Stellplatz Tipp Wittenberge/Brandenburg
Mit Blick auf die Elbe

Die Stellplatzlandschaft Prignitz hat mit dem Sportbootanger Nedwighafen ein Mekka für Gäste mit dem Wohnmobil. Vor genau fünf Jahren startete der Tourismusverband in die Offensive.

Stellplatz des Monats: Wittenberge

Der Hersteller Concorde und promobil halfen 2009 bei diesem Stellplatz-Projekt aktiv mit. Das Gebiet zwischen Müritz und Elbe ist nicht gerade vom Tourismusboom erfasst. Dabei hat diese Landschaft alles, was das Herz des Besuchers begehrt. Natur, Kultur und Historie.

Schöne Prignitz – Wiesen, Wälder, Flussläufe

Hier, auf halbem Weg zwischen Berlin und Hamburg, öffnet sich die Landschaft mit Wiesen, Wäldern und romantischen Flussläufen. Typisch für die Prignitz sind die Störche, die in jedem Ort beheimatet sind. Bis dato war das Angebot an touristischen Dienstleistungen nicht besonders attraktiv. Da sollte die Region den Wohnmobilgästen schmackhaft gemacht werden. Dafür hatte der Tourismusverband Prignitz ein Programm aufgestellt. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Uwe Neumann: „Was mit attraktiven Stellplätzen entlang der Elbe begonnen hatte, sollte für die gesamte Urlaubsregion gelten.“ Dazu entstanden Stellplätze in Städten und Dörfern, aber auch bei Bauern und Gasthäusern. Damit das Vorhaben auf ganzer Linie ein Erfolg wurde sicherte sich Neumann die Beratung des Wohnmobiltourismus-Experten Prof. Dr. Rainer Krüger. Möglich wurde die Einbeziehung des Wissenschaftlers durch das finanzielle Engagement des Wohnmobilherstellers Concorde.

Immer mehr Stellplätze

Zu Beginn der Aktion waren es erst wenige Stellplätze, was sich aber bald änderte. Heute haben sich 24 Plätze der Aktion angeschlossen, die samt und sonders von den Gästen gut angenommen werden. Erst kürzlich wurde der Stellplatz Wässering in der Hansestadt Kyritz an der Knatter den Bedürfnissen angepasst und mit einer Ver- und Entsorgungsstation ertüchtigt.

Herzstück der damaligen Aktion war und ist aber Wittenberge an der Elbe. Der Sportbootanger Nedwighafen hat sich zum Mekka der Wohnmobilisten entwickelt, und das nicht von ungefähr. Der Eigentümer und Betreiber des angrenzenden Restaurants „Zum Fährmann“, Lutz Lange, war seinerzeit nicht nur Geburtshelfer der Stellplatz-Initiative, sondern mit seinem Stellplatz auch Vorzeigeobjekt und Schrittmacher für die Entwicklung in der Prignitz.

In einer langen Reihe stehen hier die Mobile, alle mit Elbblick, gleich hinter der Kaimauer des kleinen Hafens. Platz auf der gepflasterten Fläche ist eigentlich nur für 15 Mobile, aber die angrenzende Rasenfläche wird regelmäßig von etwa noch einmal so vielen Fahrzeugen genutzt. Nur die zehn Stromanschlüsse begrenzen die Versorgung mit Strom. Allerdings steht die Ver- und Entsorgungsstation wie eh und je ziemlich versteckt hinter dem Restaurant und ist nur in Anwesenheit des Hafenmeisters zu benutzen. Letzterer kassiert auch die zurückhaltende Stellplatzgebühr von fünf Euro pro Nacht und Mobil.

Die Elbe hautnah erleben

Der Gast genießt hier einen tollen Blick auf das Treiben auf der Elbe und den kleinen Hafen. Brötchen-, Zeitungsservice und ein Fahrradverleih machen das Leben angenehm. Einzig die Güterzüge könnten empfindliche Ohren stören, wenn sie die entfernte Eisenbahnbrücke passieren. Gleich hinter dem Platz, den man über eine Deich-Überfahrt mit Kopfsteinpflaster erreicht, führt der Elberadweg vorbei.

Auch wenn viele Gäste diesen Standort als Basislager für Ausflüge nutzen, bietet Wittenberge selbst viel Entdeckenswertes. Die Prignitzstadt am Elbstrom grüßt Ankommende schon von fern mit ihren Türmen. Der Steintorturm mit seinen Zinnen, der Bleistiftturm der evangelischen Kirche, die helmförmige Kuppel des Rathausturmes, die Turmspitze der katholischen Kirche, der Singer Uhrenturm mit der zweitgrößten Turmuhr Europas und auch der wuchtige Wasserturm – sie alle gehören zum unverwechselbaren Panorama der Stadt.

Sehenswertes in Wittenberge

Hier in Wittenberge bietet sich einerseits die Möglichkeit zum Entspannen inmitten des Unesco-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe, andererseits findet der Gast ein reichhaltiges Umfeld an Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen.

In der „Alten Ölmühle“ ist ein wahrhafter Gastronomie- und Eventtempel entstanden. Der umtriebige Geschäftsmann Lutz Lange hat dem alten Fabrikkomplex neues Leben eingehaucht: ein Restaurant mit Schaubrauerei braut hier das Herzbräu, im Festsaal können bis zu 200 Gäste untergebracht werden, und direkt an der neuen Hafenpromenade liegt das Café und die Strandbar im ehemaligen „Saugturm“. Wittenberge ist aber auch Kulturstadt. Einmal im Jahr finden im Innenhof der Alten Ölmühle auf einer riesigen Bühne die „Elblandfestspiele“ statt – in diesem Jahr zum 15. Mal am 11. und 12. Juli 2014. Unter dem Titel „Chaplin, Charme und Traummusik“ versprechen sie das Beste aus Operette, Show und Musical. Erstmalig erklingen bei den Elblandfestspielen auch Musicalmelodien, die für Wittenberge relativ neu sind. Die Prignitz hat es also geschafft und ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Wohnmobile sind hier willkommen – und schon nicht mehr wegzudenken.

Alle Infos zum Stellplatz in Wittenberge

Adresse: Sportbootanger Nedwighafen, Elbstraße 65, 19322 Wittenberge, Brandenburg
Stellplatz: Gebührenpflichtiger Stellplatz für 15 Mobile am Sportboothafen im Deichvorland. Der Untergrund ist gepflastert. Direkt hinter dem Stellplatz führt der Elberadweg auf dem Deich vorbei. Güterzugverkehr über die Elbbrücke ist zu hören. Hafengaststätte Zum Fährhafen am Platz. Brötchen-, Zeitungsservice, Fahrradverleih. Ganzjährig, nur bei drohendem Hochwasser auf der Elbe ist die Zufahrt nicht möglich.
Ent-/Versorgung: Für Strom und V+E beim Hafenmeister melden.
Gebühren: 5 Euro pro Nacht und Mobil. Strom (10 Anschl.): 70 Cent/kWh. Wasser: 70 Cent. Entsorgung: 2,60 Euro. Dusche: 2 Euro/Person.
Freizeit: Fahrgastschifffahrt, Elberadweg, Alte Ölmühle, Elblandfestspiele, Kultur- und Festspielhaus, Spaßbad Prignitzer Badewelt, Stadtmuseum „Alte Burg“.
Informationen: Hafenmeister, Telefon 01 52/09 08 08 56. E-Mail, Webseite
GPS: 52°59’27’’N, 11°44’41’’O
Umweltzone: keine (Stand: Mai 2014)