Der frühere Besitzer des Grundstücks, auf dem heute 19 Mobile stehen können, hieß mit Spitznamen „Hobby-Bauer“, eine prima Vorlage für den Stellplatz. Dass die Müllers seit gut einem Vierteljahrhundert selbst Reisemobilisten sind, merkt man dem Platz an. Seit dem Jahr 2014 zieht ihre familiäre Anlage Urlauber aus nah und fern an.

Für kleine Feiern stellen die Müllers sogar die Scheune neben ihrem Wohnhaus zur Verfügung. Schließlich sind viele Reisemobilfahrer gesellige Leute, so die Überlegung der Betreiber. Aber auch das kleine Stellplatz-Einmaleins wird beherrscht. Die Stellflächen liegen zwischen dem Wohnanwesen und dem Radweg am Ortsrand von Meineringhausen. Einige der ebenen, geschotterten Stellflächen sind mit einem Grünstreifen ausgestattet. Der zentrale Entsorgungsbereich mit Bodeneinlass, Ausguss für die Chemietoilette und Frischwasseranschluss befindet sich an der Zufahrt zu den Stellplätzen und kann auch mit großen Mobilen gut angesteuert werden.
Der Ederseebahn-Radweg führt direkt am Platz vorbei – ein Grund mehr, hier, in der Nähe der Hansestadt Korbach, einen Halt einzulegen. Die maßvollen Stellplatzgebühren und die Möglichkeit der Nutzung von Duschen und Toiletten sind für die meisten Reisemobilfahrer weitere gute Gründe, den Stellplatz „Hobbywiese“ anzufahren.
Oft ist Hermann Müller zusammen mit seinem Enkel Kerim auf dem Gelände im Gespräch mit den Gästen zu sehen. In den Abendstunden kommt er an jeden Stellplatz, um die Brötchenbestellung für den nächsten Tag aufzunehmen. Zudem können Produkte wie Eier, Honig oder Nudeln der ortsansässigen Direktvermarkter erstanden werden. Die Tenne mit dem Kaminofen ist an kalten Abenden ein beliebter Treffpunkt. Auch der überdachte Grillplatz wird gerne genutzt. Und mit seinem Shuttlebus samt Fahrradtransportanhänger kann Müller bis zu acht Personen auch mal von einem Ausflugsziel abholen.
Nicht nur durch Gold glänzt Korbach
Exakt 264 Treppenstufen führen in Korbach zum Ziel: Vom Kiliansturm aus genießen Besucher der nordhessischen Kreisstadt einen herrlichen Blick über den historischen Stadtkern mit seinen zwei ehrwürdigen Gotteshäusern, dem stolzen Rathaus und den prächtigen Fachwerkbauten wohlhabender Patrizierfamilien.
Der Historie begegnen Reisende in Korbach auf Schritt und Tritt, schließlich ist es eine der schönsten Fachwerkstädte in ganz Hessen mit einer 1000-jährigen Geschichte. Die Bronzestatuen in der Fußgängerzone von Korbach erinnern an die Nachtwächter in alten Zeiten. Wegen ihres gelegentlichen Übereifers wurden sie auch „Pulverköppe“ genannt. Der Weg vor dem Rathaus führt auch am „Hartwigschen Haus“ mit einem Barockportal vorbei. Die Gefache sind ornamental mit Backsteinen ausgemauert, das Tor ist mit Schmuckelementen und Engelsköpfen verziert. Auch die Stadtbücherei gegenüber dem Rathaus ist beim Stadtbummel ein Blickfang.

Handwerk und Handel ließen in der Vergangenheit Korbach aufblühen. Genau im Schnittpunkt der Handelsstraße von Frankfurt nach Bremen sowie der Route von Köln nach Leipzig entstand der dreieckige Marktplatz der einstigen Hansestadt an den Ausläufern des Sauerlandes. Etwa 3,5 Kilometer von der Kernstadt entfernt liegt Meineringhausen, der größte Stadtteil. Durch ihn führt der Ederseebahn-Radweg
Der durchgängig asphaltierte Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse ist 27 Kilometer lang und führt von der Hansestadt Korbach nach Buhlen am Edersee. Auf dem gut zwei Kilometer langen Rundweg „Zwischen den Mauern“ kann der Gast um die historische Altstadt bummeln und die Stadtgeschichte kennenlernen. Tipp: die interaktive App „Schatzsuche“, www.grimmheimat.de/schatzsuche
Der besondere Tipp: Das Goldbergwerk
Helm auf, Gummistiefel an, dann geht es hinein in den sagenumwobenen Goldberg. Deutschlands größte Goldlagerstätte heißt ganz bescheiden Eisenberg und liegt bei Korbach. Gänge, Schichten und Mineralien erzählen von Jahrmillionen Erdgeschichte, der kräftezehrenden Arbeit mittelalterlicher Bergleute und Versuchen moderner Glücksritter aus aller Welt, das edle Erz des Waldecker Landes zu bergen. So bietet das Besucherbergwerk in der früheren Bergbausiedlung Goldhausen ein spannendes und lehrreiches Abenteuer für Gäste aus aller Welt.
Im Eisenberg bei Korbach befindet sich ein Goldvorkommen, das seit dem 11. Jahrhundert bis etwa 1617 bergbaulich ausgebeutet wurde. Während dieser etwa 500 Jahre dauernden Betriebszeit legte man einen 900 Meter langen, bis 12 Meter breiten und neun Meter tiefen Tagebau an und fuhr nachweislich mehr als 48 Stollen und 45 Schächte auf. Noch heute weist der Berg zahlreiche Spuren dieser Zeit auf. Aus der Frühzeit des Bergbaus sind Relikte des Goldtagebaus, der sich durch den Ort Goldhausen erstreckt, erhalten.
Im historischen Goldbergwerk erzählen Gänge, Schichten und Mineralien Jahrmillionen Erdgeschichte. Das Bergwerk ist fast so belassen, wie es während des Betriebes war. Dadurch hat es seine Einzigartigkeit behalten. www.goldspur-eisenberg.de