Im Nordosten Thüringens lockt die Skatstadt Altenburg mit einem touristisch günstig gelegenen Wohnmobilstellplatz.
Im Nordosten Thüringens lockt die Skatstadt Altenburg mit einem touristisch günstig gelegenen Wohnmobilstellplatz.
Es ist die Stadt selbst, die als Platzbetreiberin fungiert. Im Zuge einer Aufwertung des Naherholungsgebietes rund um den Großen Teich entstand 2012 neben einem Pkw-Parkplatz ein gesonderter Wohnmobilstellplatz. Und weil dabei öffentliche Fördermittel flossen, musste er bei der Stadt bleiben, konnte nicht in die Hände eines privaten Betreibers oder Pächters gegeben werden. Seitdem gibt's am Wochenende keine kommunikative Betreuung per Telefon.
Die Standgebühr wird am Automaten entrichtet, was seit 2021 per Karte, aber weiterhin auch mit Münzen möglich ist. Die für die Nutzung von Strom, Wasser und Abwasser benötigten Wertmarken (Jetons) für 50 Cent das Stück gibt es im nahen und leicht zu findenden Parkhotel. Auf dem Platz fehlen Hinweise, welche Leistung wie teuer ist.
Das Sanitärgebäude beherbergt eine öffentliche WC- und eine Dusch-Anlage mit zwei voneinander getrennten Zugängen. Hier sind es 50-Cent-Münzen, die den Türöffner spielen. Die schlichte praktische Einrichtung präsentiert sich in einem sauberen Zustand. Dieser Eindruck gilt für den gesamten Platz.
Wenn an einem Montagmittag nach einem sonnigen Wochenende mit mobilen Gästen die Papierkörbe schon wieder leer sind, spricht das für einen funktionierenden Reinigungsdienst. "Wir fahren den Platz regelmäßig an", versichert der Leiter für kommunale Dienstleistungen, Denis Anders. Den gelegentlich bemängelten abendlichen Lärm aus der Kleingartenanlagen-Gaststätte wird er nicht abstellen können.
Für SkatspielerInnen ist ein "Grand" das "Großspiel” mit dem höchsten Reizwert. In diesem Sinne darf der Platz ob seiner Lage als eine "Grande Position", eine großartige Lage, bezeichnet werden. Schon mit der unmittelbaren parkähnlichen Umgebung, viel Grün, dem Großen Teich mit dem Inselzoo, mehreren Sport- und Spielplätzen, einem Hallen- und Freibad (alternativ geöffnet), Kiosken, Restaurants und dem Theaterzelt lässt es sich gut leben.
Das Sehens- und Erlebenswerte in der Innenstadt ist alles zu Fuß erreichbar. Bis auf den Hof des Residenzschlosses sind es ganze 1,5 Kilometer. Es beherbergt das Schloss- und Spielkartenmuseum.
Im Wahrzeichen der Stadt, den "Roten Spitzen", erleben die BesucherInnen Kaiser Barbarossa, und am Skatbrunnen mit den vier Wenzeln tauft man seine Spielkarten, um künftig mehr Glück im Skatspiel zu haben. Unweit des Brunnens tut sich der langgestreckte Markt auf, dessen mittelalterliche Häuser eine ansehnliche Kulisse abgeben.
Ein paar kulinarische Höhepunkte bietet die Stadt ebenfalls: Im "Ratskeller" steht die lokale Spezialität "Altenburger Ziegenkäse" auf der Speisekarte. Vor der Schlossapotheke gibt es leckeres Eis.
Altenburg ist eine Stadt der Kirchen und Türme. Um sie aufzusuchen, empfiehlt sich ein E-Bike – es geht bergig zu, und die Straßen tragen teilweise noch sehr altes Pflaster. Einmal das Fahrrad aktiviert, sind Ausflüge in das Umland zu empfehlen. Auf BesucherInnen warten die "Flugwelt" in Nobis, weitere thematische Museen in Schmölln und Pahna. In Meuselwitz lädt die Kohlebahn zu einer historischen Fahrt durchs Revier ein.
Auch die südlichen Gewässer der Leipziger Neuseenlandschaft liegen für ambitionierte Rad-(E-Bike-)FahrerInnen im Bereich des Möglichen. Und wer "groß ausgehen" möchte, setzt sich in Altenburg in die S-Bahn Mitteldeutschland und kann 45 Minuten später in Leipzigs "Auerbachs Keller" die Getränke bestellen – falls ein(e) KellnerIn Zeit hat.
Stellplatz: Gebührenpflichtiger Stellplatz für 13 Mobile, kein Schatten, eben, stellenweise schief, Rasengitter, beleuchtet, Zufahrt über Teichvorstadt und August-Bebel-Straße. Ganzjährig.
Ent-/Versorgung: Strom, Frischwasser, Entsorgung Grauwasser und Chemie-WC, öffentliches WC und Dusche.
Freizeit: Naherholung rund um Stellplatz, Schloss- und Spielkartenmuseum, Skatbrunnen, Kirchen, Markt und Innenstadt, Leipziger Neuseenland, mit S-Bahn nach Leipzig.
Wertung
Wer Altenburg besucht, kommt am Thema Skat nicht vorbei, etwa dem Skatbrunnen am Brühl. Nur 130 Meter weiter, in der Pauritzer Straße 2, ist ein Stück Historie der besonderen Art zu finden: ein noch komplett bestückter Herren- und Damen-Frisiersalon aus den 1920er Jahren.