Die Region Murr-Bottwartal möchte wohnmobilfreundlicher werden. promobil-Leser waren aufgerufen, sich an der Planung des Stellplatz-Netzes zu beteiligen und ihre Erfahrungen und Wünsche einzubringen.
Die Region Murr-Bottwartal möchte wohnmobilfreundlicher werden. promobil-Leser waren aufgerufen, sich an der Planung des Stellplatz-Netzes zu beteiligen und ihre Erfahrungen und Wünsche einzubringen.
Wie promobil in Ausgabe 5/2014 berichtete, will die Region Murr-Bottwartal nördlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart wohnmobilfreundlich werden. Dazu werden neue Reisemobilstellplätze angelegt, vorhandene aufgefrischt und den Bedürfnissen der Gäste angepasst.
Die promobil-Leser waren aufgerufen, sich an der Planung des Stellplatz-Netzes zu beteiligen und ihre Erfahrungen und Wünsche einzubringen. Vorgesehen sind drei Stellplatzkategorien. 44 Kriterien sollten die Aktionsteilnehmer diesen Kategorien zuordnen. Außer so elementaren Dingen wie der Ver- und Entsorgung, Beschaffenheit des Untergrundes oder Parzellengröße konnte zum Beispiel auch der Wunsch nach Brötchenservice, W-LAN, persönlicher Betreuung bis hin zu Waschmaschine oder einem Mietfahrzeugangebot vor Ort angekreuzt werden. Außerdem konnten die Aktionsteilnehmer in Klartext weitere Wünsche und Anregungen formulieren.
Die Resonanz der promobil-Leser auf die Aktion war enorm. Fast 1400 Leser beteiligten sich per Post, Fax und online an der Umfrage – herzlichen Dank dafür!
Einigkeit herrscht über die Kategoriengrenzen hinweg bei der Forderung nach nachts ruhiger Lage, ganzjähriger Nutzbarkeit, einer Info-Tafel und Beschilderung/Wegweisung zum Stellplatz hin. Eine Entsorgungsmöglichkeit für das Kassetten-WC sollte bei den beiden ersten Kategorien vorhanden sein, wird aber auch für die dritte von fast der Hälfte der Teilnehmer gewünscht. Frischwasser, Grauwasserentsorgung und Stromanschluss werden für die beiden ersten Kategorien unbedingt erwartet.
Sehr viele Leser mahnen in ihren Anmerkungen zudem die Ausstattung mit Abfallbehältern an. Die Bereitschaft zur Mülltrennung ist weit verbreitet. Sauberkeit und Sicherheit auf dem Reisemobil-Stellplatz sind für die meisten Leser absolute Grundbedürfnisse.
Gar nicht einig sind sich die Aktionsteilnehmer bei der Frage nach Toiletten und Duschen. Während die Besitzer ausgebauter Fahrzeuge beides teils als völlig unnötig brandmarken („wir haben doch alles an Bord!“), möchten Campingbusfahrer darauf nicht verzichten. Auch bei der Frage der Bezahlung lässt sich nur schwer Konsens erzielen. Einerseits wird häufig der Wunsch nach einer ganz einfachen Preisgestaltung geäußert – was auf eine Pauschale hinausläuft; andere wollen indes nur genau die Leistungen bezahlen, die sie in Anspruch nehmen. Einzelfahrer weisen darauf hin, dass sie durch Pauschalen grundsätzlich benachteiligt werden.
Unvereinbar scheinen ferner die Bedürfnisse der Hundebesitzer und -nichtbesitzer. Während die einen zum Beispiel große Auslaufmöglichkeiten reklamieren, verlangen die anderen Leinenzwang oder gar Hundeverbot. Bei großen Stellplätzen könnten ausgewiesene Hundeareale eine Lösung darstellen. Ähnlich steht es mit dem Wunsch nach Nachtruhe und demjenigen, jederzeit ankommen und abreisen zu dürfen. Aus dem Dilemma könnten „Notplätze“ für Spätankömmlinge am Eingang führen. Während die einen eine Begrenzung der Übernachtungsdauer wünschen, damit sich keine „Dauercamper“ einnisten, sehen andere so etwas als Gängelung. Generell scheiden sich die Geister bei Fragen nach der Platzordnung, den Freiheiten und den Regulierungen.
Kaum Konfliktpotenzial dürften die Wünsche nach ausreichend Rangierraum und barrierefreier Anlage in sich bergen, ebenso die nach einer Untergrundbefestigung ohne Matsch- und Pfützenbildung, nach plakettenfreier Zufahrt und schöner Aussicht.