Die Teilintegrierten Bürstner Nexxo Time t 665 und Rapido 650 ff haben ein Schlafzimmer, gehören dennoch eher zu den Kompakten in der 3,5-Tonnen-Klasse. Beiden kosten knapp über 50.000 Euro – Welcher ist besser?
Die Teilintegrierten Bürstner Nexxo Time t 665 und Rapido 650 ff haben ein Schlafzimmer, gehören dennoch eher zu den Kompakten in der 3,5-Tonnen-Klasse. Beiden kosten knapp über 50.000 Euro – Welcher ist besser?
Die Vorlieben französischer Reisemobilkäufer bereichern auch das Grundrissangebot auf dem deutschen Markt. Unsere westlichen Nachbarn schätzen einerseits frei stehende Betten, brauchen aber schon wegen ihrer Führerscheingrenze echte Dreieinhalbtonner. Da liegt es nahe, solche Ideen auch auf anderen Märkten in Europa zu testen.
Vor knapp zwei Jahren zeigte Rapido mit dem 640 das erste wirklich kompakte Queensbett-Modell, das nicht nur in seiner französischen Heimat für Aufsehen sorgte. Zum Modelljahr 2015 lieferte Bürstner die rechtsrheinische Antwort: Der Nexxo Time t 665 verwendet ebenso wie der Rapido 640 die Küche als Raumteiler, gönnt sich aber in allen Bereichen ein paar Zentimeter mehr Platz. Und Rapido? Die Franzosen zeigen aktuell auf den Frühjahrsmessen, was bei einem kurzen Queensbett-Grundriss möglich ist: Der neue 650 FF ist etwas geräumiger als der 640, aber kürzer als der Bürstner und hat obendrein ein serienmäßiges Hubbett.
promobil lud Bürstner Nexxo Time t 665 und Rapido 650 FF zum direkten Vergleich. Spannend erscheint der erste Test nicht nur wegen der Bettgeschichten: Bürstner hat die gesamte Baureihe Nexxo Time zum Modelljahr 2015 neu entwickelt. Sie fällt unter den vielen Teilintegrierten der Marke durch ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf, ohne die Wohnlichkeit zu vernachlässigen. Einladendes Ambiente steht seit jeher auch bei Rapido im Mittelpunkt.
Die zunächst als Einsteiger-Modell schlichter gehaltene Serie 6 hat in diesem Punkt ihre kostspieligeren Geschwistern praktisch eingeholt. Viele Varianten sind außerdem mit oder ohne Hubbett über der Sitzgruppe zu haben. Anders bei Bürstner: Hier bleibt das Zusatzbett der Ixeo-Reihe vorbehalten, die es aktuell nicht als kurzes Queensbett-Modell gibt. Doch wer weiß, vielleicht setzt sich diese Einrichtung bald auch bei uns durch.
Warum sollte man in einem unter sieben Meter langen Reisemobil überhaupt das Schlafzimmer in den Mittelpunkt rücken? Nicht zuletzt wegen des Raumeindrucks: Bürstner und Rapido wirken weitläufiger als viele längere Modelle.
Während übliche Hochbetten den Wohnraum optisch beschneiden, eröffnet sich hier im Heck ein Zimmer, in dem man sich bewegen, ankleiden, schminken, lesen oder einfach faulenzen kann – während vorne ein anderes Programm läuft. Mittige Schiebetüren verstärken den Eindruck eines kleines Appartements auf Rädern.
Die Kunst der Schlafzimmergestaltung auf kleinstem Raum beherrscht Rapido besonders gut. Eine kleine Stufe führt hier hinein, die einen großen Vorteil mit sich bringt: Die Liegefläche steht nicht so hoch im Raum wie im Bürstner. Das ist optisch verträglicher und macht die Matratze tatsächlich von drei Seiten zugänglich. Im Bürstner muss das Bett an der Waschtischseite erklettert werden oder man nutzt die Stufe am Fußende, bevor man sich lang macht.
Vorteil für den Bürstner: Am unteren Bettende bleibt deutlich mehr Luft. Wenn die Schiebetür im Rapido geschlossen ist, reduziert sich der Durchgang auf 28 Zentimeter, was angesichts der gemäßigten Betthöhe noch akzeptabel ist. Dass der Rapido insgesamt kompakter ausfällt, macht sich zudem durch die kürzere Matratze bemerkbar, die sich wie im Bürstner am Fußende spürbar verjüngt.
Der Verwöhneffekt entsteht im Rapido durch Details, wie der stoffbezogenen Rückwand, einer geschlossenen Ablage neben dem Bett und einem Waschtisch, der sich tagsüber unsichtbar macht. Das Becken wird abgedeckt, und der Wasserhahn verschwindet hinter dem verschiebbaren Spiegel, der in dieser Position ein weiteres Fenster freigibt.
Die Charme-Offensive des Bürstner bleibt durch ein riesiges Fenster auf der Beifahrerseite, ein praktisches Fach an der Rückseite des Küchenblocks und ein schüsselförmiges Waschbecken auch nicht ohne Wirkung. Was nichts daran ändert, dass das Becken stabiler sein dürfte.
Sehr ähnlich dagegen die Verhältnisse im separaten Toilettenraum: Das WC ist putzfreundlich eingepasst; durch zwei Faltwände entsteht im Nu eine echte Duschkabine. Einmal mehr setzt der Rapido noch eins drauf und bringt hier einen Spiegelschrank, ein Ablagefach und eine ausziehbare Wäscheleine unter.
Kreativität beweist Bürstner bei der Küchenplanung. Der Block ist Raumteiler, Blickfang und – in Anbetracht des geringen Platzbedarfs – zugleich ein brauchbarer Arbeitsplatz. Weil die Spüle und die ausklappbare Arbeitsplatte auch von der Schlafzimmerseite erreichbar sind, könnte man hier sogar zu zweit werkeln. Etwas zu kurz kommen die Abstellmöglichkeiten, weshalb man Behälter und Geräte nach Gebrauch besser gleich zurück in die Auszüge und Fächer steckt, denn davon gibt es im Bürstner reichlich.
Stauraum gehört ebenso zu den Stärken der Rapido-Küche mit klassischer Winkelform.
Schwachpunkt ist aber auch hier die Arbeitsfläche. Immerhin hat dort ein kleines Schneidebrett Platz; die Abdeckung der Spüle und Regale gewähren zusätzliche Abstellfläche. Ein Manko fällt beim Einräumen auf: Die Oberschränke haben wie alle Rapido-Hängemöbel keine festen Verschlüsse. Im Extremfall könnte sich eine Klappe durch Druck von innen öffnen.
Sonst gibt es am Mobiliar nichts auszusetzen. Selbst geschmackliche Kritik würde in Leere laufen, denn aufpreisfrei bekommt der Käufer auch einen ganz anderen, eher klassischen Rapido-Stil.
Ganz entschieden vertritt der Bürstner die Moderne und zeigt, wie hochwertig helle und schlichte Schrankklappen aussehen können, wenn sie mit einer fühlbaren Oberflächenmaserung versehen sind und sich beim Schließen sanft an ein Gummiprofil anlehnen. Variationen erlauben hier abnehmbare Sitzkissen. Sie sind anschmiegsam, doch effektiv bekommt der Rücken durch die ausgeformten Rapido-Lehnen mehr Unterstützung. Vorzüge der Bürstner Sitzgruppe: die breite Bank und der verlängerbare Tisch, der mit etwas gutem Willen für eine Fünferrunde taugt. Fünf passen auch an den freistehenden, drehbaren RapidoTisch. Gehobene Gemütlichkeit sichern der breite Sessel hinter dem Beifahrersitz und die Kuschelecke gegenüber. Beim Essen irritiert der leichte Niveauunterschied zum Fahrerhaus. Hat man dort Platz genommen, wünschte man sich den Tisch etwas höher.
Als weitere Variation erlaubt die Rapido-Sitzgruppe den etwas umständlichen Umbau zu einem 60 bis 80 Zentimeter breiten Bett. Nötig dürfte das wohl nur selten sein. Ohne Aufpreis und ohne sonst weiter zu stören steht darüber ein Hubbett für zwei schlanke Mitreisende bereit.
Beim Thema Wohnkomfort erhält der Bürstner 3,2 und der Rapido 3,6 von fünf möglichen Punkten. Die Wohnqualität liegt im Rapido teilweise eine halbe Klasse höher als im Bürstner. Dieser polarisiert stärker durch sein großflächigeres, aber auch weniger gut zugängliches Bett im großen Schlafzimmer.
Die erlaubte Zuladung und das Ladevolumen stehen bei den Testkandidaten in einem guten Verhältnis. Grund dafür ist zunächst das gemäßigte Eigengewicht. Bei der promobil-Wiegung erreichten beide fast den gleichen Wert.
Dennoch ist der Bürstner ein wenig im Vorteil. Am Testwagen waren gängige Extras wie Markise, Sat-Anlage oder Fahrradträger bereits montiert, die beim Rapido üblicherweise noch hinzukommen. Günstig erscheint auch die hecklastigere Gewichtsverteilung des Bürstner. Wer dagegen im Rapido tatsächlich mit fünf Personen auf Tour gehen wollte, stößt an die Grenze der erlaubten Vorderachslast. Anders als bei Bürstner steht bei Rapido auch kein Maxi-Fahrgestell in der Aufpreisliste. Es dürfte in der Praxis hier wie dort nicht nötig sein. Schließlich gibt es hier schon grundrissbedingt keine Megagaragen zu befüllen.
Fahrradliebhaber kommen mit dieser Einrichtung nicht auf ihre Kosten und müssten ihr Hobbygerät auf einen Heck-träger packen. Sieht man davon ab, kann die Stauraumsituation für Paare aber zweckmäßiger sein als klassische Raumaufteilungen.
Unter dem Bett haben Bürstner wie Rapido ein großes Außenfach für Campingmöbel und Co. Daran schließt sich eine flache Durchlademöglichkeit unterhalb des Toilettenraums über die gesamte Fahrzeugbreite an. Von innen gelangt man dagegen an den überraschend großen Freiraum unter dem Fußende der Liegefläche. Geradezu genial, wie viel Gepäck hier gut geordnet und bestens zugänglich hineinpasst. Vorzug des Bürstner: Etwas mehr Platz im Außen¬staufach und bessere Bewegungsmöglichkeiten, weil der hochgeklappte Lattenrost den Laderaum nach oben öffnet.
Der besondere Grundriss bringt auch ein paar ungewöhnliche Fächer mit sich. So kann man im Rapido seine Schuhkollektion in speziellen Fächern unter dem Waschtisch sortieren. Im Bürstner wäre dafür hinter einer Klappe an der Rückseite des Küchenblocks Platz. Hemden und Blusen hängen jeweils in einem gut einsehbaren Kleiderschrank. Er fällt so oder so schmal aus, hat aber ein zusätzliches Wäschefach und ist dort untergebracht, wo man sich auch umziehen will.
Weil es auch in Küche und Bad nicht an Schränken fehlt, stört es kaum, dass die Sitztruhen nur bedingt als Stauraum taugen. Der Rapido bietet hier etwas mehr Möglichkeiten, der Bürstner nur ein flaches Fach unterm Seitensitz. Eher vermisst man in beiden Modellen Garderobenhaken.
Bei der Beladung erhält der Bürstner 3,6 und der Rapido 3,2 von fünf Punkten. Angenehm stressfrei gestaltet sich das Packen in beiden Testwagen – mit leichten Vorteilen für den Bürstner. In beiden Fällen hilft die Vielzahl der Fächer beim Ordnen. Nur passionierte Fahrradfahrer werden mit diesen Grundrissen nicht glücklich.
Komplett holzfreie Aufbauten sind in der Preisklasse um 50.000 Euro immer noch die Ausnahme. Doch es bewegt sich was. Bürstner und Rapido – beide vor über 50 Jahren von Möbelschreinern gegründet – verwenden zunehmend verrottungsfeste Materialien für die Außenhülle. So verzichtet der Bürstner Nexxo Time am – durch Feuchtigkeit besonders gefährdeten – Boden auf Holz und Styropor und setzt stattdessen GfK als Unterseite und stabile XPS-Isolierplatten ein. Nicht anders bei Rapido, wo man zusätzlich Dach und Wände mit XPS statt Styropor isoliert. Rapido hüllt außerdem den gesamten Aufbau mit GfK ein, während Bürstner an Heck und Seitenwänden traditionell Aluminium verwendet.
Das bringt mehr Glanz, lässt aber auch leichte Unebenheiten im Licht hervortreten. Rapido gelingt es, die reparaturfreundlichere Kunststoff-Haut relativ glatt und nicht völlig glanzlos zu verarbeiten. Zum guten Eindruck tragen außerdem breite Abdeckleisten an den Außenkanten und Rahmenfenster bei.
Schlichter fallen Kanten und Fenster des Bürstner-Aufbaus aus. Das gilt auch für die Rollos an der Innenseite, was speziell in der Küche nicht zu übersehen ist, wo keine Stores die einfache Rollokassette kaschieren. Gewöhnungsbedürftig bleibt ebenso die einknöpfbare Verdunkelung im Fahrerhaus. Im Rapido zieht man einfach einen Vorhang zu. Gegen Aufpreis bekommt man in beiden Fällen ein in Kassetten untergebrachtes Faltsystem.
Höhepunkt des Bürstner-Aufbaus ist zweifellos die breite Tür: Aus- und Einpacken, ohne Klappboxen durch eine schmale Öffnung zu fädeln, auch das ist Komfort. Hinter einen kleinen Klappe auf der anderen Seite wartet eine weitere Arbeitserleichterung: Im Servicefach sind Frischwassertank, Stromanschluss und Boilerventil übersichtlich zusammengefasst. Am Rapido entdeckt man an ähnlicher Stelle ebenfalls eine Außenklappe. Sie dient aber ausschließlich zur Wartung der Heizung, die im hinteren Teil des Küchenblocks versteckt ist.
Im Testwagen war die stärkere Truma Combi 6 verbaut, die den kompakten Rapido auch bei Minusgraden schnell erwärmt. Noch ein wenig angenehmer, weil gleichmäßiger, gelingt das dem Bürstner mit seiner 4000-Watt-Ausführung.Allein fünf Ausströmer versorgen die Sitzgruppe mit Wärme, davon zwei Röhrchen, die an den Sitzsockeln des Fahrerhauses enden. Winterurlauber bekommen für beide Modelle eine Isolierung und Beheizung für den jeweils unterflur montierten Abwasserbehälter.
Wenn die Heizung auf Hochtouren läuft, kommt der nächste Gasflaschenwechsel ganz bestimmt – und der fällt im Rapido leichter als im Bürstner, wo die Behälter hintereinander stehen. Zum Winterkomfort im Rapido trägt außerdem das feiner justierbare Heizungsbedienteil CP Plus bei.
Schicker als im Bürstner sieht außerdem das eigentliche Kontrollbord aus. Besser ist es nicht, denn nur am etwas angestaubt wirkenden Bürstner-Bord kann man den Abwasserfüllstand wenigstens in groben Schritten ablesen, während im Rapido nur vor Überfüllung gewarnt wird.
Allemal zeitgemäß erscheint die LED-Beleuchtung beider Teilintegrierter, wobei der Rapido in der Küche mit zwei Halogenstrahlern eine Ausnahme macht. Ebenso unverständlich erscheint das Versteckspiel bei der Anbringung einiger Lichtschalter und die sparsame Ausstattung mit nur einer 230-Volt-Steckdose.
Mit seinen großen, intuitiv auffindbaren Schaltern und vielen Anschlussmöglichkeiten für die auf Urlaubsreisen unvermeidlichen Ladegeräte macht die Bürstner-Elektrik das Leben leichter.
Bei der Technik erhält der Bürstner 3,0 und der Rapido 3,3 von fünf Punkten. Trotz vieler Ähnlichkeiten beider Konkurrenten: Technisch bleiben sie individuell, haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Der Rapido punktet vor allem durch den Aufbau.
Keine Frage: Der Rapido ist in diesem Vergleich das kostspieligere Vergnügen. Die Preisdiffernz schrumpft bei genauem Hinsehen aber deutlich zusammen, denn die Franzosen geben dem 650 FF eine praxisorientierte Serienausstattung mit auf den Weg. Unumgänglich ist in der Preisliste nur das Rapido-Paket, das für sehr faire 299 Euro angeboten wird. Vorbei sind außerdem die Zeiten, als dem Kunden hohe Frachtkosten in Rechnung gestellt wurden.
Der Grundpreis des Rapido versteht sich nicht ab Werk, sondern ab Händler, so dass als Nebenkosten nur noch eine Zulassungspauschale von 170 Euro auftaucht. Bürstner verlangt dafür 235 Euro und rechnet die Fracht zum Händler nach Aufwand ab. Womit Bürstner-Käufer zudem fest kalkulieren müssen, ist das 2950 Euro teure Chassis-Paket.
Damit überspringt der Nexxo Time t 665 die 50.000er Marke. Rechnet man jetzt noch einige Annehmlichkeiten wie etwa das große Panorama-Dach über dem Fahrerhaus hinzu, die der Rapido serienmäßig mitbringt, reduziert sich der Preisunterschied auf weniger als 3000 Euro.
Er würde wohl weiter dahinschmelzen, wenn man für den Bürstner beispielsweise auch ein Hubbett ordern könnte, was jedoch nicht vorgesehen ist. So sind Bürstner und Rapido jeweils auf ihre Weise ein gutes Angebot: Der Rapido als Komplettpaket für alle, die sämtliche mitgelieferte Ausstattung auch wirklich wünschen, der Bürstner für all jene, die sich lieber ganz gezielt ihre Sonderausstattung zusammenstellen. Wer unter dem Strich sparen will, muss allerdings stark sein, denn Bürstner hat noch mehr verführerische Extras ab Werk zu bieten als Rapido.
Beim Preis und Service erhält der Bürstner 3,5 und der Rapido 3,2 von fünf Punkten. Der Bürstner ist günstiger, hat aber im Vergleich weniger Serienausstattung. Sein Händlernetz ist dichter, auch europaweit.
Der Fiat Ducato mit Flachrahmen hat sich in der Mittelklasse als in nahezu jeder Hinsicht guter Kompromiss bewährt. Teilintegrierte, die wie die beiden Testexemplare mit dem 3,80 Meter langen Radstand auskommen, bewahren sich sogar noch einen Rest von Alltagstauglichkeit.
Als überraschend gering erwies sich bei den Testwagen der Unterschied in der Motorisierung. Der mit dem 148-PS-Motor ausgerüstete Bürstner war subjektiv und angesichts der Messwerte nur einen Hauch flotter als der 130-PS-Rapido.
Beide fielen im winterlichen Testbetrieb durch das unverändert späte Ansprechen der Fiat-Heizung auf. Erfreulich niedrig liegt der Gesamtgeräuschpegel. Lediglich auf nasser oder unbefestigter Fahrbahn stört hier wie dort ein hörbares Prasseln am abgesenkten Einstieg. Mitreisende fühlen sich auf der rund 20 Zentimeter breiteren Sitzbank des Bürstner besser untergebracht als im Rapido. Allerdings hat der Franzose noch einen weiteren Trumpf im Ärmel: Sein Einzelsitz lässt sich durch einfachen Umbau zu einem fünften Platz in Fahrtrichtung inklusive Dreipunktgurt verwandeln.
Der Fahrkomfort liegt beim Bürstner bei 3,5 und beim Rapido ebenfalls bei 3,5 von fünf Punkten. Auf langen Strecken erweisen sich beide Teilintegrierte als angenehm unaufdringliche Begleiter. Im Alltagsbetrieb kann der fünfte Sitzplatz des Rapido ein echter Vorteil sein.
Und der Gewinner ist? Zunächst einmal der Käufer. Die zwei Testfahrzeuge bereichern auf ihre Weise die Grundrissauswahl im gefragten Segment der kompakten Teilintegrierten. Und welcher von beiden ist der bessere Kauf? Der Rapido ist in vielen Details liebevoller gemacht, der Bürstner unter dem Strich günstiger. Einen Ausschlag kann aber auch das im Rapido serienmäßige Hubbett geben. Kundenfreundlicher wäre es, wenn beide Hersteller diese Variante als Sonderausstattung zur Wahl stellen würden. Für den Bürstner könnte ich mir noch eine weitere Option vorstellen: ein tiefer eingebautes Queensbet. So würde es – wie der Rapido zeigt – diesen besonders wohnlichen Grundriss besser gerecht.