Ein Wohnmobil kostet eine Stange Geld – wer nicht genügend auf der hohen Kante hat, kann sich den Traum mit einer Finanzierung erfüllen. promobil erklärt die Finanzierungs-Optionen.
Ein Wohnmobil kostet eine Stange Geld – wer nicht genügend auf der hohen Kante hat, kann sich den Traum mit einer Finanzierung erfüllen. promobil erklärt die Finanzierungs-Optionen.
Der Kauf auf Raten ist für viele Menschen der einzige Weg, um sich ein Freizeitfahrzeug anschaffen zu können. Rund 50 Prozent aller Freizeitfahrzeuge werden heutzutage auf Raten gekauft. Der Barkauf hat zwar den Vorteil, dass man keine Zinsen bezahlen muss und das Fahrzeug sofort Eigentum wird. Doch nicht jeder möchte so lange warten, bis er das nötige Budget angespart hat.
Hier kommt die Finanzierung ins Spiel, die einem sehr viel schneller zum eigenen Reisemobil verhilft. Und bei guten Konditionen kommt der Kauf auf Raten nur wenig teurer als ein Barkauf. Wichtig ist, dass man vor dem Abschluss eines Kaufvertrags weiß, wie das Objekt der Begierde bezahlt wird. Worauf man beim Finanzieren achten sollte und für wen es infrage kommt, erfahren Sie hier.
Als Kunde hat man im Prinzip zwei Möglichkeiten. Entweder man leiht sich Geld bei seiner Hausbank oder man überlässt dem Händler die Abwicklung. Dieser kann entweder direkt mit einer der auf Fahrzeugfinanzierungen spezialisierten Banken zusammenarbeiten oder er greift auf ein Finanzierungsprogramm zurück, wie es beinahe alle großen Hersteller anbieten. Auch hinter den Programmen der Hersteller stehen die Spezialbanken. Zu diesen gehören unter anderem die Santander Consumer Bank, die S-Kreditpartner und die Auto Europa Bank, ein Ableger der Volkswagen Bank.
Für die Finanzierung eines Wohnmobils eignet sich in erster Linie das Verbraucherdarlehen. Laufzeit und Kreditvolumen sind hier meistens begrenzt. Ein Hypothekendarlehen bietet zwar oft bessere Konditionen, kann aber nur schwer frühzeitig beendet werden. Man kann also theoretisch in die Verlegenheit kommen, Raten für ein Fahrzeug zu bezahlen, das man schon wieder verkauft hat. Wer sich bei der Bank Geld leiht, um beim Händler für die Barzahlung Rabatte einzuheimsen, sollte bedenken, dass mit geschicktem Verhandeln auch bei einer Finanzierung Preisnachlässe herauszuholen sind.
Verschiedene Optionen hat, wer sich für eine Finanzierung über den Wohnmobilhändler entscheidet. Zum einen wäre da der klassische Ratenkredit. Zum anderen wird auch häufig eine Drei-Wege-Finanzierung oder der Ballon- beziehungsweise Schlussratenkredit angeboten.
Unabhängig davon, wo man einen Kredit aufnimmt, steht zuerst eine Prüfung der Bonität an. In die Beurteilung fließen die Einkommensverhältnisse, das Beschäftigungsverhältnis und Erfahrungen aus früheren Geschäftsbeziehungen mit ein. Ein Höchstalter für die Vergabe von Darlehen gibt es übrigens nicht. Joachim Roth von der Santander Consumer Bank: „Wir pauschalisieren nicht, sondern betrachten immer den Einzelfall – bei uns zählt Bonität, nicht das Alter des Kunden.“
Die Kreditwürdigkeit ist für eine Finanzierung über eine Spezialbank also das entscheidende Kriterium. Die Konditionen des Kredits hängen davon jedoch nicht ab. Anders bei der Hausbank: Je schlechter die eigene Bonität ist, desto höher liegt der effektive Jahreszins.
Damit der Kunde verschiedene Kreditangebote vergleichen kann, müssen die Banken den effektiven Jahreszins ausweisen. Dieser gibt die Gesamtkosten des Kredits pro Jahr an. Auch die Kosten für eine fällig werdende Kreditversicherung müssen im effektiven Jahreszins einberechnet werden. Um Lockangebote zu unterbinden, sind die Banken verpflichtet, ein repräsentatives Beispiel vorzulegen. Dem sogenannten „Zwei-Drittel-Beispiel“ müssen mindestens zwei Drittel der aufgrund der Werbung zustande kommenden Verträge entsprechen. Die Laufzeit ist ein weiterer entscheidender Punkt bei der Finanzierung: Je länger die Laufzeit, umso niedriger die Raten – und umso höher die Gesamtkosten für den Kredit.
Pauschal kann man das nicht beantworten, aber Joachim Roth hat die Erfahrung gemacht, dass „die jüngere Generation lange Laufzeiten und niedrige, planbare Monatsraten bevorzugt, die das Monatsbudget nicht sprengen und außerdem keine oder nur eine geringere Anzahlung“. Anders sieht es bei älteren Kunden aus, die auch mal mehr ausgeben und sich oft kürzere Laufzeiten mit höheren Raten leisten können oder gezielt auf Sonderzinsen warten. Sonderzinsaktionen werden vom Reisemobilhersteller oder -händler subventioniert. Eine Anzahlung ist meistens Pflicht und die Laufzeit begrenzt, dafür ist der Effektivzins niedrig. Auf Messen wie dem Caravan-Salon gehören Sonderzinsaktionen zum Standardangebot.
Eine Anzahlung ist prinzipiell sinnvoll, da sie die Kreditsumme mindert und somit auch die anfallenden Zinsen. Wer bereits ein Wohnmobil besitzt, kann dieses beim Händler in Zahlung geben. Generell ist eine Anzahlung von etwa 40 Prozent des Kaufpreises üblich. Wer vorzeitig aus dem Kredit aussteigen will, muss mit Gebühren rechnen: bei einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten ein Prozent, bei weniger 0,5 Prozent.
Auch wenn viele Menschen eine gewisse Abneigung gegen Finanzthemen verspüren: Eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema lohnt sich. Oder um es mit der EAV zu sagen: „Es beherrscht der Obolus seit jeher unsern Globulus. Mit anderen Worten: Der Planet sich primär um das eine dreht.“
Sowohl die eigene Bank als auch der Händler, bei dem ich ein Fahrzeug kaufe, bieten Finanzierungen an. Die Händler nutzen entweder die Finanzierungsprogramme der Hersteller wie zum Beispiel Erwin Hymer Group Finance oder Knaus Tabbert Finance oder sie arbeiten direkt mit Banken zusammen, die sich auf die Finanzierung von Freizeitfahrzeugen spezialisiert haben. Zu letzteren zählen unter anderem die Santander Consumer Bank, die Auto Europa Bank und die S-Kreditpartner.
Im Grunde unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Finanzierungsarten: dem Ratenkredit, der Ballon-Finanzierung und der Drei-Wege-Finanzierung (siehe oben). Eine weitere Variante bietet die Santander Consumer Bank mit der Autoflex-Finanzierung. Dabei handelt es sich um ein Darlehen, das flexibel, also mit variablen Monatsraten, zurückgezahlt werden kann. Die Zinsen richten sich nach dem Geldmarkt und können sich während der Laufzeit verändern. Vorteilhaft an den Spezialbanken ist, dass sie meist flexibler als die Hausbank sind.
Wer Wert auf gute Kalkulierbarkeit legt, sollte sich den Ratenkredit anschauen. Er ist für diejenigen geeignet, die ein geregeltes Einkommen mit entsprechendem Spielraum haben, sich über die Entwicklung ihrer finanziellen Situation aber noch im Unklaren sind. Darf man in den kommenden Jahren mit einem größeren Geldbetrag rechnen, zum Beispiel aus einer Lebensversicherung, so kommen auch die Ballon- oder Drei-Wege-Finanzierung infrage. Wer in unregelmäßigen Abständen Prämien oder Provisionen erhält, sollte sich das Santander-Produkt Autoflex anschauen.
Bei der Hausbank bekommt man entweder ein Hypotheken- oder ein Verbraucherdarlehen. Zur Finanzierung eines Reisemobils eignet sich am besten letzteres. Laufzeit und Kreditvolumen sind meistens begrenzt. Die Darlehenskosten richten sich nach der Bonität des Kunden. Entscheidet man sich für ein Hypothekendarlehen, bekommt man zwar oft bessere Konditionen, hat aber den Nachteil, dass man das Darlehen nicht vorzeitig zurückzahlen kann. Im schlechtesten Fall zahlt man dann Raten für ein Fahrzeug, das man nicht mehr besitzt. Der Vorteil einer Finanzierung bei der Hausbank besteht darin, dass man meistens schon jahrelang zusammenarbeitet und die Bank die finanziellen Spielräume des Kunden kennt.
An einer Bonitätsprüfung kommt man als Kunde nicht vorbei. Sowohl die Einkommensverhältnisse als auch das Beschäftigungsverhältnis und Erfahrungen aus früheren Geschäftsbeziehungen spielen dabei eine Rolle. Standardmäßig stellen die Banken eine Schufa-Anfrage. Schließt man einen Kredit ab oder kommt mit einer Zahlung in Verzug, wird das bei der Schufa oder einer vergleichbaren Auskunftei vermerkt.
Gut zu wissen: Auch wenn man ein Kreditangebot einholt, wird das gespeichert. Wer nur mal unverbindlich vergleichen will, sollte daher eine sogenannte Konditionsanfrage stellen, diese wird nicht gespeichert und bleibt anonym.
Für die Spezialbanken dient die Kreditwürdigkeit als Entscheidungsgrundlage. Die Konditionen werden davon nicht beeinflusst. Das sieht bei der Hausbank anders aus: Je besser die Bonität, desto besser die Kreditangebote. Neben der Bonität kann auch das Alter des Kreditnehmers eine Rolle spielen, manche Banken binden ihre Kredite an ein Höchstalter, darauf sollte man achten.
Die Höhe der monatlichen Raten ist ein scheinbar offensichtlicher Vergleichswert, doch muss man darauf achten, dass die Laufzeiten und Darlehenssummen variieren können. Ein gutes Instrument für die Vergleichbarkeit ist der effektive Jahreszins. Er gibt an, welche Kosten ein Darlehen pro Jahr verursacht. Er wird in Prozent ausgewiesen.
Das ist natürlich individuell unterschiedlich. Zuerst muss man sich einen Überblick über die monatlichen Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Wichtig ist auch, einen Puffer für unerwartete Ausgaben einzuplanen.
Einen Teilbetrag anzuzahlen ist ratsam. Dadurch vermindert sich die Darlehenssumme und somit auch die anfallenden Zinsen. Anzahlungen können in bar gemacht werden oder man gibt ein Fahrzeug in Zahlung. Pflicht ist eine Anzahlung meist bei Sonderzinsaktionen, wie sie von Händlern oder Herstellern angeboten und subventioniert werden. Diese haben meist eine relativ kurze Laufzeit, dafür aber einen niedrigen effektiven Jahreszins.
Sieht der Darlehensvertrag die Möglichkeit einer Sondertilgung vor, dann ist es ratsam, diese auch zu nutzen, denn dadurch verkürzt sich die Laufzeit bei gleichbleibender Monatsrate. Zahlt man einen Kredit schneller zurück als mit der Bank ausgemacht, so steht ihr in bestimmten Fällen eine Entschädigung zu. Bei Ratenkrediten ist diese seit 2010 auf höchstens ein Prozent der Restschuld des Kredits beschränkt.
Es spricht nichts dagegen, auch gebrauchte Reisemobile zu finanzieren. Ausschlaggebend bei den Spezialbanken ist hierbei meist das Alter des Fahrzeugs. Je nach Anbieter kann die Altersgrenze variieren. Es ist daher sinnvoll, sich verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen.