Stellplatz-Tipp Arromanches-les-Bains
Geschichte erleben an der Perlmuttküste

Der Wohnmobil-Stellplatz Parking Centre in Arromanches ist mit einem Grünstreifen von einem Parkplatz abgeteilt. In dem Fischerort kann man etwas über den 2. Weltkrieg lernen oder die Küste genießen.

Parking Centre Frankreich
Foto: Müller

Hätte nicht am 6. Juni 1944 die Invasion der alliierten Streitkräfte in der Normandie begonnen, so wäre der kleine Ort Arromanches-les-Bains mit seinen knapp 600 Einwohnern eines von vielen netten Fischerstädtchen an der Küste des Ärmelkanals geblieben, abseits der großen Tourismus-Routen. So aber ist Arromanches ein wichtiges Ziel nicht nur am 6. Juni für Veteranen, sondern für alle, die sich für den Zweiten Weltkrieg und seine Schlachtfelder interessieren. Entsprechend gut besucht ist der kommunale Stellplatz, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campingplatz 14 Reisemobilen Platz bietet. Die Mobile stehen etwas eng in Reih und Glied auf dem speziellen, durch einen Grünstreifen abgegrenzten Teil eines größeren Parkplatzes. Strom gibt es nur aus der Euro-Relais-Säule, und einen Bodeneinlass sucht man vergebens. Ins Zentrum, zum Tourismusbüro, an den Strand und zum Museum sind es kaum mehr als 200 Meter. Aber hier verbringt man auch keinen Urlaub, sondern besucht die Perlmuttküste, die „Côte de Nacre“, seit dem „D-Day“ besser als Gold Beach bekannt, mit den Resten des künstlichen Hafens und vor allem das Musée du Débarquement.

Unübersehbar sind die Panzer, Geschütze und Reste des Atlantikwalls, die Fahnen der Länder, deren Soldaten an der Invasion beteiligt waren, und vor allem die Senkkästen, die die Alliierten aus England mitgebracht hatten, um einen künstlichen Hafen zu schaffen. Mulberry B war der Codename der Landungsstelle für die britischen Truppen. Die rund 20 erhaltenen Senkkästen, die mit Beton gefüllt wurden, geben gerade bei Ebbe ein eindrucksvolles Bild.


Wer sich mehr für Details interessiert, sollte unbedingt das Museum besuchen, was jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen tun. Hier sind nicht nur Waffen, Uniformen,Orden und Ausrüstungsgegenstände der Soldaten zu sehen, hier wird die Landungsoperation anhand von Dioramen, Plänen und Filmen erklärt. Die besonders bei Engländern beliebten Souvenirs und Literatur zum Zweiten Weltkrieg gibt es in zwei Läden. Das Musée de Débarquement wurde eingeweiht als erstes Invasions-Museum in der Normandie zum 10. Jahrestag der Invasion, am 5. Juni 1954, und zwar vom letzten Staatspräsidenten der Vierten Republik, dem Normannen und Résistance-Kämpfer René Coty. Zu jenem Zeitpunkt war der ehemalige Oberbefehlshaber der Invasionstruppen, General Eisenhower, bereits mehr als ein Jahr US-Präsident.

Vor lauter Kriegserinnerungen sollte man den Reiz der Perlmuttküste nicht aus den Augen verlieren – mit ihrem Wechsel zwischen Steilküste und lauschigen Buchten mit einem Tidenhub von rund acht Metern sowie den malerischen Dörfern. Baden zwischen den Resten der Invasion mag nicht jedermanns Sache sein, aber ein Spaziergang entlang des bei Ebbe breiten Sandstrands hat einen eigenen Reiz. Und schon gar nicht sollte man die kulinarischen Köstlichkeiten der Normandie vergessen: den Camembert und den Apfelschnaps Calvados.

Alle Infos zum Stellplatz in Frankreich

Stellplatz: Gebührenfreier Stellplatz für 14 Mobile auf dem ausgewiesenen Areal zwischen Camping municipal und einem Pkw-Parkplatz im Ortszentrum. Asphaltierter Untergrund, kein Schatten, nicht ganz eben, Picknick-Tisch. Mehrere Restaurants, Supermärkte, Boulebahn und Strand 200 m. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung
: Euro-Relais-Junior-Anlage.
Gebühren
: Strom: 2 Euro/ 60min. Wasser: 2 Euro/5 Min.
Freizeit
: Museumsbesuch Musée de Débarquement, Strandspaziergänge an der Perlmuttküste, Baden.
GPS
: 49°20’20’’N, 00°37’32’’W
Standort
: Parking Centre, Rue François Carpentier, 14117 Arromanches-les-Bains
Informationen
: Office de Tourisme, Telefon 00 33/2 31 22 36 45, E-Mail info@ot-arromanches.fr, www.ot-arromanches.fr