Aufbautechnik im Wohnmobil
Tragende Rolle - Die Wandverbindung

Den Nähten und Kanten kommt höchste Bedeutung für Stabilität und Dichtigkeit der gesamten Kabine zu.

Aufbautechnik: Tragende Rolle - Die Wandverbindung

Als klassische Verbindungsmethode von Boden, Wänden und Dach gilt die Verschraubung. Für diesen Zweck werden an den Außenkanten der Sandwichplatten rundum Holzleisten eingeklebt. Durch die Kantenprofile gedrehte Schrauben stellen anschließend die Verbindung her. Zur Abdichtung dient Dichtmasse, meist ein Butylband; darüber sorgt eine Abdeckleiste aus Aluminium für den optischen Abschluss.

Diese verbreitete Methode haben viele Reisemobilhersteller weiter verfeinert. Statt Holzleisten kommen dann beispielsweise stabilere Hartschaumprofile zum Tragen. Concorde und Frankia setzen etwa seit einigen Jahren auf PU-Leisten. Eura Mobil verwendet seit Modelljahr 2005 an den Kanten das sonst im Bootsbau verwendete Klegecell. Schrauben haben hier weniger Möglichkeit zum „Arbeiten“. Undichtigkeiten können keine Fäulnis im Aufbau entstehen lassen.

Im Sinne erhöhter Stabilität bauen einige Hersteller ebenso auf Metallprofile zur Wandverbindung. Als Pionierleistung gilt der zuerst im Clou von Niesmann + Bischoff eingesetzte Ringanker. Heute finden sich in der Reisemobil-Oberklasse viele davon abgeleitete Profiltypen, die meist miteinander verklebt und verschraubt werden. Wichtig dabei: eine ausreichende Isolierung zum Wohnraum; sonst wird die Verbindung wintertags zur Wärmebrücke.

Als in dieser Hinsicht unproblematische Alternative kommt außerdem die reine Verklebung in Frage. Diese im Automobilbau immer gängigere Technik wird bei der Reisemobilfertigung noch selten angewandt. Mit einem speziellen PU-Kleber verbindet beispielsweise Hymer das abgerundete Dach vieler Modelle mit den Seitenwänden.