Als 1911 Hardheim durch eine Stichbahn aus Walldürn Anschluss an das Eisenbahnnetz bekam, konnte keiner ahnen, dass sich 101 Jahre später eine andere Art von Reisewagen des Geländes bemächtigt. Reisemobile machen heute Station auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände, und von Schienensträngen und Fahrplänen völlig unabhängig führt der Weg von überall hierher – am besten jedoch aus Richtung Süden von Ahorn kommend. Dann liegt der Stellplatz am Ortseingang gleich linker Hand. Wer von Norden dem Navigationsgerät in die Bahnhofstraße folgt, wird von einer Barriere unmittelbar vor dem Stellplatz aufgehalten.
Zwölf großzügige Stellflächen sind einladend angelegt und in mehrere Abschnitte unterteilt sowie allesamt mit Stromanschlüssen versehen, die für einen Euro zwei Kilowattstunden Energie liefern. Weitere vier Mobile ohne Strombedarf finden am Rand eine Bleibe.
An der Zufahrt steht die Holiday-Clean-Anlage und füllt für einen Euro fast jeden Wassertank – mit bis zu 200 Litern Wasser. Die Entsorgung erfolgt problemlos über einen Bodeneinlass. Platzgebühren – und nicht nur Schwaben wird’s freuen – werden keine verlangt, nicht zuletzt dank des namhaften Sponsors in Sachen Fahrwerkstechnik für Reisemobile aus der Nachbarschaft, der Firma Goldschmitt aus Walldürn.
Im wenige hundert Meter entfernten Ortszentrum bieten die beiden historischen Gasthäuser Ochsen und Badischer Hof ihre Gastfreundschaft an, wobei letzterem der Ruhm von Goethes Einkehr vor knapp 200 Jahren zuteil wird. Mehr über Goethes Beziehung zu dem Ort im Erftal erfährt der interessierte Gast im Erftal-Museum im historischen „Schüttungsbau“, einem andernorts als Zehntscheune bekannten Lagerhaus aus dem 17. Jahrhundert. Recht vornehm residiert die Gemeindeverwaltung im Hardheimer Schloss sowie im Marstallgebäude. Den historischen Ortskern überragt die katholische St.-Alban-Kirche – landläufig auch Erftaldom genannt.
Die Themenwege „Odenwaldmadonnenradweg“, „Grünkernradweg“ und „Mühlenweg“ führen durch Hardheim und zeigen die historischen und kulturellen Bedeutsamkeiten in der Umgebung auf. Vor allem die Grünkernproduktion ist im Ort angesiedelt und markiert, verknüpft mit der Maschinen- und Mühlenindustrie, einen wirtschaftlichen Schwerpunkt. Die historische Steinemühle ist Anschauungsobjekt eines Familienbetriebs in der elften Generation, deren Inhaber auch noch den Namen Müller trägt, und im Mühlenladen sind die eigenen Erzeugnisse sowie regionaltypische Produkte zu bekommen.
Hardheim liegt im östlichsten Zipfel des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald - als einer der ersten Naturparks Deutschlands schon im Jahr 1960 gegründet und von der Unesco unterstützt. Die Besonderheiten der Kulturlandschaft im nordostbadischen Odenwald vermittelt das Informationszentrum Walldürn mit Führungen und Wanderungen.
Alle Infos zum Stellplatz in Hardheim
Gebührenfreier Stellplatz für 16 Mobile auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände am südlichen Ortsrand; Landstraße und Felder angrenzend. Fein geschotterter Untergrund, jung begrünt, noch kein Schatten. Zwei historische Gasthäuser und Supermarkt im Ortszentrum, 1 km. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: Holiday-Clean-Anlage mit Bodeneinlass. Gebühren: Strom (12 Anschlüsse): 1 Euro/2 kWh. Wasser: 1 Euro/80 Ltr.
Freizeit: St.-Alban-Kirche, Hardheimer Schloss (Rathaus), Erftalhalle mit Museum, Sternwarte, Hardheimer Mühlenweg, Steinemühle.
Informationen: Gemeinde Hardheim, Telefon 0 62 83/5 80, E-Mail rathaus@hardheim.de, www.hardheim.de