promobil-Leser stellen ihre Frage zum Thema Gewichte im Wohnmobil. Dabei geht es um Zuladung, Gewichtsverteilungen und um Messergebnisse unserer Tests.
promobil-Leser stellen ihre Frage zum Thema Gewichte im Wohnmobil. Dabei geht es um Zuladung, Gewichtsverteilungen und um Messergebnisse unserer Tests.
fragt promobil Leserin Jutta Braun
Beim Transport von Rädern außen an der Heckwand und generell auch beim Beladen der Garage sollten Sie nicht nur das zulässige Gesamtgewicht, sondern auch die Zuladungsreserve der Hinterachse im Auge behalten. Aufgrund der Hebelwirkung lastet dann mehr als das tatsächliche Zusatzgewicht auf der Achse. Dabei stehen Gewicht, Radstand und Hecküberhang im direkten Verhältnis zueinander. Je länger der Hecküberhang, je kürzer der Radstand und je schwerer das Transportgut auf dem Heckträger oder in der Garage, desto größer ist die wirksame Last auf der Achse. Mithilfe der im Bild gezeigten Formel können Sie berechnen, wie sich das Gewicht der E-Bikes auf die Hinterachse auswirken wird. Die Hebelwirkung bringt zudem eine Entlastung der Vorderachse mit sich. Das kann beim Fahren negative Auswirkungen auf die Traktion (bei Frontantrieb) und das Lenkverhalten haben.
fragt promobil Leser Björn Kretschmer
Bei den Extras, die wir mit dem von uns ermittelten Fahrzeug-Leergewicht angeben, handelt es sich nicht um eine willkürliche Zusammenstellung von Zubehör, wie zum Beispiel Campingmöbeln oder einer Kabeltrommel. Die gesonderte Angabe fasst vielmehr das Gesamtgewicht der Sonderausstattung zusammen, mit der ein Testwagen ausgestattet ist. Und das kann eben je nach Umfang stark variieren. So können Dachfenster zum Beispiel bis zu 15 kg Zusatzgewicht bringen, eine zweite Bordbatterie sogar das Doppelte. Das promobil-Leergewicht zeigt daher, wie viel Zuladung im jeweiligen Testwagen tatsächlich übrig bleibt.
fragt Heinz Scheller, per E-Mail
Tatsächlich beobachten wir immer wieder einseitige Grundauslastungen der Testfahrzeuge bei unseren Wiegungen – manchmal auch über Kreuz. Solange dies aber im Rahmen bleibt und die zulässigen Reifentraglasten, Achslasten und Gesamtgewichte genügend Reserven bieten, ist dies unproblematisch. Diese Ungleichverteilung "schluckt" im Wesentlichen die Federung. Schäden durch eine Verschränkung sind erst bei deutlich stärkeren Ungleichgewichten zu befürchten. Vorsicht ist da eher bei sehr einseitiger Beladung oder längerem Bordsteinparken geboten.
Ralf Niebel, per E-Mail
Die Hersteller halten sich bei der Angabe zum Fahrzeuggewicht an eine gesetzlich vorgeschriebene Definition. Demnach setzt sich die Angabe zur Masse im fahrbereiten Zustand aus dem Gewicht des Fahrzeugs in der Grundausstattung, einem mindestens zu 90 Prozent befüllten Treibstofftank, einem in Fahrstellung befüllten Frischwassertank (variiert, in den meisten Fällen 20 Liter) und einem pauschalen Fahrergewicht von 75 kg zusammen.
Wir bei promobil stellen die Fahrzeuge ohne einen Fahrer auf die Waage. So können wir neben der eigentlichen Masse auch ermitteln, wie gleichmäßig sich das Gewicht auf die Achsen und Räder verteilt. Entgegen den Herstellern messen wir das Gewicht aber mit voll befüllten Treibstoff- und Frischwassertanks, da Besitzer mit ihren Reisemobilen theoretisch so auch fahren wollen – oder zumindest könnten. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge, die uns von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt werden, in der Regel mit einigen Zusatzkomponenten ausgestattet sind. Und die schmälern die Zuladungskapazitäten unter Umständen deutlich.
Alleine das Fiat- oder Chassis-Paket mit elektrischen Außenspiegeln, Klimaanlage oder Beifahrer-Airbag bringt rund 30 kg Zusatzgewicht. Ähnlich sieht es bei einer zweiten Bordbatterie aus. Auch Dachfenster können bis zu 15 kg wiegen. Das bei Tests von uns ermittelte Leergewicht gibt daher an, wie viel Zuladung im jeweiligen Testwagen tatsächlich übrig bleibt.
N. Schwarz, per E-Mail
Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie das Fahrzeug am besten einmal wiegen. Am einfachsten ist es, Sie suchen dafür eine TÜV- oder Dekra-Filiale auf oder probieren es mal beim örtlichen Wertstoffhof. Dabei sollten Sie nicht nur das Gesamtgewicht, sondern auch das Gewicht auf den einzelnen Achsen, besser noch pro Rad ermitteln. Ihre Befürchtung, das Reisemobil könnte schwerer sein als vom Hersteller oder dem Händler angegeben, ist in der Regel unbegründet. Die Masse im fahrbereiten Zustand ist genormt und daher einheitlich angegeben. Sie summiert das Gewicht des Fahrzeugs im Serienzustand mit einem zu 90 Prozent gefüllten Kraftstofftank, dem bis zur Fahrstellung gefüllten Frischwassertank (in der Regel 20 Liter), zwei Gasflaschen und 75 kg für den Fahrer. Abhängig von Ihrer Konfiguration kann das Reisemobil bei der Auslieferung aber deutlich schwerer sein, denn eine Markise oder ein zweiter Akku bringen natürlich auch was auf die Waage. Wie viel, erfahren Käufer in der Regel aus dem Prospekt. Eine Gewichtsbilanz vor dem Kauf kann also Missverständnissen vorbeugen.
Beim Test des Morelo Loft in promobil 01/2016 kann man aus dem Gewichtsschema eine Ungleichverteilung zwischen rechts und links ablesen. Und bei Vorder- und Hinterachse ist die Tendenz dabei gerade umgekehrt. Führt dies nicht zu einer Verschränkung?fragt Heinz Scheller, per E-Mail
Tatsächlich beobachten wir immer wieder einseitige Grundauslastungen der Testfahrzeuge bei unseren Wiegungen – manchmal auch über Kreuz. Solange dies aber im Rahmen bleibt und die zulässigen Reifentraglasten, Achslasten und Gesamtgewichte genügend Reserven bieten, ist dies unproblematisch. Diese Ungleichverteilung "schluckt" im Wesentlichen die Federung. Schäden durch eine Verschränkung sind erst bei deutlich stärkeren Ungleichgewichten zu befürchten. Vorsicht ist da eher bei sehr einseitiger Beladung oder längerem Bordsteinparken geboten.