Bimobil und Reimo Caravan Salon 2003 Monika Pankok

Reisemobile auf VW T5

Test Reisemobile auf VW T5

Neun Marken bieten jetzt schon Auf- und Busbauten des neuen VW T5 an. Die Erstlinge im Überblick.

Der neue VW T5 ist auf dem besten Wege, ein echter Volkswagen zu werden. Als Basis für Campingbusse erscheint der VW Transporter schon aus Tradition als feste Größe. Noch mehr Möglichkeiten bietet das Fahrgestell, das nun auch mit einem Alko-Tiefrahmen zu haben ist. Zum Modelljahr 2004 findet man bereits mehrere Alkovenaufbauten und einen Teilintegrierten in den T5-Programmen der Reisemobilhersteller.
Diese Vielfalt überrascht, denn der langsame Produktionsanlauf des T5 erschwerte die Entwicklungsbedingungen. Noch kurz vor dem Saisonauftakt zum Caravan-Salon hatte kaum ein Hersteller schon ein auf- oder ausbaufähiges Basisfahrzeug zur Verfügung.
Aus dem gleichen Grund gestaltete sich auch die Herstellung passender Hochdächer schwierig. GfK-Spezialist SCA liefert bislang nur ein halbhohes Dach – ausschließlich für den T5 mit kurzem Radstand. Ein Aufstelldach wird folgen, ebenso eine höhere Variante. Bislang kann nur Reimo dem Original-VW-Klappdach für den California ein eigenes Aufstelldach entgegensetzen.
Zum Start des Modelljahrs 2004 haben Interessenten bereits die Wahl unter fünf Campingbussen. VW hat den California nach der Trennung von Westfalia in Eigenregie entwickelt
(siehe Seite 22 und promobil 9/2003). Neben dem nun elektrohydraulisch betätigten Klappdach bestehen auch die Möbel aus Aluminium. Entstanden ist ein mindestens knapp 40 000 Euro teurer Edelcamper, der mit dem Vorgängermodell eigentlich nur noch die Aufteilung mit seitlicher Küchen-Schrankzeile gemeinsam hat.
Auf dieses seit Jahren bewährte Raumkonzept setzen – mit leichten Variationen – auch andere Ausbauer. Zum Beispiel Fischer: Der Hersteller aus Reutlingen bei Stuttgart bringt den Piccolo vorerst mit mittelhohem GfK-Dach von SCA (siehe promobil 9/2003). In dieser Variante lässt sich nur die Sitzbank zur Liegefläche umbauen, bei den folgenden wird es auch ein Dachbett geben. Drei verschiedene Möbeldekore sind lieferbar. In der Grundversion hat der Piccolo einen kräftigen 130-PS-TDI. Basis ist der T5-Kastenwagen, der mit Rahmenfenstern aus Acrylglas und einer Rundumisolierung ausgestattet wird. Der Einstiegspreis liegt bei 38 400 Euro.
Reimo startet sein T5-Programm mit dem Sirius City Van. Konzipiert ist der City Van als 365-Tage-Mobil mit einem hohen Freizeitnutzen. Neben der schmalen Möbelzeile mit Kühlbox und Kartuschenkocher bleibt Platz für eine breite Schlaf-Sitzbank für drei Mitfahrer. 34 470 Euro sind für die Grundversion mit 86 PS fällig. Wer vier Betten wünscht, muss weitere 3000 Euro für Klappdach und Hubbett anlegen. Gegen Aufpreis gibt es sogar eine Lederausstattung. Die nächste Ausbaustufe zündet Reimo mit dem Touch, ebenfalls auf Basis des Kombi mit werkseitiger Wärmeschutzverglasung. Gasanlage und großer Kühlschrank machen den Touch zum vollwertigen Reisemobil.
Robel Mobil begann erst zur Saison 2003 mit dem Ausbau von Campingbussen. Der Aeron auf T4 war freilich nur eine Fingerübung für das neue Modell auf T5, ebenfalls mit Aufstelldach. Der Zuschnitt gleicht dem California, doch hebt sich der 105 PS starke Aeron mit Möbeln mit Echtholzfurnier und der Robel-typisch abgerundeten Spüle ab. Allerdings auch preislich: Mit 45 000 Euro steht er in der Liste. Zweiflamm-Kocher, 40-Liter-Kühlbox und Dieselheizung sind bereits an Bord. Ebenso der praktische Stauraumauszug im Heck unter der Bettverlängerung.

Der Schwerpunkt von Robel liegt allerdings unverändert auf ebenso kompakten wie edlen Alkovenmodellen, der Delmun-Serie, die nun auf dem T5 basiert. Vorerst werden drei Grundrisse des nur 2,11 Meter schmalen und damit handlichen Reisemobils lieferbar sein: Alle haben eine Rundsitzgruppe im Heck und neuerdings auch einen Doppelboden. Eine interessante Alternative zum klassischen Campingbus-Grundriss mit seitlicher Möbelzeile kommt von Campmobil aus Schwerin. Im Heck des 34 500 Euro teuren HK 4.9 befindet sich ein kleiner Doppelboden, auf dem der Funktionsbereich des Mobils aufbaut: eine Winkelküche mit Kocher, Spüle und Kühlschrank. In das Podest passt neben Campingstühlen und weiterem Gepäck auch ein Teil der Bordtechnik. Für die Nutzung im Alltag lässt sich der Mittelteil der Einrichtung herausnehmen, so dass eine Durchlademöglichkeit entsteht. Unter das halbhohe GfK-Dach steckt Campmobil ein Bett, das sich wegen der etwas geringen Kopffreiheit vor allem für Kinder anbietet. Aus Sitzbank samt einbezogenen Vordersitzen wird mit Hilfe von zusätzlichen Polsterkeilen eine plane Liegefläche. VW-Karosserien umhüllen traditionell die Ausbauten von Dipa. Die Schwaben haben sich mit Einrichtungen aus Naturmaterialien wie Holz, Kork und Linoleum ihre Marktnische geschaffen. Wann der Merlin genannte Ausbau des T5-Kombi fertig wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Auch bei den aufgebauten Mobilen tut sich was. Neben dem erwähnten Delmun von Robel hat auch Bimobil seine Interpretation eines Alkovenmobils auf T5 vorgestellt. Mit markentypischen Ecken und Kanten sowie hochwertigen Zutaten fertigt Bimobil die Kabine nach patentierter Machart. Diese muss nicht unbedingt weiß sein: Eine silberne Lackierung kostet 620 Euro Aufpreis. Die Basis des VL 326 bildet ein ebenfalls farbiges T5-Fahrgestell mit 3000 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht. Die Bordtechnik ruht frostgeschützt in einem Podest im Heck, auf dem auch die Sitzgruppe steht. Der Grundriss richtet sich vor allem an Paare. Eingerichtet ist das 5,80 Meter lange Mobil im skandinavischen Stil mit einem hohen Anteil an massiven Fichte-Hölzern. Der Preis: 56 470 Euro. Eine viel beachtete Premiere feierte auch die Neuauflage des Karmann Colorado (siehe promobil 10/2003). Der seit langen Jahren VW nahe stehende Hersteller stellte gleichzeitig mit dem Alkoven auch den ersten Teilintegrierten auf T5 vor: den Colorado Ti. Deutlich breiter ist der neue kleine Karmann geworden, und er bietet im Wohnraum erheblich mehr Platz als das Vorgängermodell.

Elegante Rundungen kennzeichnen dieses Reisemobil sowohl von außen als auch von innen. Zweifarbig abgesetzte, kühn geschwungene Möbel mit Titanleisten und Küchenelemente aus satiniertem, grün schimmerndem Plexiglas geben dem Innenraum noblen Schick. Jeweils vier Modelle sind von den Alkoven und Teilintegrierten geplant. Zu den Besonderheiten der ab knapp 53 000 Euro erhältlichen Colorado zählt ein Alko-Tiefrahmen, der mit breiter Spur die Fahreigenschaften des T5-Chassis verbessern soll und das Gesamtgewicht auf 3500 Kilogramm erhöht. Die erste Absetzkabine für einen neuen VW Transporter kommt vom unterfränkischen Hersteller Tischer: das Modell Trail 280 S. Zum Kabinenpreis von 22 300 Euro addieren sich die Kosten für eine T5-Doppelkabine, die ganz nach Kundenwünschen ausgerüstet werden kann. Vorteil der von Tischer seit einem Vierteljahrhundert gepflegten Wechseltechnik: Am Urlaubszielort oder auf dem heimischen Hof wird die mit Küche und Bad voll ausgestattete Kabine einfach vom Basisfahrzeug getrennt; die Doppelkabine steht für Ausflüge in die Umgebung oder die alltägliche Nutzung ohne Einschränkungen zur Verfügung. Die Liegefläche im Alkoven beträgt üppige 2,08 auf 1,53 Meter, die Kopffreiheit liegt bei enormen 82 Zentimetern. Frisch- und Abwassertank sind unterflur montiert und können für den Winterurlaub optional beheizt werden. Für jeden etwas dabei? Wenn nicht, hilft vielleicht etwas Geduld. Nemo in Krefeld bereitet einen T5-Ausbau im Stil früherer Dehler-Mobile vor; Robel arbeitet an einem edlen Teilintegrierten, und der italienische Hersteller Wingamm entwickelt ebenfalls gerade eine formschöne Kabine für das T5-Chassis. Für alle, die bereits fündig wurden, gilt: Fünfe grade sein lassen und das Konto plündern. Die Zeiten, als ein Volkswagen noch zu volkstümlichen Preisen zu haben war, scheinen endgültig vorbei.

Technische Daten (Stand: November 2003) Hersteller: Volkswagen Modell: VL 326 Typ: Campingbus Preis: ab 56470 EUR Sitze mit Gurt: 4 Schlafplätze: 4 Zul. Gesamtgewicht: 3000 kg Länge: 5810 mm Basismotor: Diesel KW: 77 PS: 105

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