Es gibt Orte, die faszinieren allein aufgrund ihrer einsamen Lage. „In the middle of nowhere“ nennen die Amerikaner das. Solche Orte findet man nicht nur in den USA, sondern auch abseits der touristischen Trampelpfade auf der Iberischen Halbinsel, im Landesinneren von Spanien oder Portugal. Entradas im Baixo Alentejo ist so ein Ort, an dem sich Storch und Rebhuhn gute Nacht sagen.
Obwohl der Stellplatz von Entradas für etwa 25 Reisemobile am Ortsausgang hinter einer großen Tankstelle mit Raststätte liegt, die auch Omnibussen und Lkws – überwiegend vergeblich – Parkplätze offeriert, steht man hier meist einsam und allein und dennoch dank der Raststätte sicher. Niemand verstellt den Blick auf die schier endlosen Weizenfelder, die genauso gut irgendwo in Iowa liegen könnten. Die Ver- und Entsorgungsanlage ist einfach, aber völlig ausreichend. Strom gibt es nicht. Die nahe Durchgangsstraße in Richtung Beja hat zwar eine Europa-Nummer (E 802), viel Verkehr gibt es jedoch nicht. Niemandsland eben. Aber nicht ganz, denn sowohl der Ort Entradas als auch das benachbarte Castro Verde haben einiges zu bieten.
Entradas selbst ist ein lang gestrecktes Bilderbuchdorf mit hübschen, weißen, gepflegten Häusern, zwei Kirchen, einer Kapelle und gleich zwei empfehlenswerten Restaurants, die weit über den Ort hinaus unter anderem für Wildgerichte bekannt sind: A Cavalariça und O Ceileiro.
Das benachbarte Castro Verde, mit 4800 Einwohnern Sitz der Gemeindeverwaltung, ist zumindest in Portugal für ihre Königliche Basilika berühmt. Sie wurde zum Andenken an die Staatsgründung des Landes nach der Reconquista auf dem nahen Schlachtfeld von Ourique im Jahr 1143 gebaut und ist mit ihren beiden weißen Türmen schon von Weitem nicht zu übersehen. Die Azulejos, die blauen bemalten Kacheln im Inneren, zeigen noch heute Szenen der Schlacht. Zu den Kostbarkeiten im Inneren der Kirche gehört ein silbernes Kopfreliquiar des heiligen Fabian.
In einer ehemaligen Fabrik befindet sich das Museum, das die archäologischen Funde der Region präsentiert, die nacheinander von Kelten, Römern, Westgoten und Mauren besiedelt wurde. Nicht zu übersehen sind auf den Plätzen die modernen Plastiken, die nicht nur an die berühmte Schlacht, sondern auch an die Bedeutung der Schafe und Schweine für die Region erinnern.
In Castro Verde gibt es ebenfalls zwei empfehlenswerte Restaurants, in denen die regionale Küche gepflegt wird: das Castro Café und Don Alfonso I. Am zweiten Wochenende im September zieht das Festival Sete Sóis Sete Luas mit Musik und Ausstellungen viele Besucher an. Noch mehr kommen am dritten Oktobersonntag zum Traditionsmarkt mit vielen Händlern aus dem ganzen Land und viel Musik.
Etwa 15 Kilometer östlich von Castro Verde liegt der Parque Natural do Vale do Guadiana, der mit seiner besonderen Vegetation zu Wanderungen, aber auch zu Kanufahrten auf dem Rio Guadiana einlädt.
Alle Infos zum Stellplatz in Entradas
Standort: Área de Serviçio para Autocaravanas, Rua de Beja/IP 2, P-7780-321 Entradas, Alentejo
Stellplatz: Gebührenfreier Stellplatz für 25 Mobile an einer Tankstelle am östlichen Ortsausgang. Untergrund aus Asphalt. Beleuchet, eben, kein Schatten. Für große Mobile geeignet. Haustiere erlaubt. Café und Imbiss am Platz. 2 Restaurants im Ort ab 250 m. Castro Verde mit Geschäften und weiteren Restaurants 8 km. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: Bodeneinlass für Abwasser, separater Einlass für WC-Kassetten, getrennte Wasserhähne mit Schläuchen.
Freizeit: Besuch von Entradas und Castro Verde mit Basilika und Museum, Restaurants mit lokalen Spezialitäten, Ausflug in den Parque Natural do Vale do Guadiana.
Informationen: Gemeinde, Telefon 0 03 51/28 63 28 14, E-Mail posto.turismo@cm-castroverde.pt, www.cm-castroverde.pt