Ein Campingplatz baut an der Ostsee einen Reisemobilhafen vor dem eigentlichen Campinggelände und verlegt dafür einige Parzellen. Modernste Technik erlaubt auch den autarken Betrieb.
Ein Campingplatz baut an der Ostsee einen Reisemobilhafen vor dem eigentlichen Campinggelände und verlegt dafür einige Parzellen. Modernste Technik erlaubt auch den autarken Betrieb.
Die Stellplatz-Szene ist ständig in Bewegung. Auch Campingplätze stellen sich auf die zunehmende Zahl mobiler Gäste ein. Am Campingplatz Wackerballig in Gelting an der Ostsee zum Beispiel geht derzeit eine Planung an den Start, die einen Reisemobilhafen vor der Camping-Anlage vorsieht.
Tobias Asmussen hat vor zwei Jahren die Anlage mit 170 Parzellen von seiner Mutter übernommen. Und wie es sich gehört, hat der 42-Jährige ganz neue Ideen, den altehrwürdigen Platz zukunftstauglich zu machen. Nachdem die Sanitäranlagen komplett erneuert wurden, möchte Asmussen auch der wachsenden Gästegruppe an ReisemobilistInnen ein passendes Angebot machen.
Der Zufall wollte es, dass Asmussen vor einem Jahr den Stellplatzplaner Thomas Schröder kennenlernte, der ihm von einem autarken Reisemobilhafen vorschwärmte. Die Idee reifte, und in diesem Jahr nun war es so weit: Die konkrete Planung begann. Der Platzchef hatte sich entschlossen, den uferseitigen Bereich der Campinganlage für eine Neuplanung frei zu machen, Parzellen zu verschieben. Vor dem eigentlichen Campingplatz sollte eine entsprechende Anlage entstehen, die über eine gesonderte Zufahrt zu erreichen ist.
Schon jetzt stehen auf diesen Flächen Reisemobile, die allerdings bei Regenwetter mit dem weichen Untergrund Probleme bekommen – ein Campingplatz eben. Also musste eine komplette Neuplanung her. Schröder Stellplatzplanung hat mit seinem Netzwerk-Team vor Ort eine Bestandsaufnahme gemacht, das Gelände komplett vermessen und den Reisemobilhafen durchgeplant.
Erstens muss der Untergrund tragfähig gemacht und befestigt werden – da hat Tobias Asmussen schon gehandelt und Schotter geordert. Die Pläne für den Reisemobilhafen sehen 38 Parzellen vor, die über eine gesonderte Zufahrt mit Schranke einfacher als zuvor zu erreichen sind. Es entstehen 27 Stellflächen mit den Maßen acht mal zwölf Meter, zehn Stellflächen in der Größe sieben mal zwölf Meter und eine weitere für Dickschiffe mit 18 mal zwölf Metern.
Die vorhandene Ver- und Entsorgung wird modernisiert, sodass auch große Fahrzeuge ohne Probleme versorgt werden und rangieren können. Selbstverständlich gibt es an allen Stellflächen Strom. Asmussen denkt darüber nach, eine ganz neue Stromversorgung mit modernen Anlagen von Reisch-Tech (ehemals Freizeit-Reisch) anzuschaffen. Hinzukommen soll eventuell eine neue Software namens "Direst" (digitaler Reisemobilstellplatz) für Platz-Management und automatisierten Betrieb.
Wackerballig ist der Küstenort der Urlaubsgemeinde Gelting an der Ostsee im Norden von Schleswig-Holstein. In unmittelbarer Nähe des Campingplatzes gibt es viele Freizeitmöglichkeiten. Die Planungen für den Reisemobilhafen zeigen, wie auch ein traditioneller Campingplatz durch die Verschiebung von Parzellen eine Frischzellenkur verpasst bekommen kann, um den Reisemobilfahrern einen zeitgemäßen Standard zu bieten. Wackerballig ist ein gutes Beispiel dafür, wie man einen Campingplatz reisemobilfreundlich gestalten kann.
Ein neues Gespann sind die beiden Marken Reisch-Tech und Direst. Stellplatz-Betreibern wird ein Managementsystem angeboten, welches die Steuerung aller installierten Systembestandteile wie Schranken, Ver- und Entsorgung, Sanitärgebäude und die Funktionen von Buchungsplattform, Reservierungs- und Zahlungssystem, Rezeption und Buchhaltung bündelt. Reisch-Tech (ehemals Freizeit-Reisch) liefert die so gesteuerten Anlagen in neuem Design.
Traditioneller Campingplatz und künftiger (gebührenpflichtiger) Reisemobilhafen. Moderne Sanitäranlagen, Mietwohnwagen, Chalets, Camping-Lodges. Ruhige Lage im Naturschutzgebiet am Ufer der Ostsee. Im nahen Gelting Fahrradverleih, Minigolf u. v. m. sowie diverse Restaurants. In der Nähe Pferdehof, Surfschule, Sportboothafen.