Erzgebirge Ratgeber Cernak, Tourismusverein Seiffen, S. Körber/Fotolia
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Reise-Tipp Erzgebirge bei promobil.de

Reise-Tipp Erzgebirge Im Weihnachtswunderland

Weihnachtsland: Keine andere Region Deutschlands wird so sehr mit dem Fest in Verbindung gebracht wie das Erzgebirge. Den Grundstein dafür legten einst arbeitslose Bergleute, die mit der Schnitzkunst ihr Überleben sicherten. Auch mobile Gäste erliegen sehr schnell dem Reiz der Holzfiguren – vor allem, wenn’s draußen schneit.

Ohne Frage gehören die Kammlagen des Erzgebirges zu den schneereichsten Gegenden in Deutschland. Verantwortlich dafür sind zum einen die hohen Niederschlagsmengen: Sie liegen im Vergleich zum Tiefland fast doppelt so hoch. Zum anderen die in der Regel niedrigen Temperaturen: In Oberwiesenthal im Erzgebirge zum Beispiel, auf gut 900 Meter Meereshöhe, zählt man im Jahr durchschnittlich nur etwa 140 frostfreie Tage. Somit stehen für Reisende die Chancen sehr gut, in den Monaten von Dezember bis April im Erzgebirge ein wahres Wintermärchen einzutauchen.

Das raue Klima lässt an der Grenze zu Böhmen einen Latschenkiefernwald gedeihen, der sonst nur in wesentlich höheren Alpenregionen beheimatet ist. Da die Straßen oft eng sind, sollten Wohnmobilisten bei Schnee die Route sorgfältig wählen: Ins Spielzeugdorf Seiffen etwa empfiehlt sich der Weg über Deutschneudorf.

Märchenhafte Atmosphäre

Besucht man in der Adventszeit die Städte und Dörfer im Erzgebirge, kommen einem unweigerlich diese Zeilen des Dichters Eichendorff in den Sinn: „Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus ...“ Nur in einem Dorf im Erzgebirge ist es anders, in Seiffen nämlich, wo es stets lebhaft zugeht und fast das ganze Jahr über Weihnachtsstimmung herrscht.

Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts konnte der örtliche Bergbau die Menschen nicht mehr ausreichend ernähren. Sie ersannen Alternativen: Zunächst die Herstellung von hölzeren Gebrauchsgütern und später das Schnitzen von Holzspielzeug, was ihnen so gut gelang, dass sie dieses in alle Welt exportieren konnten. 

Heute gibt es in Seiffen gut 50 Betriebe, in denen beispielsweise die berühmten Nussknacker verkauft werden – oder Räuchermännchen, ganze Engelschöre, Bergmänner und Weihnachtspyramiden. Nicht zu vergessen: die einzigartigen Schwibbögen, welche oftmals die Fenster in nah und fern zieren. Besonders schwierig herzustellen sind die als Reifentiere bezeichneten Holzfiguren. Darunter Kühe und Schafe. Dabei wird eine dicke Baumscheibe so gedrechselt, dass am Ende bis zu 60 Tiere wie Tortenscheiben davon abgeschnitten werden können. Auch die Fertigung der beliebten Spanbäume erfordert jede Menge Erfahrung und Fingerspitzengefühl. 

Wintersport im Erzgebirge

Die 36 Kilometer lange Kammloipe von Schöneck bis Johanngeorgenstadt zählt nach Ansicht des Deutschen Skiverbandes zu den attraktivsten Loipen im Land. Sie wurde von ihm mit dem Prädikat „exzellent“ ausgezeichnet. Einen ebenfalls sehr schönen Streckenverlauf bietet die breit trassierte Schwartenbergloipe in Bad Einsiedel. Bei klarer Sicht gewährt sie herrliche Ausblicke bis hinüber nach Tschechien. Daneben ist der Parcours traditioneller Austragungsort eines spannenden Schlittenhunderennens. Nächster geplanter Termin: 25. und 26. Februar 2012 www.alaskafeeling.de

Ski-Alpin-Freunde wählen bevorzugt im Erzgebirge den 741 Meter hohen Reicheltberg in Seiffen. Dieser wartet mit einem Schlepplift auf. Die präparierten Pisten erlauben sowohl leichte als auch mittelschwere und schwere Abfahrten. Wer in erster Linie auf Vergnügen setzt, für den ist mit Sicherheit Snowtubing die richtige Wahl. Dabei geht es auf einem speziellen Luftreifen rasant einen Berghang hinab. Ein Sonderlift sorgt für den Rücktransport.

Traditionen im Erzgebirge

Die Rechenberger Bierbrauer verweisen stolz auf eine jahrhundertealte Brautradition, was sie mit ihrem liebevoll eingerichteten „Sächsischen Brauereimuseum“ nachdrücklich unterstreichen. Das Privatunternehmen in der kleinen Teilgemeinde Bienenmühle ließ dazu die historischen Gebäude vom Sudhaus anno 1780 bis zu den Gewölbekellern aufwendig restaurieren. Eine weitere Besonderheit des Betriebes ist, dass alle Biere ausschließlich im Fass vertrieben werden.

Wie sehr man im Erzgebirge der Tradition verpflichtet ist, zeigt auch der weithin hochgeschätzte Christstollen, der vielerorts noch nach alten Familienrezepten entsteht. Verbreitet ist nach wie vor auch die Sitte, dass die Hausfrau den zubereiteten Teig dem Bäcker überlässt, der ihn in seinen großen Ofen schiebt.

Überhaupt nimmt in dieser Berggegend das Weihnachtsessen einen sehr hohen Stellenwert ein. Unter anderem konnte sich das sogenannte Neunerlei bis heute erhalten. Hierzu werden an Heiligabend neun verschiedene Speisen auf den Tisch gestellt. Fleisch ist auf jeden Fall dabei, ebenso die berühmten Klöße. Von allem muss man wenigstens einen Bissen probieren. Bei Gästen besonders beliebt ist die Martinsgans. Und wenn man etwas zu viel von ihr gegessen hat, hilft bestimmt ein Altenberger Gebirgsbitter.

Reichtum aus dem Berg

Der Bergbau im Erzgebirge lässt sich bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Bei der anschließend einsetzenden Besiedlung entdeckte man neue, reiche Erzvorkommen. Unter anderem in Schneeberg, Annaberg und Sankt Joachimsthal. Gefundenes Silber wurde vor Ort zu Geldstücken verarbeitet. Berühmtheit erlangten die in Joachimsthal geprägten Joachimsthaler. Die Bergbautätigkeit kam jedoch nach dem Dreißigjährigen Krieg fast völlig zum Erliegen.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass im Fortuna-Stollen in Deutschneudorf das legendäre Bernsteinzimmer eingelagert wurde, doch im wieder begehbar gemachten Teil fand man bislang nur Stücke einer Porzellansammlung und ein paar Bücher.

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