Reise-Tipp: Rheinmetropole Köln
Lebendige Stadt am Rhein

Köln ist ein ideales Ziel für einen Abstecher mit dem Wohnmobil: Rheinischen Frohsinn, gute Museen oder eine Dampferfahrt auf dem Rhein bietet die Metropole unter dem berühmten Dom.

Mobil-Tour: Köln
Foto: Silke Tokarski, Thomas Zwicker, Archiv

Er ist ein Top-Ausgangspunkt für die Erkundung der Domstadt: Im citynahen Ortsteil Köln-Riehl direkt am Rhein erstreckt sich der Wohnmobilhafen Köln unter dichten Bäumen neben der Uferpromenade. Wer einen Platz in der ersten Reihe ergattert, residiert mit Blick auf den Strom. Nach rund drei entspannt gewanderten, geradelten oder gejoggten Kilometern sind Altstadt und Dom erreicht. Bequeme spazieren vom Stellplatz ein paar Meter zur U-Bahn-Station Boltensternstraße, von der werktags alle zehn Minuten die Linie 18 in Richtung Dom/Hauptbahnhof startet (abends etwas seltener) – wenige Augenblicke später ist das Zentrum der quirligen Stadt am Strom auch schon erreicht.

Köln ist weit mehr als nur die viertgrößte Stadt Deutschlands

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Silke Tokarski, Thomas Zwicker, Archiv
Höhepunkt für 20.000 BesucherInnen täglich – der Kölner Dom ist das dritthöchste Kirchengebäude der Welt.

Die Rheinmetropole, mit einer Million Einwohnern die viertgrößte Stadt Deutschlands, gilt nicht nur als Heimat rheinischen Frohsinns, sondern auch als Kultur- und Shoppingziel ersten Ranges. Ihre Lebensader ist der ruhig dahinströmende Fluss, im Stadtgebiet von sieben Brücken überspannt und nicht nur ein wichtiger Verkehrsweg zum Überseehafen in Rotterdam, sondern auch ein guter Freund für den Alltag, an dem Einheimische wie Gäste gerne entlangflanieren.

Von der Hohenzollernbrücke hat man einen erstklassigen Blick auf die Skyline von Köln, und Paare auf Wolke sieben können hier durch Anbringen eines Liebes-(Vorhänge-)Schlosses am soliden Geländer ihre Zuneigung verewigen.

Es gibt so vieles zu sehen. Neben Dom und großen Ausstellungen à la Museum Ludwig am Hauptbahnhof locken viele weitere Einrichtungen wie das Deutsche Sport- und Olympiamuseum (mit Exponaten von Boris Becker und Michael Schumacher), großartige Sammlungen wie das Kolumba- oder Wallraf-Richartz-Museum oder wohlriechende Adressen wie das traditionelle 4711- und das Farina-Haus, wo vor 300 Jahren die Erfolgsgeschichte des Eau de Cologne begann. In Kölns Altstadt liegt alles dicht beieinander: das historische Rathaus von 1414, der Musical Dome in Köln, die Festhalle Gürzenich, Schauspielhaus und Oper und, ein Stückchen flussaufwärts, die futuristischen Kranhäuser im Rheinauhafen, wo auf alten Kaianlagen ein moderner Kultur- und Gewerbekomplex entstand.

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Silke Tokarski, Thomas Zwicker, Archiv
Leuchtend: Kultur- und Gewerbekomplex Rheinauhafen mit 60 Meter hohen Kranhäusern, die an die alten Lastkräne erinnern.

Nach so viel Kunst und Kultur kann man dann auf unterschiedlichste Art und Weise entspannen. In einer der urigen Kölsch-Kneipen zum Beispiel, beim Shopping in der Schildergasse in Köln, auf Kuschelliegen des Beach Clubs km 689 mit großem Skyline-Blick – oder man sitzt einfach auf den Stufen des Doms und schaut den Straßenkünstlern zu.

Kölns Glanzlichter – die besten Tipps

Kölner Dom
Direkt neben dem Hauptbahnhof und unmittelbar am Rheinufer, nur einen schönen Fußmarsch oder einige wenige U-Bahn-Minuten vom Stellplatz entfernt, liegt die bekannteste Sehenswürdigkeit unseres Landes. Der Kölner Dom, 1880 fertiggestellt und seit 1996 zum Welterbe der Unesco gehörend, ist in vielerlei Hinsicht einen Besuch wert. Die Aussichtsplattform seines 157,31 Meter hohen Südturms, über 509 Treppenstufen erreichbar, gewährt einen großartigen Blick über die Stadt. Zudem beherbergt die gewaltige gotische Kathedrale eine reiche künstlerische Ausstattung und wertvolle Kunstschätze. Der Dom ist täglich ab 6 Uhr geöffnet.

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Silke Tokarski, Thomas Zwicker, Archiv
Unter der Hohenzollernbrücke gehts los: per Schiff der Colonia-Reederei Richtung Zoo und Mülheim.

Dampfer-Rundfahrt
Am Rheinufer unterhalb der Hohenzollernbrücke, ein paar Schritte vom Dom entfernt, reizen die Schiffe verschiedener Reedereien dazu, die Metropole auch mal vom Fluss aus zu bewundern. Die Rundfahrten gehen meist flussaufwärts zum modernen Rheinauhafen und flussabwärts Richtung Zoo/Flora und Mülheim – ein entspannendes Vergnügen.

Rheinpark
Eine grüne Oase im Herzen von Köln ist der Rheinpark mit seiner stolzen Fläche von mehr als 40 Hektar. Er zieht sich am rechts-rheinischen Ufer entlang zwischen Hohenzollernbrücke, Mülheimer Hafen und Messe und ist somit auch leicht zu Fuß von Altstadt und Dom aus erreichbar. Im Park kann man wunderbar unter alten, Schatten spendenden Bäumen am Fluss mit tollem Blick auf die City flanieren, im Sommer sorgen Wasserspeier wie der große Tanzbrunnen für Abkühlung. Dann lockt am südlichen Ende der Anlage auch der Beach Club km 689 mit bequemen Liegen auf 1100 Tonnen feinstem Sand, Sonnensegeln und coolen Drinks. Übrigens: Zu seinem 50. Geburtstag wurde der Rheinpark in Köln als schönster Park Deutschlands und zweitschönster Europas prämiert.

Schokoladenmuseum
Wie ein Schiff aus Glas und Metall thront das Schokoladenmuseum auf der Rheinau-Halbinsel, leicht zu Fuß von der Altstadt aus erreichbar. Hier erfährt man alles über die Kulturgeschichte der süßen Leckerei. In der Produktions-anlage kann zudem der Herstellungsprozess verfolgt werden.

Museum Ludwig
Als Hüter der städtischen Kunstschätze ist das Museum Ludwig eine Institution. Neben Dom und Hauptbahnhof am Rheinufer gelegen, bietet es umfangreiche Einblicke in die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Schlüsselwerke großer Geister wie Salvador Dalí oder Andy Warhol zählen zu der Sammlung, für deren Qualität dem Haus kürzlich der Lifetime Achievement Award des New Yorker Guggenheim Museums verliehen wurde. Das zugehörige Café "Ludwig im Museum" ist ein schöner Ort für die kleine Pause – genau darunter spielen übrigens die exzellenten Orchester der Kölner Philharmonie.

Altstadt-Kneipen
Rheinischer Frohsinn hat seine Heimat auch und vor allem in den urigen Kölsch-Kneipen der Altstadt. Die heißen Gaffel am Dom, Brauhaus Sion oder Früh am Dom, sind oft riesengroß, laut, meist rappelvoll und servieren ihr eigenes Kölsch, ein helles, obergäriges Vollbier, das unter diesem Namen nur in der Rheinmetropole gebraut werden darf. Der Kellner, "Köbes", bringt es auf langen Brettern (Kölschstangen) und reicht ungefragt nach, bis der Gast kapituliert und als Zeichen einen Bierdeckel aufs leere Glas legt. Bei gutem Wetter serviert Kölns Altstadt-Gastronomie gerne auch draußen, mit Vorliebe deftige Speisen, etwa Schweinshaxen, "Himmel un Ääd" (gebratene Blutwurst, Zwiebeln und Stampfkartoffeln) oder den "Halve Hahn" (Roggenbrötchen mit dickem Goudakäse) – einfach probieren!

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Silke Tokarski, Thomas Zwicker, Archiv
Nach Entwürfen der Kölner Architekten Busmann + Haberer gebaut: Museum Ludwig.

Seilbahn
Europas erste Seilbahn über einem Fluss startet nahe beim Wohnmobilhafen (U-Bahn-Station Zoo/Flora) und gleitet von dort über den breiten Strom hinüber zum Rheinpark. Die kleinen Vier-Personen-Kabinen benötigen für die 930 Meter lange Strecke rund sechs Minuten, sind dabei 10 km/h schnell, und man hat von dort oben natürlich einen prächtigen Blick über Stadt und Land. Besonders eindrucksvoll ist die Fahrt bei Dunkelheit, erst um 22.45 Uhr macht die Bahn Schluss. Direkt an der rechtsrheinischen Station liegt übrigens die Claudius Therme mit ihrer Heilwasserquelle – eine Wohlfühloase bei schlechtem Wetter.

Farina-Duft-Museum
Als Stadt der schönen Düfte ist Köln weltberühmt. Bereits 1709 schuf der Parfümeur Johann Maria Farina in Köln ein Duftwasser, das er zu Ehren seiner Wahlheimat "Eau de Cologne" nannte. Es war der Duft der Höfe des 18. Jahrhunderts, der vielfach kopiert wurde – daraus entstand auch später die konkurrierende Marke 4711. Im alten Haus der Familie Farina befindet sich heute ein wohlriechendes Museum, das stilvoll in die Geschichte des Parfüms und die Welt des Rokoko entführt.

Stell- und Campingplätze rund um Köln

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Erscheinungsdatum 03.05.2023

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