Hier ist der Name Programm: Die Familie heißt Best, und das Beste ist ihr gerade gut genug. Nicht dass es hier in Lippoldsberg luxuriös zugeht, nein urig, ehrlich, naturnah und gemütlich sind die passenden Attribute, um das Angebot von Jochen Best und seiner Familie zu beschreiben. Getreu dem Motto „Nur das Beste für unsere Gäste“ dürfen sich Hotel- und Restaurantgäste, Biker und auch Wohnmobilisten am Ufer der Weser im und am Landhotel zum Anker pudelwohl fühlen.
Seit 1964 ist dieses Haus mit 30 Hotelbetten im Familienbesitz der Eltern von Ehefrau Gudrun Maria. Der gelernte Rundfunkmechaniker Jochen Best hatte dann wohl gar keine andere Wahl, als Gastgeber zu werden. Heute führt die Ehefrau mit Tochter Jennifer die Geschäfte. Immerhin hat Jenny Restaurant-Fachfrau gelernt und schon einige Hotels geleitet. Jochen Best als Tausendsassa indes konzentriert sich auf alle anderen „Nebengeschäfte“, die dem gastlichen Haus einen einmaligen Charakter verleihen. Er ist der Eventmanager, Alleinunterhalter und manchmal auch der Märchenonkel: „Fische, Bienen, Schafe ernähren ihren Herrn im Schlafe“, orakelt der Teufelskerl selbstironisch. Als passionierter Motorradfahrer machte er die Herberge zum bekannten Bikertreff. Und als rastloser Reisemobilist hatte er die Idee, den am Haus gelegenen Festplatz zu einem Wohnmobilhafen auszubauen. Seit dem Jahr 2002 kamen immer mehr Wohnmobile hierher „Erst waren es zehn, dann 40 bis 50 Mobile “, sagt der Mann heute. Best, der auch kommunalpolitisch tätig ist, übernahm von der Gemeinde den Festplatz und machte aus der Wiese nach und nach einen Superplatz. Die einmalig schöne Lage im Wesertal war vorhanden, alles andere hat er entwickelt. Er versorgte die Stellplätze mit Strom, pachtete ein kleines Häuschen dazu, installierte dort Sanitäranlagen mit Duschen und komplettierte das Ganze mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Ver- und Entsorgungseinrichtung.
Die Anlage kann rund 60 Fahrzeuge beherbergen, die allesamt auf festem Wiesenuntergrund stehen. Eine große Fläche und zwei kleinere, die direkt am Flussufer liegen, können bei Clubtreffen auch schon mal mehr Fahrzeuge aufnehmen. Morgens kommt dann der Bäckerwagen vorbei, und wer mal keine Lust hat, das Frühstück selbst zuzubereiten, genießt das komplette Frühstücksbüfett im Hotel, nur wenige Schritte vom Stellplatz entfernt.
Kulinarische Genüsse: Wildschwein, Honig und geräucherte Fische
Überhaupt ist das Restaurant das Herzstück dieser Location, die in der warmen Jahreszeit auch mit einem sehr schön gelegenen Biergarten seine Gäste verwöhnt. Hier erwartet die Gäste von Mai bis September an jedem Samstag der Wildschweinbraten vom Holzkohlegrill. „Viel Überredungskunst und viel Bier waren nötig, um an das Rezept zu kommen“, schmunzelt Jochen Best, „inzwischen hat sich unser heimisches Wildschwein zu einer wahren Sensation entwickelt.“
Eine andere Best’sche „Schnapsidee“ wurde ebenfalls zum Renner auf der Speisekarte: Frischer Lachs, Saibling und Forelle werden vom Chef persönlich geräuchert. Und dann noch die Heidschnucken, wie die Fische aus eigener Haltung, die auch zu einer typischen Spezialität avanciert sind.
Spätestens wenn man nach erfolgter Heimkehr das Reisemitbringsel Bienenhonig geleert hat, fragt man sich, warum man von den Spezialitäten aus Lippoldsberg nicht doch mehr mitgenommen hat, denn viele der hauseigenen Produkte werden direkt im Restaurant vermarktet. Darunter sind auch Wurstsorten, die man nur hier erstehen kann. Jochen Best sieht das so: „Die Mettwurst bekommt bei der Herstellung eine große Portion Streicheleinheiten – nur das gibt ihr das unverwechselbare Aroma.“ Einfach märchenhaft.
Perfekter Stopp für eine Tour über die Deutsche Märchenstraße
All dies ist aber keine Sage, sondern trifft tatsächlich zu – auch wenn die Fähre vor dem Wohnmobilstellplatz Weserbergland als Märchenfähre bezeichnet wird. Ganz im Norden Hessens, nahe der Grenzen zu Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, versteckt sich Lippoldsberg, ein Ortsteil von Wahlsburg, in einem Talkessel inmitten weitläufiger Wälder. Reinhardswald, Bramwald und Solling rahmen das Dorf ein, das eines der bedeutendsten Zeugnisse romanischer Baukunst im gesamten Weserbergland besitzt: die frühere Klosterkirche St. Georg. Der trutzige Bau mit dem ungewöhnlichen Turm ist eines der nationalen Kulturgüter in Deutschland. Die Deutsche Märchenstraße ist eine der ältesten Ferienstraßen in Deutschland. Seit 1975 führt die Route von der Brüder-Grimm-Stadt Hanau über 600 Kilometer bis zu den Bremer Stadtmusikanten. Sie reiht die Orte und Landschaften, in denen ihre Märchen beheimatet sind, zu einem Reiseweg aneinander.
Die Märchenstraße war mit ihren Figuren auch schon bei promobil auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf zu Gast, denn die Arbeitsgemeinschaft fördert den Reisemobil-Tourismus mit eigenen Aktionen.
Fazit: Der Wohnmobilstellplatz Weserbergland in Wahlsburg-Lippoldsberg mit seinem umtriebigen Chef Jochen Best ist eine Top-Adresse zum Beispiel bei einer Tour entlang der Deutschen Märchenstraße.
Alle Infos zum Wohnmobilstellplatz Weserbergland
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 60 Mobile. Ausgewiesenes Gelände unmittelbar an der Weser. Vorn ebener, geschotterter Untergrund, dahinter Rasenfläche. Ruhige Lage im Wesertal neben dem Landhotel Zum Anker mit Frühstücks- oder Brötchenservice. Nur geringe Distanz- zum Ortskern. Info-Tafel, behindertengerechtes WC-Haus, Müllcontainer. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: Eigenbau mit Bodeneinlass.
Gebühren: 8 Euro pro Nacht und Mobil inkl. 2 Euro Verzehrgutschein. Strom (36 Anschlüsse): 50 Cent/kWh. Wasser: 50 Cent/50 Ltr.
Freizeit: Klosterkirche und Museum Lippoldsberg, Wasserkraftwerkmuseum. Fahrgastschifffahrt, Kanu fahren. Sababurg im Reinhardswald, Weser-Therme in Bad Karlshafen.
Informationen: Jochen Best, Telefon 0 55 72/18 73, E-Mail info@landhotel-zum-anker.de , www.landhotel-zum-anker.de