Ratgeber
LED-Lampen nachrüsten

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Die Tage der Halogen-Lampe im Wohnmobil sind gezählt. In Neufahrzeugen kommen inzwischen überwiegend Licht emittierende Dioden zum Einsatz. Nicht ohne Grund, denn LEDs sind viel effizienter. Zudem zeichnen sie sich durch geringere Wärmeentwicklung und längere Lebensdauer aus, die damit zumindest auch ein stückweit den höheren Preis relativiert.

Ratgeber: LED-Lampen nachrüsten
Foto: Ingolf Pompe

Ein weiterer Vorteil sind die sehr flexiblen Bauformen. LEDs gibt es in verschiedenen Größen und Durchmessern, als Strahler oder Platinen-Leuchtmittel. Letztere sind sogar in halbrunder, runder oder achteckiger Form erhältlich, mit seitlichen (Side Pins) oder rückwärtigen Anschlussstiften (Back Pins).

Kurzum: LEDs sind geradezu bestimmt für den Einsatz im Wohnmobil und für die Nachrüstung. Bleiben eigentlich nur zwei Fragen: Wie rüstet man am besten von Halogen auf LED um? Und: Was taugen LED-Leuchtmittel?

Die Wohnmobil-Umrüstung auf LED

Zunächst gilt es, das Leuchtmittel auszubauen und zu identifizieren. Handelt es sich um ein kleines Halogenbirnchen oder einen kompletten Halogen-Strahlereinsatz? Aber Vorsicht: Bevor man an einer Leuchte herumhantiert, sollte sie gut ausgekühlt sein. Halogen-Leuchtmittel werden nämlich sehr schnell sehr heiß.


Unter der Hitze leidet auch das Material. Insbesondere die Kunststoff-Gehäuse von älteren Halogen-Leuchten könnten daher brüchig sein. Auch sollte man vor allem Halogenbirnchen nach Möglichkeit nicht mit bloßen Händen anfassen - zumindest wenn man sie noch weiterverwenden möchte. Durch das Fett an den Fingern kann die Glashülle milchig werden.

Als Nächstes nimmt man Zollstock oder Maßband zur Hand und misst im Falle eines Halogen-Strahlereinsatzes den Durchmesser. Beträgt er zirka 50 Millimeter, liegt ein MR-16-Leuchtmittel für GU-5,3-Sockel vor. 35 Millimeter beziehungsweise 24 Millimeter im Durchmesser deuten auf ein MR-11- respektive MR-8-Leuchtmittel jeweils für GU-4-Sockel hin.

Die Buchstaben G und U, manchmal auch G und Z oder nur G, stehen für die Form des Sockels. Die Ziffer dahinter - hier 5,3 oder 4 - beschreibt den Abstand der Anschlussstifte in Millimetern zueinander.

Halogenbirnen wechseln im Wohnmobil

Im Falle eines kleinen Halogenbirnchens, das im Wohnmobil in der Regel für G-4-Sockel ausgelegt ist, geht man etwas anders vor. Wird das Birnchen seitlich in die Leuchte eingesteckt, misst man mit Zollstock oder Maßband den Abstand vom Sockel bis zum gegenüberliegenden Reflektorrand. Für den Austausch kommt ein LED-Leuchtmittel mit Side Pins in Frage - meist in Form einer Platine mit sogenannten SMD-LEDs. Der Durchmesser der LED-Platine darf allerdings nicht größer sein als der gemessene Abstand.

Sitzt das Halogenbirnchen dagegen nicht seitlich, sondern wie bei einem Spot mittig in der Leuchte, ist Folgendes zu beachten: Der Durchmesser des Lampenschirms und seine Tiefe, gemessen vom äußersten Rand bis zum Sockel, müssen mit dem Durchmesser der LED-Platine und der Länge der Anschlussstifte - hier Back Pins - abgeglichen werden. Wobei man die Pins zur Not kürzen kann.

Obacht: Bei konisch zulaufenden Lampenschirmen verjüngt sich der Durchmesser.

Mit den ermittelten Maßen kann man sich dann auf die Suche nach entsprechenden LED-Strahlereinsätzen oder Platinen-Leuchtmitteln für die Umrüstung machen.

Halogen durch LED ersetzen - worauf muss man achten?

Dabei sollte man immer auch im Auge behalten, wofür man das Licht benötigt. In Bad oder Küche empfiehlt sich zum Beispiel helles Licht mit homogener Helligkeitsverteilung. Mindestens 300 Lux sollte die Beleuchtungsstärke erreichen. Außerdem empfiehlt sich eine neutrale Lichtfarbe um 3500 Grad Kelvin.

Anders die Anforderungen an Raum- oder Ambientelicht. Hier reicht bereits eine Beleuchtungsstärke zwischen 50 bis 300 Lux, während zirka 3000 Grad Kelvin als Lichtfarbe ratsam sind.


Welche LEDs es derzeit auf dem Markt gibt, wie die LEDs funktionieren und die Testergebnisse der promobil Redaktion, gibt es auf den nächsten Seite.