Wer in den Winter will, braucht geeignete Ausrüstung. Neben warmen und rutschfesten Winterstiefeln im Gepäck sollte auch das Mobil, zumindest für Fahrten in alpine Regionen, mit guten, ordentlich profilierten Winterreifen sowie mit Schneeketten ausgerüstet sein. Zwar sind in einigen Alpenländern bereits alternative textile Anfahrhilfen wie etwa die wirksamen Autosocks statt der Schneeketten zulässig, in Sachen Belastbarkeit und Langlebigkeit haben jedoch die bewährten Stahl-Schneeketten uneingeschränkt die Nase vorn.
Das Angebot an Schneeketten ist vielfältig, günstige Varianten sind schon unter 100 Euro zu haben. Doch nicht jede Kette ist auch für den Einsatz an Wohnmobilen geeignet: Gerade vermeintliche Schnäppchenangebote, aufgrund ihrer Dimension sowohl für Pkws wie auch für kleinere Wohnmobile passend, können teils nicht die notwendigen Festigkeiten aufweisen. Kaum auszudenken, wenn die Kette beim Anfahren auf schneebedeck-steinigem Untergrund reißen und Schäden am Fahrzeug nach sich ziehen würde.
Wesentlich haltbarer, aber auch teurer als konventionelle Pkw-Schneeketten sind speziell für leichte Nutzfahrzeuge ausgelegte Transporterketten wie etwa die Rudmatic Classic V, die neben einem haltbaren Netz aus Edelstahl auch über komfortabel anwendbare Federbügel zur schnellen und sicheren Montage verfügt.
Wer jetzt aber glaubt, mit Top-Schneeketten, jedoch nur durchschnittlichen Allwetterreifen dem alpinen Winter trotzen zu können, der irrt. Eine Schneekette ist immer nur so gut wie der Reifen darunter. Nur die Kombination aus Reifenhaftung und der Verzahnungswirkung der Schneekette bringt optimalen Vortrieb und beste Lenk- und Bremseigenschaften.
Die Montage von Schneeketten gestaltet sich meist einfacher als gedacht. Natürlich sollte das Anlegen vor der ersten Winterfahrt im Trockenen geübt werden. Auch helfen Handschuhe, eine isolierende Unterlage, die Warnweste sowie eine Stirnlampe, unnötigen Stress und Gefahr im Fall der Fälle zu vermeiden. Klar ist auch, dass Ketten bei Hecktrieblern hinten, bei front- und allradgetriebenen Fahrzeugen vorne montiert werden. Unbedingt ist in beiden Fällen darauf zu achten, dass kein Teil der Schneekette mit Bremsteilen, Schläuchen oder Kabeln im Radhaus und, vor allem, hinter den Rädern in Berührung kommen darf.
Beim Fahren mit Schneeketten sind darüber hinaus einige Grundregeln zu beachten: Neben der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h ergeben sich beim Bremsen und Lenken fahrzeugspezifische Besonderheiten: Bei Fronttrieblern verbessern sich mit Schneeketten Traktion, Lenk- und Bremsvermögen, verbunden allerdings mit der Gefahr, dass bei Kurvenfahrten das Heck eher auszubrechen droht. Bei heckgetriebenen Mobilen ist es, bei deutlich verbesserter Traktion, die schwache Seitenführung vorn, die in Bergabkehren für ein Untersteuern und plötzliche Überraschungsmomente sorgen könnte.
Für beide Antriebskonzepte gilt: Schneeketten kommen erst mit Schlupf richtig in Fahrt. Durchdrehen ist somit erwünscht, vorhandene Schlupf- oder Fahrdynamikregelsysteme müssen dazu abgeschaltet werden.
Die Stunde des Frontantriebs schlägt besonders in kritischen Situationen. Wo sich Hecktriebler trotz eingeschlagener Vorderräder oft stur weiter in den Schnee schieben, fräsen sich Frontgetriebene mit lenkbarer, kettenbewehrter Antriebsachse noch frei.
Schneeketten-Hersteller
Filmer, Tel. 0 44 51/1 20 90, www.filmer.de
Grizzly Snow Grip, Tel. 0 911/94 48 40, www.grizzly.de
Ottinger, Tel. 0 77 31/6 60 11, www.ottinger.de
Oberland, Tel. 0 88 24/9 29 80, www.oberland-mangold.de
König (siehe Thule) info@konig.it
pewag, Tel. 23 03/9 81 31 88, www.pewag.de
RUD Ketten, Tel. 01 80/5783538, gl@rud.com
Thule, Tel. 0 91 81/90 11 08, www.thule.com
weissenfels, Tel. 00 39/04 38/66 11, www.weissenfels.com