Dank 136 PS- Topmotorisierung mit gehört der Michelangelo bei weitem nicht zu den Langsamen und kommt ab 1800 Touren kräftig aus dem Teig. Das Turboloch wird Scudo-Fahrer wohl weniger stören als die wackeligen Sitze und die mäßige Traktion. Die angetriebenen Vorderräder zerren spürbar am Lenkrad und machen vor allem beim Beschleunigen häufige Lenkkorrekturen erforderlich.
Trotz höherer Leistung beschleunigt der T5-California nur wenig schneller, bei allerdings weitaus besserer Elastizität. In seiner stärksten Variante kitzeln die VW-Entwickler mit doppeltem Turbolader 180 PS aus dem laufruhigen Common-Rail-Vierzylinder. Defizite gegenüber dem früheren 2,5-
Liter-Fünfzylinder sind höchstens im oberen Drehzahlbereich am etwas angestrengteren Geräuschpegel zu bemerken.
Doch spätestens die angenehm direkte, leichtgängige Lenkung und das endlich auch für den T5 erhältliche moderne Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe entschädigen für Hubraum- und Zylinderschwund. Einmal in Schwung, sortiert die Box so schnell die Gänge, dass die Zurückhaltung beim Anfahren aus dem Stand ein bisschen überrascht. Höhere Sitzposition und größere Spiegel machen den California übersichtlicher als die Konkurrenten.
Die Spitze unter den Dieseln der Transporterklasse markiert noch immer der Viano. Einen ganzen Liter Hubraum mehr schenkt ihm Mercedes gegenüber VW und Fiat ein. Begeisternd unvernünftig ist der V6-CDI und serienmäßig verheiratet mit der komfortablen Fünf-Gang-Automatik mit hydraulischem Wandler – ein Traumpaar. Fahrkomfort und Heckantrieb machen auch den Marco Polo zu einem echten Mercedes. Die schwergängigere, indirektere Lenkung verleiht ihm allerdings auch eine gewisse Behäbigkeit.
Der Fiat Scudo gibt sich gegenüber T5 und Viano viel stärker als Nutzfahrzeug. Trotz zahlreicher praktischer Ablagen steht er bei Anmutung und Ausstattung zurück. Klimaanlage, Airbag für Beifahrer und ESP beispielsweise kosten Aufpreis. Umso mehr stellt sich die Frage nach den Camping-Qualitäten des Herausforderers.