Für Camper ohne eigenes Fahrzeug gibt es inzwischen immer mehr Möglichkeiten, an das passende Urlaubsmobil zu kommen. Über Internet-Plattformen kann man mit wenigen Mausklicks ein Wohnmobil oder Caravan von privat mieten.
Für Besitzer eröffnet das Sharing ebenfalls neue Möglichkeiten: Die Vermietung kann Anschaffungs- und Unterhaltskosten reduzieren. Mit welchen Beträgen, aber auch Risiken muss man rechnen? Wir haben mit Levin Klocker, dem Country Manager für Deutschland von Yescapa gesprochen. Mit über 6500 Fahrzeugen in sechs Ländern ist Yescapa der größte private Sharing-Anbieter in Europa.

Abgesehen von den niedrigeren Mietpreisen gibt es einen deutlich persönlicheren Kontakt zu den privaten Vermietern. Die meisten Wohnmobilbesitzer haben ihr Fahrzeug mit einem eigenen Vornamen getauft, und dementsprechend besteht eine emotionale Bindung. So kann man beim privaten Sharing zum Beispiel an einen liebevoll selbst ausgebauten Camper oder einen alten T2-Bulli kommen, was bei gewerblichen Anbietern nicht möglich wäre.
Camper-Sharing ist auch flexibler als „klassische Vermietung“, da man beispielsweise die Uhrzeit für Über- und Rückgabe persönlich ausmacht. So kann man ein Fahrzeug etwa um 19 Uhr erst zurückgeben, während man bei gewerblichen Vermietern – ähnlich wie in einem Hotel – den Check-out meist vor 12 Uhr machen muss. Die Fahrzeuge sind auch nicht nur in den größeren Städten verfügbar, sondern gegebenenfalls auch an abgelegenen Orten, da die Fahrzeuge bei den Vermietern zu Hause stehen. Die Vermieter haben außerdem Bewertungen von vergangenen Mietern erhalten; durch die Sharing-Community kann man daher vom Erfahrungswert anderer profitieren.
Ein zentraler Faktor ist die europäische Dimension. Im Vergleich zu anderen Anbietern steht bei Yescapa nicht primär nur der deutschsprachige Raum im Mittelpunkt. Wir zeichnen einen europaweiten Radius und decken so auch die beliebten Reiseländer Südeuropas ab, wie etwa Frankreich, Portugal, Italien oder Spanien einschließlich Kanaren und Balearen.

Aus Vermieterperspektive unterscheiden wir uns durch die geringeren Servicegebühren und umfassenden Versicherungspakete in allen Ländern (in der deutschen Vollkasko-Versicherung ist etwa auch Unterschlagung versichert). Zudem legen wir großen Wert auf eine persönliche Betreuung – wenn uns etwa jemand telefonisch nicht erreicht, rufen wir immer zurück.
Ja, die Mietpreise sind in der Regel günstiger, und vor allem fallen keine Zusatzkosten an, wie etwa Extragebühren für Einweisung, Gasflasche, Vertragsabschluss, Reinigung etc.
Bei jeder Übergabe muss von beiden Parteien der Mietvertrag inklusive Übergabeprotokoll unterzeichnet werden. Das Fahrzeug wird inspiziert und auf mögliche Schäden oder Besonderheiten geprüft, was alles im Mietvertrag festgehalten wird – ebenso wie Füll- und Tankstände etc. Der Vermieter macht eine umfassende Einweisung und Testfahrt mit dem Mieter. Außerdem ist die Kaution zu bezahlen, wenn sie nicht bereits vorher überwiesen wurde.
Ja, in der Regel ist alles an Bord, was man braucht. Die Vermieter machen mit den Wohnmobilen schließlich auch selbst Urlaub und stellen daher Campinggeschirr, Bettwäsche, Familienspiele usw. zur Verfügung.

Je nach Destination und Fahrzeug kann die Nachfrage sehr stark sein, sodass es besonders für klassische Sommerdestinationen wie Portugal und Spanien klug ist, früh genug zu buchen. Daher gilt pauschal: Je früher, desto besser; Anfang des Jahres ist ein idealer Zeitpunkt.
Ein Wohnmobil ist mit sehr hohen Anschaffungs- und Erhaltungskosten verbunden und wird dennoch nur rund 70 Tage im Jahr vom Eigentümer genutzt. Daher planen in der Tat immer mehr Besitzer bereits vor der Anschaffung die spätere Vermietung. Die Jahreseinnahmen hängen von vielen Faktoren ab – Fahrzeugtyp, -zustand, -alter, Region, Jahresanteil an Eigennutzung etc. Die meisten Vermieter nutzen ihr Fahrzeug selbst und mindern oder decken durch die Vermietungen in der Zeit, in der kein Eigenbedarf besteht, Anschaffungs- und Erhaltungskosten. Es gibt Vermieter die weit über 10.000 oder 15.000 Euro pro Jahr verdienen; andere wiederum vermieten nur gelegentlich und verdienen nur ca. 2000 Euro. Im Durchschnitt sind es pro Jahr jedoch ca. 6000 Euro bei rund 60 Tagen Vermietung. Die Obergrenze setzt sich jedoch wie erwähnt nur der Vermieter selbst.
Das Erstellen eines Kontos und die Nutzung der Plattform sind völlig kostenlos. Private Vermieter bezahlen bei jeder Vermietung 4 Prozent des selbst festgelegten Mietpreises an Servicegebühren. Bei einer Vermietung über 1000 Euro Miete erhält der Vermieter also 960 Euro überwiesen.

Nein, der Vermieter braucht keine eigene Vermietversicherung, da das Fahrzeug bei jeder Vermietung über Yescapa versichert ist. Der eigene Schadenfreiheitsrabatt wird bei möglichen Schäden während der Reservierung nicht angegriffen.
Der Vermieter. Er bestimmt wann, an wen und zu welchen Konditionen er vermietet. Gezwungen ist er zu nichts, er kann also auch Reservierungsanfragen ablehnen.
Beim Fahren eines Wohnmobils sind die Unfallrisiken dieselben, egal bei wem es gemietet wird. Sharing stellt also kein zusätzliches Risiko dar. In jedem Fall haben wir mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften und unserem Mietprozess ein „Rundum-sorglos-Paket” geschnürt, damit jede Vermietung vollständig abgesichert ist. In Deutschland arbeiten wir etwa mit der Allianz zusammen, die eine Teil- und Vollkaskoversicherung inklusive 24 Stunden europaweitem Pannenschutz stellt. Unterschlagung (auch Veruntreuung genannt) ist bei Yescapa, im Vergleich zu anderen Anbietern, übrigens auch versichert.
Im Mietprozess unterzeichnen Mieter und Vermieter zunächst einen Mietvertrag mit Übergabe- und Rückgabeprotokoll. Darin werden etwaige Vorschäden festgehalten, sodass – im Falle von Neuschäden während der Reise – die Verantwortlichkeiten klar definiert werden können. Zusätzlich schicken wir im Schadensfall einen Gutachter vorbei, der sich die Schäden ansieht und diese dokumentiert. Wenn der Mieter einen Schaden verursacht, hat er einen Selbstbehalt zu zahlen, und der Rest der Reparaturkosten wird von der Versicherung übernommen. So kommen auf den Vermieter keine Kosten zu. Um mögliche Schäden oder eine Verschmutzung des Innenraumes abzudecken, hat der Vermieter bei Reiseantritt vom Mieter eine Kaution erhalten.
Im Pannen-, Schadens- oder Streitfall sind wir, Yescapa, die Schnittstelle zwischen Versicherung, Mieter und Vermieter. Wir kümmern uns um die Abwicklung und helfen im Streitfall als Vermittler zwischen den Parteien.