Regelmäßig, wenn die ersten kalten Nächte kommen, geht es los: Starter- Batterien gehen in die Knie, und Starthilfe ist gefragt. Wie Sie richtig helfen und teure Schäden vermeiden, lesen Sie hier:
Regelmäßig, wenn die ersten kalten Nächte kommen, geht es los: Starter- Batterien gehen in die Knie, und Starthilfe ist gefragt. Wie Sie richtig helfen und teure Schäden vermeiden, lesen Sie hier:
Mein Auto springt mich nicht mehr an“, tönte Fredl Fesl einst in seinem legendären Anlassjodler. Dass das Jodeln vom Motorstart abstammt, wie er gerne behauptete, ist zwar keine gesicherte Erkenntnis. Doch vom Ärger, der folgt, wenn das jodelnde Geräusch einmal nicht in sonores Brummen übergeht, kann so mancher ein Lied singen.
Das gilt beim Wohnmobil nicht weniger als beim Pkw, denn längere Standzeiten lassen Starterbatterien leicht vorzeitig kapitulieren. Und selbst wer sich um den Zustand der Batterie regelmäßig kümmert und rechtzeitig für Ersatz sorgt, kann in die Situation kommen, um Starthilfe gebeten zu werden. Dann ist guter Rat oft teuer. Wie geht das noch gleich?
Wie beim Erste-Hilfe-Kurs hat man die richtige Vorgehensweise bei der Starthilfe meist schon mal gehört oder gelesen, ist im Ernstfall aber unsicher, was in welcher Reihenfolge genau zu tun ist. Und in der Tat erinnert der Vorgang ja auch an eine Art Mund-zu-Mund-Beatmung, die dem Pannenfahrzeug wieder Leben einhauchen soll.
Wer dagegen einfach munter drauflos werkelt, sollte bedenken, welche Gefahren lauern. Die oft als harmlos angesehene 12-Volt-Technik kann im schlimmsten Fall zur Explosion der Batterie durch Knallgasreaktion samt herumspritzender Schwefelsäure führen. Darum sollte man bei der Starthilfe wie auch beim Ladevorgang stets für gute Belüftung sorgen und mit offenem Feuer, Funken und Glut, etwa einer Zigarette, aber auch mit einem Mobiltelefon einige Meter Sicherheitsabstand einhalten.
Ungeladene Batterien können übrigens bereits bei wenig unter 0° C einfrieren. Selbst wenn sie wieder aufgetaut sind, sollten sie nicht mehr überbrückt oder geladen werden. Sie muss man ersetzen. Selbstredend müssen Hilfs- und Pannenbatterie mit der gleichen Spannung arbeiten. Luxusmobile auf Lkw-Chassis setzen oft auf 24-Volt-Technik.
Die Hilfsbatterie sollte mindestens die gleiche Kapazität wie die Pannenbatterie aufweisen. Da ein Dieselmotor höhere Ströme zum Starten braucht, ist ein Hilfsfahrzeug mit Benzinmotor in der Regel ungeeignet, weil dessen Batterie zu schwach ist. Umgekehrt ist es dagegen kein Problem. Das hat auch Auswirkungen auf die zu verwendenden Starthilfe- oder Überbrückungskabel. Während für Benziner eine Kabelquerschnittsfläche von 25 Quadratmillimeter reicht, sollten es für Dieselmotoren möglichst 35 Quadratmillimeter sein.
Da bei Wohnmobilen die Starterbatterie teils an schwer zugänglichen Stellen installiert ist, empfiehlt es sich, ein längeres Kabel von mindestens drei, besser vier oder fünf Meter zu wählen. Neuere Basisfahrzeuge wie der aktuelle Fiat Ducato vereinfachen die Sache durch spezielle Überbrückungskontakte im Motorraum. Weil sie oft versteckt liegen, sollte man sich die Lage anhand der Bedienungsanleitung schon mal vorab vergegenwärtigen. Übrigens können diese Kontakte sowohl zum Starthilfespenden wie -empfangen genutzt werden - bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik dürfen nur diese Pole benutzt werden.
Besonders beim Abklemmen der Kabel können Spannungsspitzen auftreten, die für die moderne Fahrzeugelektronik eine Gefahr darstellen. Dafür gibt es spezielle Starthilfekabel mit integriertem Spannungsbegrenzer. Hält man sich genau an nebenstehende Anleitung, bleibt die Kontaktaufnahme aber auch mit konventionellen Kabeln unkritisch.