Es gibt gleich drei starke Argumente, um dem Reisemobilstellplatz ganz in der Nähe von Neustadt an der Orla einen Besuch abzustatten: in aller Ruhe ausspannen, die bekannte Thüringer Gastlichkeit erleben und den herrlichen Ausblick auf das Orlatal genießen.

Heinrichs-Ruhe, heute ein beliebtes Ausflugsziel zu jeder Jahreszeit, lockte schon vor gut 140 Jahren die Neustädter zu Ausflügen an. Julius Ziegenspeck hatte 1864 den Bau eines Wirtshauses hoch oben über der Kleinstadt in Thüringens Osten geplant. 1878 erhielt der Wirt Heinrich Enterlein erstmals die Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft. Seinem Vornamen gemäß benannte er die Gaststätte "Heinrichs-Ruhe". Nach seinem Tod wechselten die Besitzer häufig, bis schließlich der Neustädter Spediteur Louis Orlamünder das Anwesen erwarb. In dritter Generation führt heute Großenkel Mike Hempel die Waldgaststätte mit dem angrenzenden Stellplatz für Reisemobile.
Wohnmobil-Stellplatz besteht seit 2006
Eher durch Zufall entstand der Stellplatz 2006, als ein Bekannter von Hempel den Gasthof als Treffpunkt für eine geführte Reisemobiltour wählte und dabei die Idee aufbrachte, aus dem Parkplatz einen regulären Stellplatz für Reisemobile zu schaffen. Das terrassierte Gelände bietet sich regelrecht an: Der Untergrund ist geschottert und größtenteils eben; Anschlussmöglichkeiten für die Stromversorgung sind reichlich vorhanden.
Zur Entsorgung der Bordtoilette muss man ein paar Schritte zur schlichten, aber zweckdienlichen Ausgussmöglichkeit zurücklegen. Hier steht auch ein Container mit je einer Dusche für Damen und Herren.

In der warmen Jahreszeit lädt der Biergarten zur Einkehr mit landestypischen Spezialitäten wie Wildgulasch mit Thüringer Klößen oder Thüringer Rostbrätel mit Röstkartoffeln ein. Gemütliche Abende lassen sich ebenfalls in der rustikalen Gaststube verbringen. Nur rund 500 Meter vom Stellplatz entfernt liegt der mehr als 30 Meter hohe Bismarckturm, der die Baumwipfel auf dem Kesselberg überragt.

Besuch in Neustadt
Neustadt an der Orla selbst besticht durch schöne Bürgerhäuser vor allem im historischen Marktensemble. Im gesamten Stadtgebiet sind 19 "Stolpersteine" in Form einer Dohle im Boden eingelassen. Wer diesen folgt, kann die historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt problemlos im Alleingang kennenlernen. Zu den interessanten Stationen zählen zum Beispiel die am Markt stehende Kursächsische Postdistanzsäule, der Stadtturm und der Eiskellerturm, das Museum für Stadtgeschichte, der ehemalige Ratskeller und der Gamsenteich.
Ein Glanzpunkt ist auch das Lutherhaus mit seinem steilen Dach und dem Erker. Hier, in einem der schönsten Bürgerhäuser am Markt, soll der Reformator gewohnt haben, als er das hiesige Augustiner-Eremitenkloster besuchte. Nicht versäumen sollten Besucher schließlich einen Abstecher zur Stadtkirche St. Johannis. Hier ist ein Altar aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren zu bewundern.
Der besondere Tipp: Fleischbänke

Zwischen dem Markt und dem Kirchplatz von Neustadt liegen die Fleischbänke, eine mittelalterliche Ladenstraße der Neustädter Fleischer. Von den beiderseits angeordneten, ehemals 17 Verkaufslauben sind noch neun erhalten. Dieses Zeugnis der Volkskunde aus dem Jahre 1475 ist einmalig in Europa.
Mehr Informationen zum Stellplatz Heinrichs-Ruhe
