Manche Städte werden einfach unterschätzt. Wiesbadens Qualitäten zum Beipiel sind vielerorts nicht hinreichend bekannt, zumindest bei Menschen aus nördlichen Landesteilen. Die denken vielleicht ans Bundeskriminalamt oder an das schon zum zehnten Mal stattfindende Fernsehkrimi-Festival – bloß nicht an die Stadt selbst. Dabei gebührt der ehemaligen kaiserlichen Sommerresidenz durchaus das Prädikat „Genuss-Metropole“, und zwar für alle Sinne. Wegen der schönen Lage am Rhein, wegen des guten Klimas, der vielen Grünanlagen, der Prachtbauten, des guten Rieslings und der heißen Quellen... aber der Reihe nach.
Wiesbaden – Metropole am Fuße des Taunus
Wiesbaden liegt genau dort, wo der Rhein eine hübsche Biegung macht, umgeben von den idyllischen Weinlandschaften des Rheingaus. Das milde Klima macht die 275.000-Einwohner-Stadt in der Talmulde am Fuß des Taunus zu einer der wärmsten Gegenden Deutschlands – selbst Feigen und viele andere mediterrane Pflanzen gedeihen hier. Wer im Garten des Biebricher Schlosses spazieren geht, begegnet vielleicht sogar einer Schar lautstarker Papageien, die sich seit mehreren Jahrzehnten in den Bäumen rund um den dreiflügeligen Barockbau sichtlich wohlfühlen. Dieses Schloss am Ufer des Rheins war einst Sitz der Fürsten von Nassau und dient heute zum Beispiel dem hessischen Ministerpräsidenten für offizielle Empfänge.
Das sehenswerte Kurhaus im neoklassizistischen Stil ist Kaiser Wilhelm II. zu verdanken – Wiesbaden gehört mit stolzen 15 Thermalquellen zu den ältesten Kurbädern Deutschlands. Diesen Wellness-Luxus genießt man heute auf hohem Niveau in den Sauna- und Badelandschaften der historischen Kaiser-Friedrich-Therme.
Wiesbaden gilt als wichtiges Tor zum Rheingau, das für seine wunderbaren Rieslinge bekannt ist – den bauen die Winzer der Hessischen Staatsweingüter auch auf dem Neroberg an, dem Hausberg über der Stadt. Und weil guter Wein gern mit gutem Essen einhergeht, ist das kulinarische Angebot der Stadt vom Feinsten.
Vorm Einkehren spaziert man vielleicht noch ein wenig durch die Prachtstraßen und malerischen Gässchen der historischen Altstadt, flaniert durch Parks oder über die Rheinpromenade – und wundert sich, warum man diese sinnenfrohe Metropole nicht schon viel früher besucht hat.
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