Reizvolle Gegensätze bestimmen das Landschaftsbild der Champagne – hervorgerufen durch unterschiedliche Böden: zum einen die trockenen kreidehaltigen in den Weinbergen, zum anderen die wasserreichen in den Senken ringsum mit ihren Seen und Wäldern. Die Kreide sorgt für eine gleichbleibende Bewässerung der Reben, sie reflektiert die Sonnenstrahlen und speichert Wärme. Mineralien verleihen dem Champagner seinen charakteristischen Geschmack. Die Hügel in der Montagne de Reims gelten als die besten Lagen; in ihrer Südwestecke liegt das Dorf Vandières. Sein Name rührt vermutlich vom lateinischen „vinum dare“ – übersetzt „Wein einschenken“.
Weingut mit Stellplatz in Vandières

Zu den wenigen Sehenswürdigkeiten im Ort zählt die romanische Kirche mit schöner Vorhalle. Ein paar Gassen weiter befindet sich das Gut Nowack, dessen Geschichte bis ins Jahr 1795 zurückreicht. Damals pflanzte Jean-Baptiste Nowack, Sohn eines Einwanderers aus Osteuropa, die ersten Rebstöcke. Seine Nachkommen entwickelten sein Erbe kontinuierlich weiter. Vor ein paar Jahren kam zur Kellerei mit Verkaufsraum ein kleiner Stellplatz hinzu. Diesen musste man sehr bald aufgrund hoher Nachfrage um die große Obstwiese hinterm Haus erweitern; dort entstand auch ein Sanitärgebäude.
Einen weiteren Platz in der Nähe mit herrlicher Aussicht auf Weingärten und Wald bietet etwa die Gemeinde Mutigny bei Épernay. Auch lädt dort der Lehrpfad „Sentier du Vigneron“ die Wanderer dazu ein, die Besonderheiten der Gegend kennenzulernen. Im benachbarten Hautvillers lebte Dom Pérignon (1639–1715), einer der Wegbereiter des Champagners. Der Ordensmann in der Abtei Sankt Pierre gewann wichtige Erkenntnisse, etwa im Hinblick auf den optimalen Traubenverschnitt oder die Reinheit. Er verwendete als Erster dicke Glasflaschen und entwarf den speziellen Korken. An den Häusern im blumengeschmückten Winzerdorf hängen noch die alten handbemalten Zunftschilder, die auf die ausgeübten Berufe hinweisen. Am Ortseingang ist ein einfacher Stellplatz am Straßenrand ausgewiesen.
Viele Stellplätze rund um den Lac du Der

Auf eine sehr gute Infrastruktur treffen Mobilfahrer rund um den Lac du Der. Die Seeregion wartet mit vier Stellplätzen auf, die zusammen über rund 180 Parzellen verfügen. Sehr gepflegt wirkt „Site de Chantecoc”, unmittelbar am Deich im Südwesten. In der Zeit von Juli bis etwa Mitte September macht dort täglich (außer Sonntag) ein Bäckerwagen Station. Übernachtungsplätze ohne Service bietet indes beispielsweise die bekannte Domaine Drappier, gegründet 1802 in Urville. Bei einer Führung in den teilweise noch weitaus älteren Kellergewölben erfährt man Näheres etwa zur zweiten Gärung oder zum speziellen Klima (www.champagne-drappier.com).

Schiefes Gebälk, schmale Gassen und glanzvolle Gotteshäuser: Ein Bummel durch Troyes zeigt ein Spiegelbild des Mittelalters. Die Ruelle des Chats, die “Katzengasse”, ist so eng, dass die Tiere von einem Giebeldach zum anderen gegenüber springen können. Die Erker im ersten Stock der Häuser halfen früher Steuer zu sparen, denn allein die Grundfläche bestimmte deren Höhe. Die Glasmaler der Stadt pflegten einen ausdrucksstarken, naturtreuen Stil – Schule von Troyes genannt; berühmt sind die Glasfenster in der Kathedrale. Das nächste Quartier befindet sich im nahe gelegenen Lusigny-sur-Barse am Westufer des Lac de la Fôret d’Orient.
Mouzon im Nordosten bietet sich an, um eine Champagne-Tour stimmungsvoll zu beschließen. Dazu trägt besonders der schöne Stellplatz am Maas-Kanal bei, wo bisweilen im Minutentakt die Boote vorbeituckern. Zu ihm und anderen nachfolgend mehr.
Fazit
Die Städte hinken mal wieder hinterher. Es ist wie in vielen anderen Gegenden auch: Besonders die kleinen Gemeinden versuchen, mit attraktiven Stellplätzen neue Gäste zu gewinnen. Dass dies gelingen kann, zeigen die oft winzigen Orte am Lac du Der, wo mittlerweile Mobilfahrer aus ganz Europa Station machen. Doch auch in den Städten tut sich etwas, wie das Beispiel Langres zeigt. Bleibt die Hoffnung, dass andere diesem folgen werden.