualifiziert sich dadurch für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Naheliegend ist der Einbruchschutz: Zur Überwachung kombiniert das Gerät die Messwerte der eingebauten Bewegungs-, Geräusch- und Drucksensoren. Bei Auffälligkeiten schickt Spexor per Mobilfunk eine Benachrichtigung an die zugehörige App auf dem Smartphone des Besitzers.
Zusätzlich leuchten die LEDs am Gerät selbst, das gleichzeitig einen pfeifenden Alarmton ausgibt. Das erweist sich in der Praxis zwar als wenig beeindruckend, doch die Stärke des Geräts besteht in seiner Vielseitigkeit. So kann auch ein Temperaturalarm für frei wählbare Tiefst- oder Höchstwerte gesetzt werden. Selbst die Luftqualität kann Spexor erfassen und überwachen, weitere Funktionen lassen sich kostenpflichtig dazubuchen. In der App lassen sich die ermittelten Daten einfach und übersichtlich abrufen, auch mehrere Geräte können in einem Account angelegt werden. Im ersten Jahr gibt es den Service kostenlos, ab dem zweiten Jahr sind rund zwölf Euro jährlich fällig.
Notlösung Air-Tag & Co.

Sie sind klein und gut zu verstecken – Air-Tag & Co.
Nicht perfekt, aber billig und schnell ist die Nutzung eines Schlüsselfinders zur Ortung des Reisemobils. Die vielleicht bekannteste Variante ist der Air-Tag von Apple, der allerdings nur in Kombination mit einem iPhone oder einem iPad nutzbar ist. Der kleine, scheibenförmige Gegenstand ist kaum größer als eine Ein-Euro-Münze und sendet seine Position mithilfe der Ultrabreitband-Technologie aus. Dank Hochfrequenz-Sender reichen hier wenige Milliwatt Sendeleistung, um die Impulse über sehr weite Strecken verbreiten zu können.
Somit können Geräte wie der Air-Tag oder (für Android-Nutzer) beispielsweise der Smart-Track von Eufy sehr lange mit einer Knopfzelle betrieben werden. Ansonsten funktionieren sie wie herkömmliche GPS-Empfänger. Ursprünglich als Suchhilfe für Schlüsselbund, Geldbeutel und Ähnliches entwickelt, werden die kleinen Ortungshilfen für Smartphones mittlerweile sehr kreativ und vielseitig eingesetzt. Ihre minimale Größe kommt dabei sehr gelegen. Doch werden sie von Unbefugten gefunden, sind sie klar als Tracker erkennbar und auch leicht zu entfernen. Werden sie vor Abfahrt mit dem gestohlenen Reisemobil einfach nach draußen auf den Boden geworfen, merkt der Besitzer nicht, dass sein Heim auf Rädern entwendet wird.
Daher sind Air-Tag, Smart-Track und Co. allerhöchstens als Übergangs- oder Notlösung empfehlenswert. Der niedrige Preis von 25–40 Euro prädestiniert sie dafür. Doch Vorsicht: Um das Verfolgen von Menschen zu erschweren, hat Apple 2024 eine Warnfunktion eingebaut! Befindet sich ein unbekannter Air-Tag über mehr als eine Stunde in der Nähe eines iPhones, wird dessen Besitzer via Push-Benachrichtigung gewarnt. Deshalb bieten diese kleinen Ortungsgeräte nur einen begrenzten Schutz, sind eher Notlösung, etwa während eines Stadtbummels.
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Wie funktioniert GPS?
Wie das funktioniert und welche Arten des Trackings es gibt, erklären wir hier. GPS – hinter der allseits bekannten Abkürzung steckt der englische Begriff Global Positioning System. Auf Deutsch: weltweites Ortungssystem. Man könnte umgangssprachlich von einem Peilsender sprechen, doch das ist etwas irreführend, denn GPS-Tracker sind in erster Linie Empfänger.
Das ergibt sich aus der Funktionsweise der GPS-Technik. Jedes Gerät, egal ob Tracker oder Navi, empfängt Signale mit Uhrzeit und Position von mindestens drei Satelliten. Warum drei? Nun, jeder Satellit sendet sein eigenes Funksignal mit Uhrzeit und Position aus. Das Signal verbreitet sich wie eine immer größer werdende Kugel, deren Mittelpunkt der Satellit ist. Und aus den Schnittpunkten der drei Kugelflächen ergibt sich ein definierter Punkt im Raum.
Die eigene Entfernung von den drei einzelnen Satelliten rechnet sich der GPS-Empfänger aus der zeitlichen Differenz zwischen Sende- und Empfangszeitpunkt aus. Damit der Empfänger "weiß", wann das Signal ankommt, braucht er das Signal eines vierten Satelliten, der als Funkuhr dient. Sind diese vier Signale gegeben, kann der Prozessor im GPS-Tracker den eigenen Standort berechnen. Die Positionsdaten werden dann via Mobilfunk (GSM) an die Zentrale des Anbieters gesendet. Zugriff darauf hat der Besitzer durch eine App oder eine Webseite. Für diesen Artikel wurden drei GPS-Tracker ausgewählt, die exemplarisch für verschiedene Preis- und Ausstattungsklassen stehen, aber alle für den Anschluss an die Bord- oder Starterbatterie gedacht sind.
Die aktuelle Rechtslage zu GPS-Trackern
GPS-Tracker verstoßen nicht gegen das Gesetz, solange sie an eigenen Gegenständen angebracht werden, erklärt die Gewerkschaft der Polizei. Wird also ein Reisemobil oder ein Campingbus gestohlen, darf man alle Daten direkt an die Polizei weiterleiten. Sie wird den Weg des gestohlenen Fahrzeugs nachverfolgen und kann – sofern der Dieb den Tracker nicht entfernt – den aktuellen Aufenthaltsort ermitteln.
Bei der Wiederbeschaffung ist man allerdings, sowohl als Besitzer als auch die Polizei, an geltendes Recht gebunden. Steht das entwendete Fahrzeug zugriffsgeschützt auf Privatgelände, einem Privatparkplatz oder in einer Garage, dürfen die Gesetzeshüter nicht ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss zugreifen.
Wer selbst versucht, den gestohlenen Besitz "zurückzuklauen", kann sich unter Umständen sogar strafbar machen. "Selbstjustiz" ist selbst bei eindeutiger Beweislage nicht empfehlenswert. Personen dürfen ansonsten nicht getrackt werden, außer sie haben ausdrücklich ihr Einverständnis gegeben. Ausnahme sind die eigenen Kinder. Aber auch das sollte "nicht unwissentlich geschehen und gut begründet sein".