Man kann aber auch intelligent planen und nur für Straßen bezahlen, die einen guten Gegenwert bieten. Zwei Beispiele: französische Autobahnen sind speziell für Wohnmobile über drei Meter Höhe oder mit drei Achsen ein teures Vergnügen. Gleichzeitig gibt es gerade in dünn besiedelten Gegenden des Landes gut ausgebaute Nationalstraßen, die an sehenswerten Orten vorbeiführen. Für alle, die es nicht extrem eilig haben, eine leichte Entscheidung. Anders in vielen Gegenden Italiens. Endlose Ortsdurchfahrten, schmale Spuren und marode Beläge machen eine flotte Fortbewegung auf Landstraßen zur Nervenprobe. Da erscheinen die Autobahngebühren, die ein gleichmäßiges, spritsparendes Tempo erlauben, nicht schlecht investiert. Auch die Route selbst bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Kosten. Wer eine Tour über die Alpen plant, denkt oft zuerst an die Brenner-Autobahn durch Österreich. Mit einem Wohnmobil über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht werden so auf einer vergleichsweise kurzen Strecke rund 60 Euro fällig.
Abhängig von dem genauen Start- und Zielpunkt fährt man durch die Schweiz zumeist günstiger. Dort wird für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen an der Grenze eine Schwerverkehrsabgabe von rund 30 Euro fällig. Sie gilt für zehn frei wählbare Tage - also auch für den Rückweg. Die Schweiz kann auch ein guter Weg nach Südfrankreich sein. Egal ob mit Vignette für leichte Mobile oder Schwerverkehrsabgabe: Die Gebühren sind gleich für mehrere Touren im Jahr bezahlt. Für die Fahrt in den Südwesten Frankreichs ist die Strecke durch das Zentralmassiv ein günstiger Weg. Zwischen Clermont-Ferrand und der Küste wird nur eine Gebühr für die Brücke bei Millau fällig. Wer ein längeres Teilstück auf Nationalstraßen akzeptiert, fährt sogar ab Lyon mautfrei.
Kostenfaktor auf dem Weg in den Norden sind dagegen ausschließlich die großen Brücken. Da sollte man unbedingt darüber nachdenken, auf dem Weg nach Südschweden die Fähre zu nehmen und gleichzeitig Sprit zu sparen. Davon abgesehen sind Mautgebühren im gesamten Nordwesten Europas die Ausnahme. Anders im Osten: Die dortigen Nachbarländer erheben mittlerweile durchweg Autobahngebühren. Zuletzt führte Polen für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen eine elektronische Bemautung ein. Das System, das eine sogenannte Via-Box erfordert, erinnert an die von Wohnmobilfahrern ungeliebte Go-Box in Österreich. Hier überträgt man stets dem Fahrer die Verantwortung für eine korrekte Erfassung der Maut. Andernfalls drohen hohe Nachzahlungen. Dennoch gelten östliche Länder zu Recht als günstiges Ziel. Das zeigt ein Blick auf die aktuellen Dieselpreise im Kasten links. Viele Fakten, die aber niemanden vom eigentlichen Ziel abbringen sollen: Den Urlaub verbringt man am besten dort, wo es einem gut gefällt.