Sie wollen auf dem schnellsten Weg nach Skandinavien oder auf die Britischen Inseln? Dann heißt es runter von der Straße, rauf auf die Fähre. Ein paar Stunden an Bord versprechen Entspannung und die Reise beginnt direkt am Heimathafen.
Sie wollen auf dem schnellsten Weg nach Skandinavien oder auf die Britischen Inseln? Dann heißt es runter von der Straße, rauf auf die Fähre. Ein paar Stunden an Bord versprechen Entspannung und die Reise beginnt direkt am Heimathafen.
Der Norden lockt mit unberührter Natur und gut ausgebauter Stellplatzkultur. Schon bei der Reiseplanung sollte klar sein, ob ein festes Ferienziel angesteuert werden soll oder ob es eine Rundtour werden soll. Davon hängt ab, ob Hin- und Rückweg auf gleicher oder abweichender Route absolviert werden. In die Überlegung, von welchem Hafen aus abgelegt wird, spielt neben den Passagekosten auch die Länge der Anfahrt hinein.
Für Reisende aus Ostdeutschland bieten sich Rostock und Sassnitz als günstige Alternativen zu Travemünde an. Aber auch in Bayern beheimatete Reisende können so den Weg gen Norden um gut 80 Kilometer abkürzen.
Auf zu Fjord und Fjell: Für viele Routen nach Norwegen liegen bereits spezielle Angebote für CamperInnen vor. Fjordline bringt zwei Personen plus ein Reisemobil bis sechs Meter Länge vom dänischen Hirtshals nach Bergen oder Stavanger. Im Preis ab 235 Euro ist die Übernachtung in einer Innenkabine enthalten. Ohne Kabine und in nur gut zwei Stunden geht es ab 123 Euro von Hirtshals nach Kristiansand oder Langesund.
Color Line bietet Camper-Pakete von Hirtshals nach Kristiansand oder Larvik an. Zum Preis von 154 Euro reisen zwei Personen mit Reisemobil gen Norden. Die Fahrzeuglänge ist jedoch auf fünf Meter limitiert, bei Überlange wird ein Aufschlag berechnet. Die Direktfähre Kiel–Oslo von Color Line erspart die lange Anfahrt über Dänemark und wird überdies durch Sonderangebote versüßt: Inklusive Reisemobil und Kabine startet der Preis für zwei Personen ab 484 Euro. Allerdings darf das Fahrzeug nicht höher als 2,60 Meter und nicht länger als fünf Meter sein. Color-Line-Kunden bekommen übrigens auf 70 Campingplätzen Norwegens zehn Prozent Rabatt.
Reisende in Richtung Nordschweden sparen mit der Stena-Verbindung von Kiel nach Göteborg etwa 500 Kilometer gegenüber der Fehmarn-Route. Für den Camper inklusive zweier Personen werden ab 110 Euro fällig, eine Kabine muss hinzugebucht werden.
Wird bei TT-Line die Strecke Rostock–Trelleborg und zurück gebucht, gilt für eine Person und einen Camper bis sechs Meter Länge ein Preis ab 78 Euro. Der Überlängenzuschlag ist auf die Hälfte reduziert. Auf der Route von Travemünde nach Trelleborg und zurück bietet TT-Line die Überfahrt für Reisemobil oder Caravan mit bis zu fünf Personen ab 99 Euro an. Ein Überlängenzuschlag in Höhe von fünf Euro pro Meter und Strecke wird erst über neun Metern erhoben.
Tallink Silja bietet weiterhin Camperreisen an. Zur Wahl stehen elf Tage durch Skandinavien und ins Baltikum oder 13 Tage durch Schweden und Finnland.
Etwa zum halben Preis in der Nebensaison mit dem Wohnmobil durch Finnland reisen: Finnlines bietet die Überfahrt von Travemünde nach Helsinki zum Frühbucherpreis von 498 Euro. Inbegriffen sind ein bis zu acht Meter langes Reisemobil, das nicht höher als 2,10 Meter ist, sowie eine Innenkabine für bis zu vier Personen.
Abenteuer Island: Smyril Line fährt den isländischen Hafen Seydisfjördur wöchentlich an. Das Wohnmobilpaket kostet je nach Saison zwischen 745 und 1.890 Euro inklusive Zweier-Kabine. Mahlzeiten müssen vorab gebucht werden. Abseits der touristischen Pfade liegt das Inselparadies der Färöer. Smyril Line bringt Reisemobile bis sieben Meter Länge und zwei Passagiere ab 1.110 Euro von Hirtshals nach Tórshavn und zurück. Eine Zweibett-Kabine ist inbegriffen.
Auch nach dem Brexit werden die Passagierfähren auf den bekannten Routen nach Großbritannien unterwegs sein. Die Fahrpläne unterscheiden sich nicht wesentlich von denen des Vorjahres. Für die Anfahrt zum Hafen und für die Abwicklung sollte man genügend Zeit einplanen. Auch bei Kombitickets vom Festland über England nach Irland sollte ein zeitlicher Puffer berücksichtigt werden. Beidseits des Kanals werden sporadisch Zollkontrollen durchgeführt. Auf den Fähren zwischen der EU und Großbritannien werden wieder Duty-Free-Shops öffnen.
Nur noch bis Ende September können EU-BürgerInnen mit einem Personalausweis einreisen, danach ist ein Reisepass erforderlich. Der nationale Führerschein wird weiterhin anerkannt, für das Fahrzeug benötigt man eine Grüne Versicherungskarte. Obwohl in Großbritannien die europäische Gesundheitskarte EHIC akzeptiert wird, empfiehlt sich dennoch der Abschluss einer Reise-Krankenversicherung.
Skandinavien
Baltikum
Britische Inseln
Mit Frühbucherrabatten wird bei allen Gesellschaften zu Jahresbeginn geworben. Doch auch Spätentschlossene können in den Genuss günstiger Preise kommen. Da die Passagekosten nach der Auslastung kalkuliert werden, gibt es das ganze Jahr über spezielle Offerten. Bei Finnlines etwa können diese bis zwei Wochen vor der Reise in Anspruch genommen werden. Kurzfristige Rabatte sind, vor allem in der Nebensaison, auch bei anderen Reedereien üblich.
Während sich für BesitzerInnen langer Mobile der Blick auf die Berechnung der Überlängen lohnt, kommen Bulli- und Van-FahrerInnen oft noch zum Pkw-Tarif an Bord. Voraussetzung ist eine tatsächliche Länge von unter sechs Metern – inklusive Fahrradträger. In diesem Fall können sogar Sonderangebote für Pkw genutzt werden, die auf längere Fahrzeuge nicht anwendbar sind.
Reisende, die regelmäßig die gleiche Zielregion ansteuern, können sich die Vorteile der von vielen Reedereien angebotenen Bonusprogramme sichern. Mit jeder Überfahrt werden Punkte gesammelt, die sich auf späteren Reisen kostenmindernd auf die Tarife für Überfahrten und Kabinen, aber auch das gastronomische Angebot an Bord auswirken.