Möwen kreischen, die S-Bahn rauscht auf ihrer Trasse über unsere Köpfe hinweg, ein roter Sightseeing-Doppeldeckerbus fährt vorbei und kann uns gleich mitnehmen zu einer ersten Stadtrundfahrt – der gut ausgestattete Wohnmobilhafen Hamburg liegt mitten in der quirligen Hansestadt. Sicher gibt es ruhigere und romantischere Plätze, aber kaum welche, die besser als praktische Basis für eine Erkundung der Hansestadt Hamburg taugen – nicht zuletzt dank der S-Bahn-Station Hammerbrook gleich nebenan.

Bis zur modernen HafenCity samt Speicherstadt und ihrer neuesten Attraktion, der Elbphilharmonie mit den elegant geschwungenen Glasfassaden, ist es nicht weit. Auch die berühmten Landungsbrücken, das Amüsierviertel St. Pauli, Hamburgs City mit der Binnen- und Außenalster, dem schönen Rathaus, den Shoppingstraßen und Kirchen sind schnell erreicht – alles liegt nur wenige S-Bahn-Stationen entfernt und ist auch gut zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar. Und so nutzen wir das (allen Klischees zum Trotz) gute Wetter, um Hamburg in aller Ruhe zu genießen – auch vom Theaterbesuch oder dem ausgiebigen Essen in einem der endlos vielen guten Hamburger Restaurants kommen wir abends schnell und problemlos zu unserem Reisemobil zurück.
Nach schönen Tagen in der Hansestadt lassen wir Hamburg hinter uns und fahren gemütlich elbabwärts, mitten hinein in eine Region, die als größter Obstgarten der Republik gilt. Es ist ein atemberaubender Anblick, wenn Anfang Mai abertausende Apfelbäume in voller Blüte stehen. Aber auch später sorgen etwa reif werdende Kirschen für tolle Fotomotive – und für den einen oder anderen leckeren Snack zwischendurch.

Rund ums Jahr können hier auch die schönen Städtchen und Dörfer mit ihren Fachwerk- und Reetdachhäusern verzücken, allein sie lohnen einen Abstecher vor die Tore Hamburgs. Buxtehude zum Beispiel – die kleine Stadt mit ihrem zentrumsnah gelegenen Stellplatz am Schützenplatz ist nicht nur Entstehungsort des bekannten Märchens vom Hasen und Igel, sondern vor allem ein echt norddeutsches Kleinod. Die vielen gut erhaltenen Fachwerkbauten in der Altstadt verlocken genauso zum Flanieren und Staunen wie die Fleetanlagen im Hafen, die St. Petri-Kirche oder das Buxtehude-Museum, in dem Regionalgeschichte und Gegenwartskunst gezeigt werden. Schließlich statten wir noch dem Has’-und-Igel-Brunnen aus dem Jahr 1968 einen Besuch ab – so viel Zeit muss sein.
Nächster Stopp ist Jork, die heimliche kleine Hauptstadt des Alten Lands, wo gleich mehrere recht ansprechende Stellplätze zur Wahl stehen. Das ganze Jahr über finden hier Veranstaltungen rund um das Thema Obst statt, seien es das Altländer Blütenfest, die Kirschwoche oder die Apfeltage – eigentlich gibt es immer etwas zu feiern. Zu den schönsten Fachwerkgebäuden des Orts gehört der Gräfenhof, in dem Rathaus und Standesamt untergebracht sind. Gleich auf der anderen Straßenseite steht die St. Matthias Kirche samt markantem Glockenturm aus dem 17. Jahrhundert – sie hat einen besonders reich vergoldeten Altar.

Nicht weit vom Ortskern, im Stadtteil Borstel, wartet ein weiteres historisches Baudenkmal: die liebevoll restaurierte Galerieholländer-Windmühle „Aurora“. Im Inneren befindet sich heute ein Restaurant, dessen Karte sich sehen lassen kann. Und so überlegen wir bei Rotbarbenfilet und einem guten Glas Wein, wohin die Fahrt weitergeht. In die alte Hansestadt Stade vielleicht oder zur Elbinsel Lühesand, oder doch lieber zurück und noch etwas Großstadtluft schnuppern in Hamburg? Eines ist sicher – am Tor zum Norden wird es so schnell nicht langweilig.
Kommentar von Christian Calmano:
Stellplätze gibt es in dieser Region genug, natürlich sind sie von höchst unterschiedlicher Qualität. Mein Tipp für Hamburg: Auch wenn Anlagen wie der im Text beschriebene Wohnmobilhafen in Sachen Ausstattung und Freizeit punkten, sollte man sich dazu mal eine Nacht auf dem simplen Platz am Strand Pauli gönnen. Der bietet null Service – dafür toben Nacht- und Hafenleben direkt drum herum!