Aus dem Angebot an KOMPAKTEN TEILINTEGRIERTEN stechen drei Mobile von Bürstner, Hobby und Hymer mit besonderen Eigenschaften hervor. Christian Hass
BÜRSTNER BREVIO T 645
Die Sitzgruppe bietet Platz für bis zu fünf Personen.
Der Kleiderschrank fällt recht schmal und niedrig aus.
Bad mit wenig Platz und schlichtem Schwenk-Waschbecken. 50 Bilder

Kompakte Teilintegrierte im Vergleichstest

Vier kompakte Teilintegrierte im Vergleich Der neue Herausforderer Dethleffs Globebus T6

Dethleffs legt den beliebten Globebus neu auf. Wir vergleichen den schlanken Teilintegrierten mit drei dieser Klasse: Bürstner Brevio, Hobby Optima und Hymer Van. Jeder von ihnen hat andere Vorzüge.

Schmale und leichte T-Modelle sind gefragt. Starke Argumente für diese Bauart liefern üblicherweise ein vergleichsweise geringes Gewicht gepaart mit hoher Zuladung, handliche Fahreigenschaften wegen der kompakten Abmessungen und ein zumeist attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das mittlerweile kaum noch überschaubare Angebot macht es Käufern aber nicht gerade leicht, ein passendes Modell zu finden. Schön, dass es in der Masse aber auch echte Charaktertypen gibt, die mit ganz unterschiedlichen Besonderheiten auf sich aufmerksam machen. promobil hat vier von ihnen in die Redaktion eingeladen und miteinander verglichen.

Da wäre zum einen der superschmale Bürstner Brevio, der mit seiner großen Klappe einzigartig im Segment ist. Sie macht nicht nur das Beladen einfacher, sondern bietet auch eine tolle Sicht nach draußen. Als t 645 hat der Brevio zudem anstelle eines fest installierten Bettes im Heck ein variables Hubbett, kombiniert mit einer zweiten Sitzgruppe.

Im Vergleich dazu ist der Hobby Optima V mit seinem konventionellen Längsbetten-Grundriss zwar kein Exot, er sticht aber mit einem modernen Design und der fortschrittlichen Bordtechnik-Bedienung hervor. In der getesteten De-Luxe-Variante stellt er zudem ein Rundum-sorglos-Paket mit umfangreicher Ausstattung für wirklich faire 6260 Euro Aufpreis dar.

Der Hymer Van 500 S zählt mit 5,65 Metern Außenlänge zu den kürzesten Teilintegrierten überhaupt. Außerdem ist er eines der wenigen Modelle in seinem Segment, die auf einem Mercedes Sprinter stehen. Die Premium-Basis bringt einen serienmäßigen Seitenwindassistenten mit, liefert mit dem Heckantrieb ein neutrales, traktionsstarkes Fahrverhalten und kann gegen Aufpreis mit einer sämigen Siebengang-Automatik ausgerüstet werden.

Nach den aufgezählten Besonderheiten, erscheint der Dethleffs Globebus T6 geradezu konserativ. Er ist der neueste im Vergleich, macht aber auch seit jeher mit konventionellen Grundrissen vieles richtig. Den Reisemobilfahrern gefällt‘s: Alljährlich platziert sich der beliebte Globebus bei der promobil-Leserwahl auf den vorderen Plätzen. In diesen Test geht er als der Längste, zeigt damit aber prima, worauf man bei den kleineren und exotischeren Modellen verzichten muss. Und letztlich ist der Globebus der Pionier der Klasse, an dem sich die anderen messen müssen.

Vor dem Vergleich in alphabetischer Reihenfolge noch ein paar Gemeinsamkeiten: Alle vier Modelle haben 3,5t Gesamtgewicht, die Zuladung ist jeweils ausreichend. Ihre Aufbauten in Sandwich-Bauweise und mit Gfk-Böden sind mit Möbeln aus foliertem Sperrholz ausgebaut, die Wassertanks stets isoliert. Fenster mit Aluminiumrahmen sind nur im Hymer eingebaut.

Dethleffs Globebus T6

Der Globebus T von Dethleffs ist in einer Auswahl von leichten und kompakten Teilintegrierten natürlich gesetzt. Zugegeben, mit seinem nicht sehr aufregenden Längsbetten-Grundriss scheint ihm für diesen Vergleich das Besondere zu fehlen, doch er gilt als Begründer der schmalen TI und dient daher prima als Referenz.

Der Globebus T von Dethleffs gilt als Begründer der schmalen TI. Zuletzt wurde er ausschließlich in der üppig ausgestatteten Active-Variante angeboten. Für das Modelljahr 2017 hat Dethleffs den Globebus nun komplett erneuert.

Um es gleich vorwegzunehmen: Auch der neue Dethleffs Globebus – hier als T6 – bietet vieles, um potenzielle Käufer um den Finger zu wickeln. Durch die breite Aufbautür ist er leicht geentert, innen lädt die gemütliche Sitzgruppe mit einer L-förmigen Sitzbank zum Verweilen ein. Zwei große Dachfenster spenden viel Licht. Die Ambientebeleuchtung schafft darüber hinaus eine stimmungsvolle Atmosphäre. Weniger gut gefällt die mäßige Einbindung des Beifahrersitzes an den fest eingebauten und nicht abbaubaren Einsäulentisch, dessen Platte sich zwar längs und quer verschieben lässt, aber keinerlei Verlängerungsfunktion bietet. Und obwohl der Globebus in diesem Vergleich der Längste ist, gibt im T6 keinen Sitzhocker für Gäste oder um die Füße hochzulegen.

Die Küche kann mit gut nutzbarem Stauraum in insgesamt vier großen Schubladen und zwei Oberschränken sowie einem großen Kühlschrank punkten. Viel Platz für Klamotten und weiteres Reisegepäck schaffen der raumhohe Kleiderschrank neben dem Kühlschrank und zwei Schränke unter den Fußenden der Einzelbetten, denen aber eine aufstellbare Klappe für einen einfacheren Zugang fehlt. Zwei weitere Hängeschränke und offene Ablagen über den Betten sowie die Heckgarage komplettieren das Stauraumangebot. Letztere ist über zwei große Türen bequem zu beladen. Die Gasflaschen für die Versorgung von Herd, Kühlschrank und Heizung kommen in einem separaten Außenfach unter.

Mit den beiden Längsbetten stehen zwei sehr komfortable zugängliche Nachtlager auf dicken und sehr bequemen Matratzen bereit. Allerdings bleiben beide in der Länge unter zwei Metern. Dafür gibt es mit der faltbaren Tür eine wirkungsvolle Abtrennung zum Wohnbereich.

Klassischer Grundriss
Christian Hass
Der Grundriss des Dethleffs Globebus T6.

An eine sinnvolle Trennung hat Dethleffs auch im Bad gedacht: Die faltbare Kabine hält beim Duschen Spritzwasser zurück. Dass der Radkasten noch etwas hineinragt, stört im gemessen an den Fahrzeugabmessungen recht großen Bad kaum. Auch Ausstattung, Ablagenangebot und Verarbeitung sind auf einem guten Niveau.

Knapp 52.000 Euro wird Dethleffs für den ab Sommer erhältlichen Globebus T6 verlangen. In der Basis ist er bereits solide ausgestattet. Das Chassis-Paket rüstet die Ducato-Basis weiter auf, das Family-Paket bringt unter anderem Dachfenster, Jalousien, Ambientebeleuchtung und die breite Aufbautür.

In dieser Runde ist der Dethleffs nicht nur der längste TI, er ist auch der konservativste. Wohnen, Kochen, Waschen, Schlafen – der komfortable Globebus macht alles sehr ordentlich, aber eben keine Experimente. Klasse, dieser klassische Grundriss.

Alle Infos zum Dethleffs Globebus T6

Gurt-/Schlafplätze: 4/3
Gesamtgewicht: 3499 kg
Länge: 6,98 m
ab 51.499 Euro

Wie schneidet der Dethleffs Globebus T6 im Vergleich zur Konkurrenz ab? promobil hat den neuen Teilintegrierten getestet: Den Vergleichstest mit Hymer, Hobby und Bürstner lesen Sie in der aktuellen promobil Ausgabe 07/2016.

Dethleffs Globebus I (2017)
Dieter S. Heinz
So sieht der neue Globebus Integrierte für 2017 aus.

Schwestermodell Dethleffs Globebus I

Parallel zum Globebus-Teilintegrierten legt Dethleffs auch die integrierten Varianten neu auf. Das Modell wächst etwas in die Breite und Höhe, bleibt mit 2,19 Meter Außenbreite aber dennoch vergleichsweise schmal. Die Preise beginnen bei 57.499 Euro, nicht viel für einen Integrierten. Auch eine All-inclusive-Variante gibt es, mit umfangreichem GT-Paket für 8499 Euro extra.


Fazit

Vier Kompakte mit Charakter

Den Models auf den Bildern hat der Hobby wegen seiner kompakten Abmessungen und des schicken Interieurs am besten gefallen. Mich begeistert vor allem das Konzept des Bürstner mit der offenen Hecksitzgruppe. Allerdings wird man auf Reisen eine Heckgarage durchaus vermissen. Im Hymer auf dem Mercedes Sprinter muss man darauf nicht ganz verzichten – trotz des ultrakurzen Aufbaus. Seinen wendigen Fahreigenschaften steht allerdings ein sehr knappes Platzangebot im Innenraum gegenüber. Vergleicht man die drei Exoten mit dem Dethleffs, wird klar, warum dieser so beliebt ist: Mit seinem konventionellen Grundriss bietet er schlichtweg das Konzept, das die wenigsten Kompromisse fordert.

Übersicht: Vier kompakte Teilintegrierte im Vergleich
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