Beladen
Die größere Aufbaulänge des LMC kommt ihm auch beim Stauraum zugute. Insbesondere die Heckgarage unter dem breiteren Bett ist deutlich geräumiger, was zusätzlich daran liegt, dass beim Bürstner der vordere Teil des Bettkastens als Schrank abgetrennt ist. Zudem beanspruchen – in beiden Fällen – die Gaskästen einen Teil des Platzes.
Beim LMC kommt auch noch der Heizungsschrank hinzu, dennoch bleibt insgesamt mehr Gepäckraum übrig. Fahrradtaugliche Höhe erreicht die Garage, wenn das höhenverstellbare Bett in der oberen Position weilt. Zwei Fahrräder kommen mit etwas Geschick aber auch im Bürstner-Heckabteil unter.
Innen lockt der LMC zudem mit dem Komfort eines großen, gut zugänglich zwischen Bad und Bett eingebauten Kleiderschranks.
Beim kürzeren Bürstner muss sich dieser, zusammen mit einigen Regalfächern, unter dem Heckbett verstecken. Für die Art der Platzierung ist der Zugriff via breiter Tür und aufstellbarem Bettrost relativ einfach – aber dennoch mühsamer als beim LMC. Mehr Stauraum bietet dieser außerdem durch seine größere Zahl an Hängeschränken, die sich über dem Bett nicht nur an der Heckwand wie beim Bürstner, sondern auch entlang der Seiten ziehen. Weitere Punkte sammelt der LMC in diesem Kapitel durch den unterflur in einem gedämmten Kasten installierten Frischwassertank.
So bleibt die Querbanktruhe für Gepäck frei. Die seitlich angeschlagene Deckelklappe macht den Inhalt einfacher zugänglich als sonst üblich. Ein weiteres kleines Fach offerieren beide zudem in der Seitenbanktruhe.
Offene Ablagen, um kurz etwas zur Seite zu legen, gibt es jeweils im Ausbau der T-Haube über dem Fahrerhaus. An den Heckbetten finden sich jedoch für Brille, Handy und Lektüre nur die Hängeschränke als Ablageplatz.
Schlank und leicht – das würde gut zusammenpassen. Im Bürstner sind zwei bis drei Reisende tatsächlich jeglicher Zuladungssorgen ledig. Das deutlich längere LMC-Testmodell brachte genau 200 Kilo mehr auf die Waage. Für die typische Zweier-Besatzung sind 470 Kilo Freigewicht aber immer noch eine solide Reserve.
Im Gepäck hatten beide Testwagen bereits eine gute Ausstattung bis hin zur Markise und Sat-Anlage an Bord. Dies gilt es beim Vergleich mit den höheren Zuladungsangaben der Hersteller ebenso zu berücksichtigen wie die abweichende promobil-Wiegemethode, also stets mit vollen Tanks und Gasvorräten.
Der längere LMC kann mit einer größeren Garage, mehr Hängeschränken, einer freien Sitztruhe und einem Kleiderschrank in Augenhöhe punkten. Der Bürstner wiederum ist nicht nur kürzer, sondern auch leichter. Zuladungssorgen? Keine.
Technik
Während LMC schon frühzeitig mit der sogenannten LLT- Bauweise auf eine holzfreie Aufbautechnik mit hochwertigem Dämmschaum setzte, hat Bürstner erst zur aktuellen Modellgeneration nachgezogen. Beide nutzen hagel- und verrottungsresistentes GfK an Dach und Boden. Wobei die Bodenplatte des Bürstner sogar noch zehn Millimeter dicker ausfällt. Der LMC kontert mit elegant gerundeten Dachkanten, einer hochwertigeren Aufbautür mit Fenster und Einbindung in die Zentralverriegelung, Außenklappen mit Doppeldichtungen und einer etwas sorgfältigeren Verarbeitung. Alu-Rahmenfenster gibt es gegen Aufpreis – der Bürstner nutzt sie zum Modelljahr 2016 sogar serienmäßig.
Das Skyroof über dem Fahrerhaus verlangt unisono einen Zusatzobulus, das Midi-Heki über der Sitzgruppe spendiert Bürstner dagegen serienmäßig dazu. Die Seitenschürzen sind hier wie da aus robustem Aluminium.
Auf einen Doppelboden verzichten beide. Dennoch hat man sich Gedanken zur Unterbringung der Bordtechnik gemacht. LMC platziert sowohl den Frisch- als auch den Abwassertank serienmäßig unterflur in einem isolierten und beheizten Kasten. Konventioneller bleibt hier der Bürstner mit dem Frischwasserreservoir in der Sitztruhe und dem Abwasserbehälter unter dem Heck, der nur gegen Aufpreis frostsicher ausgeführt ist.
Nicht lange suchen muss man beim Bürstner, wenn es ans Ver- und Entsorgen geht. Frischwasser einfüllen, Stromkabel durch die Bodenöffnung führen und einstecken sowie Boiler ablassen gelingt alles an einer Stelle. Um das Abwasser loszuwerden, muss man sich allerdings unters Fahrzeug bücken, den Griff auf die Stange stecken und das Ventil öffnen. Das funktioniert beim LMC bequemer, der alle Bedienelemente zur Entleerung der Wasseranlage in einem Fach zusammenfasst. Dafür sind der Frischwasser-Einfüllstutzen und der Stromanschluss nach herkömmlicher Art in die Wand gesetzt.
Etwas über 100 Liter bunkern die Frischwassertanks. Aus Gewichtsgründen gibt LMC ein 50-Liter und Bürstner ein 20-Liter-Fahrvolumen vor. Ist ersteres noch diskutabel, erscheinen 20 Liter praxisfremd, weil das kaum mehr ist als die Grundfüllung von Boiler und Wasserleitungen.
Ähnliche Kniffe entdeckt man beim Studium der technischen Daten auch für den Gasvorrat. Die Gaskästen sind pro forma nur für eine Flasche vorgesehen, und fürs reisefertige Leergewicht wird mit einer Alu-Flasche kalkuliert. Da die Zuladungswerte der beiden Modelle aber angemessen bis üppig ausfallen, braucht man sich um derlei Formalien nicht zu kümmern und kann bedenkenlos zwei Stahlflaschen in den Kasten stellen. Der Tausch ist beim Bürstner umständlicher, da die Flaschen hintereinander stehen. Beim LMC kommt man dank großer Gaskastentür besser ran.
Den etwas potenteren Stromspeicher bringt der LMC mit. Die Beleuchtung ist bei beiden fast ausschließlich in LED-Technik ausgeführt. Während eine stimmungsvolle indirekte Beleuchtung beim Bürstner Serie ist, muss man sie beim LMC extra bezahlen. Moderner zeigt sich ersterer durch eine USB-Ladedose, während letzterer mit sieben 230-Volt-Steckdosen prahlt.
Für den Wintereinsatz belässt es Bürstner bei der schwächeren Truma Combi 4, platziert sie jedoch ideal in der Sitzbanktruhe und verteilt die Wärme über elf Ausströmer vom Fahrerhaus bis zum Heck. Beim LMC steckt die Combi 6 in der Heckgarage. Es gibt acht Ausströmer.
Bei der Technik liegen beide fast auf Augenhöhe. Jedoch hat der LMC überall die Nase ein wenig vorn, außer bei der funktionaleren wie stimmungsvolleren Beleuchtung des Bürstner.