Stattlich und ehrwürdig thront der Magdeburger Dom über der Elbe und wacht über die Altstadt: Seit mehr als 800 Jahren prägt der gotische Sakralbau die Skyline. Wer nun aber meint, dass es sich dabei nur um einen Ort stiller Andacht handelt – weit gefehlt. Im Magdeburger Dom geht es äußerst lebendig zu.
Magdeburg – Eine Stadt mit Geschichte und Kultur
Unter seinen lichten Gewölben kommen nicht nur Gemeindemitglieder gern zusammen. Kunstinteressierte bewundern die alten Säulen in der Apsis oder die Skulpturen der Klugen und Törichten Jungfrauen, Geschichtsinteressierte besichtigen das Grab Kaiser Ottos des I., der Magdeburg einst zu seiner Lieblingsstadt erklärte. Der Dom ist seit der Reformation Bischofskirche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, religionsübergreifende Begegnungen und Gottesdienste gehören hier fest ins Programm. Die jüngsten Kirchgänger müssen nicht mehr still in der Bank sitzen, sondern gehen parallel zur „großen“ Predigt in den Kindergottesdienst. Seit 2009 finden im September die Domfestspiele statt, mit Theater und viel Musik – sie gehören schon jetzt zu den Event-Klassikern der Region.
Eine tolle Idee, die ganz neue Einblicke schafft: Von September bis April wird alle 14 Tage freitags um 22 Uhr eine Nachtführung durch den Dom angeboten. Bitte warm anziehen – und eine Taschenlampe mitbringen! www.magdeburgerdom.de
Schifffahrt auf der Elbe
Eine der schönsten Möglichkeiten, Magdeburg zu entdecken, ist der Blick vom Wasser aus – bei einem Törn auf der Elbe. Auf seinem Weg vom Riesengebirge bis zur Mündung in Cuxhaven zieht der majestätische Strom an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei, mehr als 300 Kilometer verläuft die Elbe durch Sachsen-Anhalt – und auch durch Magdeburg. Die Weiße Flotte der Stadt bietet zahlreiche Touren an, von der einstündigen Rundfahrt bis hin zur Halbtagestour.
Besonders spannend ist der Besuch eines gigantischen Wasserstraßenkreuzes: Die 918 Meter lange Trogbrücke unmittelbar nördlich der Landeshauptstadt führt den Mittellandkanal direkt über die Elbe. Superpraktisch: Ein schöner Stellplatz fürs Wohnmobil befindet sich direkt neben der Anlegestelle. www.weisseflotte-magdeburg.de
Viele grüne Inseln
Wer sich in Magdeburg in freier Natur bewegen möchte, der hat es nie weit. Es gibt viele Parks, die zum Projekt Gartenträume Sachsen-Anhalt gehören, einem Netzwerk historischer Grünanlagen im ganzen Land. Dazu gehört auch eine der liebsten Freizeitanlagen der Stadt: Im weitläufigen Rotehornpark können sich Jogger, Familien und Erholungsuchende tummeln, ohne sich dabei auf die Füße zu treten. Der zwischen 1874 und 1930 angelegte Stadtpark, durch den auch der Elberadweg führt, ist die größte Einrichtung des Gartenträume-Projekts.
Zum Bootfahren oder zur beschaulichen Rast eignet sich hier der Adolf-Mittag-See – vom Restaurant am Ufer bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf Park, Gewässer und Venustempel. Zur Bundesgartenschau 1999 hat Magdeburg eine weitere grüne Oase erhalten: den Elbauenpark mit dem weithin sichtbaren, spiralig gewundenen Jahrtausendturm. Weitere Attraktionen sind das Schmetterlingshaus, das Wildgehege, die Sommerrodelbahn und viele Events mit Musik, Kunst und Kultur wie das beliebte Elbauenfest. www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Schöne Stadtspaziergänge
Starten Sie am besten am Alten Markt mit dem Standbild des „Magdeburger Reiters“ davor, das Kaiser Otto darstellen soll. Ähnlich prägend für das Stadtbild Magdeburgs wie der Dom ist das romanische Kloster-Ensemble Unserer Lieben Frau im Domviertel weiter südlich. Erbaut wurde es im 11. und 12. Jahrhundert, heute beherbergen die ehrwürdigen Mauern das städtische Kunstmuseum. Sie sollten dann auf jeden Fall durch die Hegelstraße flanieren, sie gilt als eine der schönsten Straßen der 230.000-Einwohner-Stadt – und erinnert mit ihren stuckverzierten Fassaden gar ein wenig an Paris. Wer nachspüren möchte, wie prächtig Magdeburg einst überall war, spaziert etwas südlich außerhalb des Altstadtkerns in Richtung Hasselbachplatz. Dieses gut erhaltene Viertel wird von beeindruckenden Gründerzeithäusern geprägt – und dank vieler Restaurants und Bars können Sie den Tag hier ganz wunderbar ausklingen lassen. www.magdeburg-tourist.de
Hundertwassers Zitadelle
Da steht sie, weithin leuchtend am Breiten Weg in der Nähe des Domviertels – und es ist schwer vorstellbar, dass an Stelle dieses bunten, verspielten Gebäudes hier einst ein grauer Plattenbau stand. Die „Grüne Zitadelle“ ist eines der letzten und größten Bauwerke des Künstlers und Architekten Friedensreich Hundertwasser. Um seinen Stil zu beschreiben, braucht es wohl ganze Bücher: Es gibt vielerlei Farben, Pflanzen und organische Formen, wobei man sich fragt, ob in dieser Zitadelle auch nur eine einzige gerade Wand existiert. Am besten erkunden Sie das Gesamtkunstwerk im Rahmen einer Führung.
Übrigens: Ein paar wenige Wohnungen in dieser Anlage freuen sich noch auf neue Bewohner. www.gruene-zitadelle.de
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