Stellplatz-Tipp Baden-Württemberg
Urlaub an der stillgelegten Jagsttalbahn

Lassen Sie sich nicht vom Bahnhof und den Gleisen entlang des Stellplatzes Jagstcamp Widdern irritieren. Das Relikt erinnert an die Jagsttalbahn, die ihren Betrieb schon lange eingestellt hat.

Stellplatz  Widdern
Foto: H.-J. Hess

Eigentlich schade, dass die Jasttalbahn nicht mehr fährt. Man könnte damit doch so gemütlich durch das romantische Jagsttal zuckeln. Heute sattelt man also sein Tretross und folgt den naturbelassenen Windungen der Jagst entweder flussabwärts über Möckmühl und Neudenau dorthin, wo sie bei Bad Friedrichshall in den Neckar mündet, oder flussaufwärts zum Kloster Schöntal, für Unermüdliche auch weiter nach Krautheim oder Dörzbach. Damit wäre eine von sechs Etappen des 332 Kilometer langen Kocher-Jagst-Rundradweges entlang der beiden Flüsse geschafft, die durch wenige Kilometer getrennt nebeneinander dem Neckar zufließen. Wanderer erkunden auf den Wegen an der Jagst entlang im südlich gelegenen Waldgebiet die harmonische Umgebung.

Widdern – die drittkleineste Stadt von Baden-Württemberg

Widdern mit seinen knapp 2000 Einwohnern zählt zu den kleinsten Städten in Baden-Württemberg. Mehrgeschossige Fachwerkhäuser prägen den kleinen historischen Ortskern gemeinsam mit der gut 100-jährigen Laurentiuskirche, die dem spätgotischen Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert nachempfunden wurde. Das fast gleichaltrige Rathaus geht auf ein früheres Schloss der Herren von Zyllnhardt zurück, daneben liegt das einzige Gasthaus im Ort.

Den alten Ortskern erreicht man vom Reisemobilstellplatz über eine Brücke über die Jagst. Der Stellplatz am Ortsrand mit Blick zur Jagst verfügt über 16 eben geschotterte und durch Holzbalken parzellierte Stellflächen. Vier Stromsäulen mit insgesamt 16 Anschlüssen versorgen jede Einheit mit zwei Kilowattstunden Energie für einen Euro. In gebührendem Abstand ist eine Ver- und Entsorgungsstation der Marke EVA installiert. Die einmalige Übernachtung kostet 6,50 Euro. Wer Widdern zu einem längeren Rad- oder Wanderaufenthalt ansteuert, für den lohnt sich die 5er-Karte zu 25 Euro oder für diejenigen, die mehrmals wiederkommen, gar die 13er-Karte zu 65 Euro.

Am Abend kümmern sich die beiden Betreiber Hartmut Schmidt und Wolfgang Zipf um ihre Gäste und geben Freizeittipps. Hat man die beiden Herren verpasst, liegen im Infohäuschen Briefumschläge zur vertrauensvollen Entrichtung der Stellplatzgebühr bereit. Durchreisende werden für die Entsorgung um zwei Euro gebeten.

200 Meter vom Stellplatz entfernt betreibt Gastgeber Zipf außerdem das Rasthäusle Imbiss Zipf direkt am Flussufer, das auch für Radler einen beliebten Rastplatz darstellt, weil sie dort bei einer Pause ihre E-Bikes nachladen können. Hier kann man bei Paula seine Ankunft anmelden und sich erst mal im Gastgarten oder Pavillon beim Bier oder Jagsttäler Wein und kleinen Grillgerichten akklimatisieren. Außer dienstags – da bleibt der Imbiss nämlich geschlossen.

Alle Infos zum Stellplatz in Widdern

Standort: Jagstcamp Widdern, Heilbronner Straße 11, 74259 Widdern
Stellplatz:
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 16 Mobile am Ortsrand. Angelegtes Areal am ehemaligen Bahnhof der stillgelegten Jagsttalbahn. Geschotterter Untergrund. Imbiss 200 m entfernt. Der historische Ortskern mit Gastronomie und Lebensmittelläden liegt 500 m weit weg. Maximaler Aufenthalt: 5 Tage. Auch für große Fahrzeuge. Haustiere erlaubt. Saison: April bis Oktober, je nach Wetterlage auch länger.
Ent-/Versorgung: EVA-Anlage.
Gebühren: 6,50 Euro pro Nacht und Mobil inklusive Entsorgung. Strom (16 Anschl.): 1 Euro/2 kWh. Wasser: 1 Euro/80 Ltr., 10 Cent/8 Ltr. 5er-Karte: 25 Euro, 13er-Karte 65 Euro. Entsorgung für Durchreisende: 2 Euro.
Freizeit: Historischer Ortskern, Kanu fahren auf der Jagst, Jagst-Kocher-Radweg.
Informationen: Hartmut Schmidt und Wolfgang Zipf, Telefon 0176/38184211, E-Mail service@jagstcamp-widdern.de, www.jagstcamp-widdern.de
GPS: 49°18’50’’N, 09°25’08’’O
Umweltzone: keine (Stand: August 2014)