Ratgeber Dachbeschichtungen
Schutzwirkung

Dachbeschichtungen versprechen umfassenden Schutz vor Witterungseinflüssen. Was bringen sie im harten Hagelschlagtest?

Test: Dachbeschichtungen 2010

Reisemobildächer mit Aluminiumhaut reagieren empfindlich auf Hagel. GfK- beplankte Dächer jedoch sind gegen­über diesem Wetterereignis weitgehend immun. Doch was tun, wenn das eigene Mobil ein Alu-Dach besitzt oder das Wunschmobil nicht in GfK erhältlich ist? Auf dem Zubehörmarkt preisen mehrere Anbieter Beschichtungssysteme an, die verschiedene positive Effekte haben sollen. Neben einer besseren Begehbarkeit und einer Geräuschminderung bei prasselndem Regen versprechen sie Schutz vor Witterungseinflüssen. Der promobil-Test klärt was die vier, teils ganz unterschiedlichen Systeme von Waru, Durabed und Lilie im harten Hageltest bringen.

Die Gegenmittel

Plas-T-Cote - Günstiger, vielseitiger und einfach anwendbarer Anstrich.

Lilie Mobiltechnik vertreibt hierzulande die Dachbeschichtung Plas-T-Cote des amerikanischen Herstellers Elixir. Diesen faserverstärkten Alkydharz-Anstrich trägt man einfach mit Walze oder Pinsel auf.

Das grobe, dauerelastische Material verspricht Rutschfestigkeit, eine abdichtende Wirkung, effektiven Steinschlagschutz sowie lärmdämmende Eigenschaften. Die raue Oberfläche dürfte andererseits die Reinigung erschweren.

Laut Anbieter reicht eine Dose mit 3,78 Liter zur Beschichtung von rund vier Quadratmeter Dachfläche. Ein Quadratmeter ist damit in Eigenleistung bereits ab 10 Euro beschichtbar. Das Mehrgewicht beläuft sich auf rund 1,2 Kilo pro Quadratmeter.

Durabed-PRC - Hochwertige, nur vom Profi auftragbare Schutzbeschichtung.

Von einem der weltweit führenden Anbieter von Lacken, dem amerikanischen Hersteller PPG-Industries, kommt eine aufwendige Dachbeschichtung namens Durabed-PRC. Für den Auftrag ist eine spezielle Spritztechnik erforderlich, bei der die beiden Grundkomponenten Isocyanat und Polyol erst in der Spritzpistole vermischt werden und zu Polyurea reagieren.

Wie die Beschichtung im Einzelnen vorgenommen wird, ist in promobil 12/2009 nachzulesen. Bislang gibt es hierzulande nur zwei Betriebe, die Durabed-Beschichtungen ausführen können. Der 1,5 bis 2 Millimeter dicke Schutzauftrag hat eine feinnarbige Oberfläche, die ebenso rutschfest wie leicht zu reinigen sein soll. Wetter- und UV-Beständigkeit sowie wärme- und geräuschdämmende Eigenschaften kommen hinzu. Ein Quadratmeter mit Durabed-Beschichtung kostet 200 bis 250 Euro und wiegt rund ein Kilogramm.

EPDM-Gummidach - Die dünne Gummihaut ist auf vielen US-Mobilen zu finden.

Ein weiteres US-Produkt bringt Lilie nach Deutschland. Das EPDM-Gummidach-System besteht aus einer 1,14 Millimeter dicken, zweilagigen Gummimatte. Ein Spezialkleber, Dichtmasse und Butylband dienen zum Verkleben und Abdichten.

Die fahrradschlauchähnliche Gummischicht soll sehr widerstandfähig sein, vor UV-Strahlung, Chemikalien und Witterungseinflüssen schützen und Geräusche dämmen. Das Set enthält eine Dachbahn von 9,45 mal 2,59 Meter, Kleber, Dichtmasse und -band und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst verlegt werden. Für das Set bezahlt man rund 980 Euro. Ein Quadratmeter wiegt etwa 1,3 Kilo.

Waru-Hagelmatte - Am dicksten packt die schaumkaschierte Plane das Dach ein.

Bedachungssysteme für Häuser wie für Freizeitfahrzeuge hat Waru im Programm. Zum Schutz von Reisemobilen vor Witterungseinflüssen und zur Geräuschdämmung, wird die Anti-Hagelmatte angeboten.

Diese, rund drei Millimeter dicke Schutzschicht besteht aus einer stabilen PVC-Plane mit Schaumschicht und wird mit einem Spezialkleber aufgebracht. Zuvor werden in der Regel die Dachaufbauten und Kantenleisten abgenommen und anschließend neu eingedichtet. Eine Arbeit, die besser der Profi durchführen sollte.

Der Materialpreis beträgt rund 100 Euro, das Mehrgewicht 1,5 Kilo pro Quadratmeter. Die Montagekosten bemessen sich am Zeitaufwand.

Das Test-Fazit lesen Sie auf der nächsten Seite


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