Die Lage von „Panorama du Pyla“ ist in der Tat sehr beeindruckend: Zur einen Seite des Campingplatzes grüßen hinter den Baumwipfeln die Spitzen der spektakulären Düne von Pilat – sie ist mit 113 Meter Höhe die höchste Sanddüne Europas – zur anderen schweift der Blick aufs weite Meer und die vorgelagerten Inseln. Diese Lage lädt vor allem luftige Abenteuerer ein.
Die sportlichen Höhenflüge: Gleitschirmflieger und Surfer
Gleitschirmflieger zieht es wegen der ausgeprägten Steilküste hierher, auch ein Startplatz wurde eigens für sie eingerichtet. Vor allem abends bietet sich dort den Beobachtern ein prächtiges Schauspiel, wenn die Spezialisten der Lüfte vor glutrotem Firmament ihre Kreise ziehen. Wellenreiter indes bevorzugen andere Reviere in der Umgebung, gerne stürzen sie sich in die brausenden Wogen, die das Cap Ferret umspülen. Folglich bieten die Campingplätze vor Ort, darunter der seit Jahrzehnten von deutschen Urlaubern geschätzte Le Truc Vert, entsprechenden Unterricht an.
Surfschulen findet man im Übrigen auch in den bekannten Seebädern wie beispielsweise Lacanau-Océan oder Montalivet-les-Bains. Für Windsurfer und für alle, die es weniger stürmisch lieben, sind die zahlreichen Binnengewässer (étangs) wohl besser geeignet. Sie liegen durchweg nur wenige Kilometer von der Küste entfernt. Der größte und meistbesuchte See ist der Lac d’Hourtin-Carcans, er verfügt über die besten Strände und Einrichtungen.
Die renommierten Weinorte
Louis-Gaspard Estournel, ein Winzer und Weinhändler aus Saint-Estèphe bei Bordeaux, machte Anfang des 19. Jahrhunderts eine bahnbrechende Entdeckung: Sein in Holzfässern nach Indien verschiffter Wein, der nicht verkauft werden konnte, war nach dem Rücktransport deutlich besser geworden. Diese Erkenntnis bewog ihn dazu, von nun an seine Weine ausschließlich im Eichenholzfass reifen zu lassen. Eine sehr kluge Entscheidung, die als Geburtsstunde des „Barrique-Weins“ gilt.
Die Weine, die heute in Saint-Estèphe angebaut werden, gelten gemeinhin als etwas kräftiger im Geschmack als die von anderen Lagen auf der Médoc-Halbinsel, einer Landzunge zwischen Gironde und dem Meer. Der Ort ist Namensgeber der nördlichsten der vier Appellationen im Médoc; die anderen sind Pauillac, Saint-Julien und Margaux. Zu den Straßen, die man unbedingt befahren haben muss, zählt die „Route des Châteaux D 2“ – sie verbindet die schönsten Weinschlösser.
Der besondere Tipp – die Winterhochburg
Schon in galloromanischer Zeit soll es in Saint-Émilion Weinbau gegeben haben. Seinen heutigen guten Ruf verdankt das Städtchen den exzellenten Cru-Weinen, die überall in den schönen alten Gassen zum Probieren angeboten werden. www.saint-emilion-tourisme.com
Die idealen Routen für Genussradler
Entdeckungstouren mit dem Rad sind ein fester Bestandteil im Urlaubsprogramm vieler Küstenbesucher. Ein engmaschiges Netz von gut ausgebauten und bestens gepflegten Radwegen durchzieht die Region mit ihren ausgedehnten Kiefern- und Pinienwäldern, die beim Fahren Schutz vor Wind und Sonne bieten. Die meisten Wälder ließ übrigens Kaiser Napoleon III. pflanzen, um einer weiteren Versandung der Landschaft entgegenzuwirken. In Frankreich unterscheidet man drei Arten von Radwegen: Den „Voie verte“, den grünen Weg, dürfen auch Wanderer und Rollschuhfahrer nutzen. „Veloroute“ bezeichnet einen durchgehenden Radwanderweg; die „piste cyclable“ ist eine vom Straßenverkehr getrennte Trasse, die ausschließlich Radfans vorbehalten ist – außer an der Atlantikküste, wo sie auch Fußgängern zur Verfügung steht.
Die maritimen Gaumenfreuden
Die südwestfranzösische Küche hat ihren ausgezeichneten Ruf unter anderem Mönchen zu verdanken, die im 19. Jahrhundert eine „Académie Gastronomique“ gründeten – mit der Absicht, ausschließlich frische Zutaten zu verwenden sowie Gerichte und Weine perfekt aufeinander abzustimmen. Daneben unterscheidet man noch eine Reihe von Regionalküchen, die eine Weiterentwicklung einer meist deftigen ländlichen Kost darstellen, die auch Feinschmecker überzeugt. Im Gebiet um Bordeaux werden häufig Gerichte mit Fischen aus der Gironde angeboten, wie beispielsweise Aal (anguille) oder Lachs (saumon). Als Vorspeise schätzt man „crevettes blanches“, weiße Flussgarnelen.
Probieren sollte man unbedingt auch die leckeren Wurstsorten, die ebenfalls als Vorspeise gereicht werden. Eine gefragte Spezialität im Médoc ist das „Pauillac-Lamm“. Sein spezieller Geschmack liegt in den salzhaltigen, meeresnahen Weiden begründet. Nach dem Essen oder zwischendurch nascht man gerne canelés, das sind saftige kleine Kuchen. Das Angebot an sehr guten oder sogar ausgezeichneten Weinen ist riesig. Eine Grundregel zur ersten Einschätzung lautet: Je begrenzter das Herkunftsgebiet, desto höher ist im Normalfall die Qualität des Erzeugnisses. Die Spitzenprodukte mit wohlklingenden Namen, wie etwa Pomerol, sind sehr teuer. Daher sollte man auch die erlesenen Tropfen von kleinen Winzern nicht außer Acht lassen.
Die Aktivitäten zu Pferd und zu Fuss
Die riesigen schattigen Wälder mit sandigen Böden sind wie geschaffen für lange Ausritte. Reiterhöfe, die Pferde vermieten und auch geführte Touren für Groß und Klein anbieten, gibt es in großer Zahl. Sie bieten ihre Dienste hauptsächlich an der Küste des Médoc und in der Umgebung des Naturparks Landes an. Auch Wanderer kommen auf ihre Kosten. Die „Petites randonnées (PR)“, gelb markiert, bilden ein vielfältiges Wanderwegenetz, während die gelb-rot markierten „Sentiers de grande randonnée de pays“ (GR Pays) besonders Typisches der Region enthalten. Meist sind es große Rundwege mit Abkürzungsmöglichkeiten.