Ein wahres Wohnmobilparadies befindet sich an Frankreichs südlicher Côte d’Argent: 120 Kilometer Atlantikküste, zahlreiche Seen, viele Stellplätze unter Pinien und hinter den Dünen.
Ein wahres Wohnmobilparadies befindet sich an Frankreichs südlicher Côte d’Argent: 120 Kilometer Atlantikküste, zahlreiche Seen, viele Stellplätze unter Pinien und hinter den Dünen.
Jeden Abend das gleiche Bild: Zusammen mit Hunderten Urlaubern sitzen wir auf der Düne und erleben ein spektakuläres Schauspiel, wenn der glühende Sonnenball in den Fluten des Atlantiks verschwindet und der schier endlose Sandstrand silbern leuchtet. Dem Spektakel verdankt die Côte d’Argent, die Silberküste, in der südwestlichen Ecke Frankreichs ihren Namen. Der südliche, bei Wohnmobilfahrern besonders beliebte Teil reicht vom Becken von Arcachon bis zur Mündung der Adour westlich von Bayonne und bietet gut 120 Kilometer Atlantik-Strand mit seinen gelegentlich imposanten Wellen.
In diesem Bereich punktet das Ferienland weniger mit den "monuments historiques", den Schlössern und Kathedralen, sondern eher mit Naturwundern und einer perfekten Urlaubsinfrastruktur, zahlreichen Stellplätzen plus unzähligen Campingplätzen. Und für Wasserratten gibt es hier nicht nur das Salzwasser des Atlantiks, sondern auch etliche Étangs, Seen mit Süßwasser – Stellplatz inklusive.
Arcachon und sein nicht zuletzt für die Austernzucht berühmtes Becken bieten einen perfekten Einstieg in die Silberküste – auch wenn der kostenlose Stellplatz genau genommen im Nachbarort LaTeste-de-Buch liegt; der Ortsunkundige merkt davon ohnehin nichts.
Badestrand mit Promenade gibt es mitten in der Stadt, dazu ein reiches Angebot an Fischen und Meeresfrüchten in der Markthalle, eine quirlige Fußgängerzone und einen echten Eiffelturm, den man kostenlos besteigen kann. Dabei war der junge Gustave Eiffel in den 1860er Jahren hier nur Assistent des Erbauers Paul Régnault. Von der Plattform aus eröffnet sich ein toller Blick über das Becken bis zum Cap Ferret auf der anderen Seite. Das Becken lässt sich auch in einem der zahlreichen Aussichtsboote erkunden.
Wenige Kilometer südlich von Arcachon wartet gleich das nächste Naturwunder, die gewaltige Düne von Pilat, die mit gut zweieinhalb Kilometer Länge, einem halben Kilometer Breite und 110 Meter Höhe als größte Wanderdüne Europas gilt. Dass man sie nicht nur besteigen kann, sondern auch erklettern muss, ist für die meisten Besucher ebenso selbstverständlich wie die saftigen Parkgebühren in ihrem Schatten. Übernachten sollte man hier allerdings nicht, das kostet 40 Euro am nächsten Morgen. Wer gut zu Fuß ist, kann südlich davon ganz offiziell mit dem Mobil an der Plage "Le Petit Nice" tagsüber kostenlos parken und von dort zur Düne marschieren. Einmal übernachten ist auch erlaubt, kostet aber 20 Euro.
Da empfiehlt sich eher die abendliche Weiterfahrt nach Biscarrosse-Plage oder Port, wo auf zwei Stellplätzen zusammen gut 250 Mobile günstiger unterkommen. Biscarrosse-Plage ist neben Mimizan-Plage touristischer Hotspot mit Casino, Konzerten, einem Museum für Wasserflugzeuge und außer zwei Stellplätzen einem guten Dutzend Campingplätzen, die gut verteilt zwischen dem Atlantik und mehreren Étangs liegen. In der Hochsaison zwischen Mitte Juli und Ende August brummt hier der Bär – was sich dann auch in den Preisen der Stellplätze niederschlägt.
Das Schöne an der südlichen Silberküste sind die Rad- und Wanderwege, die viele Orte miteinander verbinden, so dass man den Stellplatz frei wählen und sich umweltfreundlich durch die Pinienwälder bewegen kann, die bis knapp an den Strand reichen – von einem Ort zum nächsten. Wem die typisch französische Atmosphäre der zahlreichen Wochenmärkte nicht reicht, dem sei am Südende der Silberküste der Ausflug nach Bayonne empfohlen. Hier gibt es eine pittoreske Altstadt mit vielen baskischen Fachwerkhäusern und einer schönen gotischen Kathedrale mit einem idyllischen Kreuzgang.
Die Côte d’Argent ist eine der beliebtesten Urlaubsregionen Frankreichs und für Wasserratten ein Paradies. Zahlreich sind die Camping- und Stellplätze, wobei die Stellplätze meist einfacher ausgestattet sind als in Deutschland. In der Hochsaison, besonders im Ferienmonat August, kann es eng werden, vor allem auf den kostenlosen Plätzen. Und auf den anderen wird’s auch deutlich teurer.