Wenn in Wohnmobilistenkreisen von Blieskastel die Rede ist, ist damit meist der Stadtteil Niederwürzbach gemeint. Dort liegt, unmittelbar am Ortsrand, der Reisemobilstellplatz an der Freizeitanlage Würzbacher Weiher. Ein Schild weist die für zehn Fahrzeuge angelegte Stellfläche ausschließlich als Parkplatz für Wohnmobile aus. Geschotterte Fahrspuren auf einer Naturwiese sorgen für einen sicheren Stand. Aber Achtung für Dickschiffe: Jeder Stellplatz ist mit einem dicken Stein nach hinten begrenzt. Die Übernachtungsgebühr von 4,50 Euro ist moderat, Strom kostet aber einen Euro für vier Stunden, und Frischwasser läuft ebenfalls für einen Euro zehn Minuten lang in den Tank.
Mehrere Gastronomiebetriebe rund um den See sorgen für kulinarische Abwechslung. Der Annahof, eines von drei ehemaligen barocken Schlössern am See, ist nur 200 Meter entfernt, und auch im Bahnhof Würzbach, auf der Seeseite gegenüber gelegen, gibt es Event-Gastronomie hinter historischer Fassade.
Rund acht Kilometer östlich liegt der Hauptort der aus 15 Teilorten bestehenden Stadt, den man bequem auf dem „Mariannenweg“ erreicht. Das historische Stadtzentrum Blieskastels mit seiner barocken Schlosskirche und Orangerie der ehemaligen Schlossanlage, dem Rathaus und den Hofratshäusern wird gerne auch als „barockes Kleinod des Saarlandes“ bezeichnet. Cafés und Restaurants auf dem Paradeplatz sorgen für Erholung beim Stadtrundgang.
Seit 2012 gehört Blieskastel der Vereinigung Citta-Slow an, die auf die Gründung eines italienischen Bürgermeisters zurückgeht mit der Maßgabe, die Vergangenheit und ihre Tradition in der Zukunft zu bewahren und in die moderne Lebensweise zu integrieren – ein durchaus lohnenswertes Konzept, eine Stadt lebenswert zu erhalten, das in Blieskastel zum Wohle von Einwohnern und Touristen umgesetzt wird. Dazu passt übrigens auch bestens, dass das Wahrzeichen Blieskastels der Gollenstein ist. Seit etwa 4000 Jahren steht der fast sieben Meter hohe Sandsteinkoloss auf dem Höhenrücken zwischen Blieskastel und Alschbach; unter Kennern gilt er als der größte Menhir Mitteleuropas.
Natur und Kultur vereinigt auch der 16 Kilometer lange Bliestal-Freizeitweg. Mit Start am ehemaligen Bahnhof in Blieskastel schlängelt er sich entlang des Flüsschens Blies bis nach Reinheim an der französischen Grenze zum grenzüberschreitenden Archäologiepark Bliesbruck-Reinheim mit Ausgrabungen aus römischer Zeit. Auf dem Weg dorthin passieren Wanderer, Radler oder Skater gleichermaßen den Eiskeller in Bliesdahlheim, das Museum für Alltagskultur in Rubenheim und das Orchideengebiet von Gersheim.
Die Liste der Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten, ergänzt von Veranstaltungen und Märkten, könnte noch beliebig fortgesetzt werden. Daher hat die Stadt wohl auch auf eine Aufenthaltsbeschränkung auf dem Wohnmobilstellplatz verzichtet, sodass einem mehrtägigen Besuch in Blieskastel nichts im Wege steht.
Stellplatz am Freizeitzentrum Blieskastel
Stellplatz: Gebührenpflichtiger Stellplatz für 10 Mobile. Ausgewiesener Bereich auf einem Teil des geschotterten Parkplatzes am See. Gastronomieangebote in unmittelbarer Nähe. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: ST-SAN-Anlage mit Bodeneinlass.
Gebühren: 4,50 Euro pro Nacht und Mobil. Strom (10 Anschlüsse): 1 Euro/4 Std. Wasser: 1 Euro/10 Min. Entsorgung: 1 Euro.
Freizeit: Historischer Stadtkern, Schlosskirche und Orangerie, Gollenstein. Wander- und Fahrradwege, Freizeitanlage mit Beachvolleyballfeld, Spielplatz.
Informationen: Verkehrsamt, Telefon 06842/9261314, E-Mail verkehrsamt@blieskastel.de, www.blieskastel.de
Umweltzone: keine (Stand: September 2013)