Den Traum vom Wohnmobil haben viele Neulinge: Der Urlaub im Campingfahrzeug verspricht Individualität, Freiheit und Unabhängigkeit. Allerdings rät promobil kompletten Anfängern, die noch nie mit einem Reisemobil unterwegs waren, auf jeden Fall einmal Urlaub im Mietmobil. Mit einem gemieteten Wohnmobil bekommt man die ideale Gelegenheit, diese Urlaubsform für sich zu entdecken. Denn: Die Entscheidung einer solch großen Anschaffung sollte nicht übers Knie gebrochen werden.

Ein Wohmobil zu mieten, hat viele Vorteile: Für das Mietmobil ist kein eigener Stellplatz nötig, die Mietgebühren sind überschaubar und es lässt sich unverbindlich testen, ob Grundriss oder Aufbauform den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Bevor es aber bei Händlern, im Internet oder bei den überregionalen Vermietstationen auf die Suche nach dem passenden Fahrzeug geht, lohnt etwas Planung.
Danach lässt es sich viel besser einschätzen, was für ein Fahrzeug man sich tatsächlich kaufen sollte – ganz am Ende ist dann nur noch die Frage der Versicherung offen. Zu all diese Themen finden Sie hier wertvolle Tipps.
In diesem Artikel:
1. Wohnmobil mieten
2. Wohnmobil kaufen
3. Wohnmobil versichern
1. Wohmobil mieten – Darauf kommt es an
Stellen Sie sich vor der Fahrzeugsuche einige grundsätzliche Fragen: Wie viele Schlaf-, Sitz- und Gurtplätze brauche ich? Welche Aufteilung im Wohnraum wäre am besten? Ist eine große Garage im Heck für Gepäck und sperriges Ladegut notwendig? Und vor allem: Wie ist es um mein finanzielles Reisebudget bestellt?
In der Regel unterteilen die Vermieter ihre Fahrzeugflotte in Preisklassen, die sich nach Fahrzeuggröße und -ausstattung aufteilen. Ein guter Campingbus landet dort schnell in derselben Kategorie wie ein mittelgroßer Teilintegrierter.
Auch der Reisezeitpunkt ist relevant für den Geldbeutel: Vermieter von Reisemobilen unterscheiden zwischen Haupt-, Neben- und Zwischensaison. Einige bieten auch Aktionswochen oder eine Sparsaison an, die meist in Übergangszeiten günstige Preise verspricht.
So sparen Sie beim Wohmobil-Mieten
Je länger das Wohmobil gebucht wird, desto geringer wird der Preis pro Tag. Ein Fahrzeug mit zwei Schlafplätzen und guter Ausstattung ist außerhalb der Hauptsaison für rund 100 Euro pro Tag zu haben. Darin enthalten ist auch die Haftpflicht- und Kaskoversicherung.
Üblich bei gemieteten Wohnmobilen ist außerdem ein Kilometerlimit zwischen 250 und 300 Kilometern pro Tag. Das sollte in die Planung mit einbezogen werden, denn ob jeden Tag ein neues Ziel lockt oder das Fahrzeug eine Woche lang nicht bewegt wird, macht einen großen Unterschied. Wer länger als zwei Wochen unterwegs ist, kann hingegen oftmals so viele Kilometer fahren, wie er möchte. Lassen Sie sich vor Ort am besten in Ruhe beraten, welche Bedingungen an die Vermietung geknüpft sind und wo zusätzliche Nebenkosten wie Kilometer-, Bearbeitungs- und Reinigungspauschalen anfallen.
Wohmobil-Vermieter: So finde ich den richtigen

Die Suche nach dem perfekten Mietmobil wird durch die Internetseiten von Vermietportalen oder Händlern immer komfortabler. Preise, Grundrisse und Bilder können eingesehen werden, oft kann man das Wunschmobil sogar online reservieren und buchen.
Mieter haben die Wahl zwischen dem ortsansässigen Wohnmobilhändler und den großen Vermietketten wie ADAC, Cararent, McRent, DRM oder der Händlergemeinschaft Intercaravaning.
An allen Anlaufstellen können Fragen gestellt und die meist jungen und gut ausgestatteten Fahrzeuge besichtigt werden. Klimaanlage, Radio, Fahrradträger und Markise gehören zur Grundausstattung des Mietmobils, auch Campingausrüstung wie Gas, Sanitärzusätze und Wasserschlauch sind in der Regel schon an Bord.
Das Übergabeprotokoll beim Mietmobil
Prüfen sie bei der Besichtigung und Fahrzeugübergabe genau, ob alle zugesagten Extras mit an Bord sind. Im detaillierten Übergabeprotokoll werden neben dem Zubehör auch etwaige Gebrauchsspuren, Kratzer oder Mängel am Mobil festgehalten, um bei der Rückgabe des Reisemobils auf der sicheren Seite zu sein.
Aufpassen: Wenn dort ein Mangel nicht dokumentiert wird, könnte der Schaden im Zweifel in Rechnung gestellt werden, obwohl Sie ihn nicht verursacht haben. Schnell ist dann die Kaution futsch, meist die Höhe der Selbstbeteilugung der Kaskoversicherung.
Wichtig: Wenn der Wohnraum blitzblank in Empfang genommen wird, muss das Mobil auch vollständig geputzt wieder zurückgegeben werden. Anderenfalls droht dem Mieter eine saftige Reinigungsgebühr.
2. Wohnmobil kaufen – darauf sollten Sie achten
Wer auf der Tour im Mietmobil erst einmal Blut geleckt hat, der liebäugelt schnell mit der Anschaffung des ersten eigenen Wohnmobil. Doch was kostet ein Wohmobil? Und worauf sollte man bei neuen und gebrauchten Mobilen achten?
Günstige Tochtermarken großer deutscher Wohnmobilhersteller und Importeure bieten vollwertige Wohnmobile für rund 40.000 Euro an. Wenn der Gedanke nicht stört, dass Bett und Bad schon benutzt wurden und man weniger Geld ausgeben möchte, ist ein Gebrauchtmobil eine Alternative zum Neuwagen. Sehr gefragt unter den gebrauchten Reisemobilen sind junge Vermietfahrzeuge.
Wohnmobil-Händler im Internet
Der Blick ins Internet bietet einen guten Vorgeschmack auf das, was einen auf Händlerhöfen in der Umgebung erwartet: Auf promobil.de, mobile.de oder caraworld.de inserieren Händler und Privatleute ihre zum Verkauf stehenden Wohnmobil. Gut, wenn schon vorher ungefähr klar ist, welche Ansprüche an Motorleistung, Grundriss und Ausstattung man hat. Denn Angebote gibt es online wie Sand am Meer, und nicht jedes Schnäppchen hält, was es verspricht.
Zunächst sollten Sie abwägen, ob es ein Mobil aus privater Hand oder das Händlerfahrzeug mit zwölfmonatiger Gewährleistung sein soll. Ein Vergleich von Angeboten mehrerer Händler online und vor Ort mit den Marktplätzen im Internet schafft Klarheit darüber, ob die gewünschte Ausstattung zum gewünschten Preis realistisch ist.
Gebrauchtmobile inspizieren spart Ärger
Geht es dann schließlich an die Besichtigung der favorisierten Kandidaten, sollten Sie genügend Zeit und einen Termin bei Tageslicht und am besten einen fachkundigen Bekannten für die Begutachtung des Fahrzeugs einplanen. Ein bis zwei Stunden gehen schnell vorbei, um den Wohnraum zu inspizieren und mit Händler oder Halter über den Zustan des Gebrauchtmobils zu diskutieren.
Lassen Sie sich nicht davon abhalten, den Kühlschrank auszuprobieren oder eine Probefahrt zu unternehmen, und hören Sie auf ihre Intuition, wenn Fahrzeug oder Verkäufer sie skeptisch machen. Praktisch für den Check am Fahrzeug sind neben robuster Kleidung auch kleine Helfer wie Taschenlampe, Digitalkamera und ein Notizblock.
Lassen Sie sich vor Ort zunächst das Wohnmobil von innen und außen komplett und inklusive Bordtechnik zeigen. Im Anschluss daran empfiehlt es sich, Schritt für Schritt die bewährte promobil-Checkliste für gebrauchte Wohnmobile abzuhaken und nach der Probefahrt mindestens eine Nacht bis zur Entscheidung verstreichen zu lassen.
Was bleibt, ist die Verhandlung über den richtigen Preis – mitunter keine allzu leichte Aufgabe, besonders bei vielen Extras oder gar mehreren Interessenten für ein und dasselbe gebrauchte Wohnmobil.
Der Kaufvertrag fürs Wohnmobil
Rechtlich verbindlich wird der Handschlag erst mit dem Kaufvertrag, der auch und besonders bei privaten Geschäften nicht fehlen darf. Hier sollten alle Details und Merkmale schriftlich festgehalten werden. Noch besser als die Vordrucke aus dem Schreibwarenhandel und zudem juristisch geprüft sind die Blanko-Kaufverträge der großen Automobilclubs.
3. Wohnmobil versichern – Das sollten Sie wissen
Sie haben sich ein Wohnmobil gekauft und die erste Tour steht vor der Tür. Da stellen sich einige rechtliche Fragen: Wie versichere ich mein Mobil richtig? Welches Kennzeichen und welche Zulassung brauche ich, wenn ich es nicht das ganze Jahr fahren will?
Die fünf wichtigesten Fragen zur Versicherung
Welche Schäden deckt die Versicherung ab?Zu den Klassikern der kaskoversicherten Wohnmobilschäden gehören Wetter-, Wild- und Brandschäden. Bei Haftpflichtschäden an anderen Fahrzeugen, zum Beispiel dem Auffahrunfall, muss die Versicherung wesentlich seltener einspringen – deswegen fällt sie bei Reisemobilen auch günstig aus.
Die Versicherung sollte unverzüglich kontaktiert und der Schaden fotografiert werden. Die Werkstatt rechnet den Schaden dann in der Regel mit der Versicherung ab.
Ausgangspunkt der Prämie ist der Wert des Wohmmobils, also der Neu- oder Kaufpreis. Auch Alter und Anzahl der Fahrer, die Höhe der Selbstbeteiligung und die Wahl zwischen Voll- oder Teilkasko fließen mit ein. Am Fahrzeug selbst wirkt sich etwa ein Dach aus glasfaserverstärktem Kunststoff positiv auf die Prämie aus.
Beamte oder Automobilclub-Mitglieder profitieren ebenso wie Halter, die ihr Wohmobil geschützt unter einem Carport abstellen oder es nur mit einem Saisonkennzeichen fahren. Wie bei der Pkw-Versicherung orientiert sich die Prämie auch an den unfallfrei gefahrenen Jahren.
Eine Haftpflicht- und Kaskoversicherung für Freizeitfahrzeuge bieten sowohl große Autoversicherer als auch spezialisierte Wohnmobilmakler an. Diese handeln mit den großen Versicherern Verträge aus und sind für den Kunden Ansprechpartner im Schadensfall. Vorteil: Sie kennen sich im Tarifdschungel speziell für Wohnmobile hervorragend aus und sind meist auch flexibler erreichbar.
Reisemobil-Versicherer
ADAC, Telefon 089/76760, www.adac.de
ESV Schwenger, Telefon 0711/4596020, www.esv-schwenger.de
Huk-Coburg, Telefon 0800/2153153, www.huk.de
Jahn & Partner, Telefon 08233/38090, www.jahnupartner.de
RMV, Telefon 02452/977070, www.rmv-versicherung.de
Signal-Iduna, Telefon 0231/1357993, www.signal-iduna.de
Das eigene Wohnmobil: Zulassung und Kennzeichen
Kennzeichen: Drei Kennzeichen stehen zur Wahl: Mit der Einführung des Wechselkennzeichens ist zu dem Saison- und herkömmlichem Kennzeichen eine -weitere Alternative hinzugekommen. Ob das Wohnmobil nur im Sommer, im Wechsel mit dem Pkw oder im ganzen Jahr gefahren wird, wirkt sich finanziell auf die Versicherung und Kfz-Steuer aus.
Kfz-Steuer: Ausschlaggebend für den Steuersatz ist neben dem zulässigen Gesamtgewicht auch die Schadstoffklasse, also die Emissionen des Reisemobils. Kostenbeispiel: Für einen 3,5-Tonner mit Schadstoffklasse 2 werden 320 Euro im Jahr fällig.
Umweltplakette: Über die Plakettenfarbe entscheidet eine Schlüsselnummer in den Fahrzeugpapieren. Ältere Gebrauchtmobile, etwa bis Baujahr 2005, haben oft nur gelb oder gar rot. Für sie ist die Zufahrt in viele Innenstädte verboten. Immerhin lassen sich zahlreiche Modelle durch eine, teils aber teure Filternachrüstung auf grün hieven.
Zulassung: Das Wohnmobil kann erst zugelassen werden, wenn der Versicherer die elektronische Versicherungsnummer an die Zulassungsstelle übermittelt hat. Vor Ort müssen dann der Fahrzeugbrief, die HU-Bestätigung, der Personalausweis und die Einzugsermächtigung der Kfz-Steuer vorgelegt werden. Erst dann erhält der neue Halter den Fahrzeugschein und die Nummernschilder.
Kaufen und versichern: Die wichtigsten Begriffe
Ballonfinanzierung: Wird auch als Schlussratenfinanzierung bezeichnet. Aufgrund der hohen Schlussrate ist die monatliche Belastung geringer.
Fahrzeugbrief: Amtliche Urkunde über die allgemeine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr, auch Zulassungsbescheinigung Teil II genannt. Eingetragen ist der Besitzer.
Hagelschaden: Häufig Schaden bei Wohnmobilen, die Hagelsturm ausgesetzt waren. Empfindlich sind vor allem Aluminium-Dächer.
Versicherungsnummer: Siebenstellige, elektronisch von der Versicherung an die Zulassungsstelle übermittelte Nummer. Gilt als Bestätigung darüber, dass das Fahrzeug versichert ist.
Wechselkennzeichen: Nummernschild mit Versicherungsvorteilen, das für Pkw und Wohnmobil benutzt werden kann.