Der Julierpass gehört zwar nicht zu den höchsten, wohl aber zu den ältesten Alpenpässen. Direkt dort liegt der Stellplatz Tua. Schon die alten Römer quälten sich an dieser Stelle über das Gebirge.
Der Julierpass gehört zwar nicht zu den höchsten, wohl aber zu den ältesten Alpenpässen. Direkt dort liegt der Stellplatz Tua. Schon die alten Römer quälten sich an dieser Stelle über das Gebirge.
Die heutige Passstraße des Julierpasses, die das ganze Jahr geöffnet ist, bedeutet für Wohnmobile mit einer Steigung von maximal zehn Prozent kein Problem. Die Landschaft auf der 36 Kilometer langen Nordrampe ist jedoch viel zu schön, um einfach durchzufahren, zumal es in Bivio unübersehbar einen gleichfalls ganzjährig geöffneten Stellplatz gibt.
Vom Namen „Camping Tua“ sollte man sich ebenso wenig irritieren lassen wie von der Tatsache, dass das gegenüberliegende gleichnamige Restaurant seit einiger Zeit geschlossen ist. Die Junior-Euro-Relais-Säule ist in Betrieb, die Stromanschlüsse am Platz funktionieren, und täglich werden die für Schweizer Verhältnisse moderaten Gebühren kassiert.
Die imposante Bergwelt rund um den Platz lässt seinen etwas ungepflegten Eindruck ebenso fast vergessen wie die unvermeidlichen Verkehrsgeräusche von der nahen Passstraße. Etwa 25 Mobile und Caravans finden auf den nicht ganz ebenen Rasensteinen Platz, ein Teil des Platzes ist beleuchtet, Schatten gibt es nicht, wohl aber einen gewissen Sichtschutz zur Straße durch eine Holzwand, die die Grenze des Platzes markiert.
Für naturbegeisterte Besucher hat Bivio, das zur Tourismusregion Savoyen-Bivio-Albula gehört, im Sommer wie im Winter viel zu bieten. Bivio liegt auf 1.770 Meter Höhe, es ist das letzte Dorf vor der Passhöhe und das einzige auf der Alpennordseite, in dem Italienisch gesprochen wird. Zusammen mit Rätoromanisch, dem lokalen Dialekt Surmiran und Schweizerdeutsch ergibt das eine verwirrende Sprachenvielfalt, weshalb man den Pass in verschiedenen Führern mal als Julier, als Güglia, Gelgia oder auf Italienisch Giulia findet.
Von der babylonischen Sprachenvielfalt darf man sich jedoch weder im Sommer noch im Winter verunsichern lassen. Ob zum Wandern, Mountainbiken, Skifahren oder Schneeschuhwandern – es gibt alle Informationen und Broschüren auf Deutsch. Mit dem Parc Ela verfügt die Region über den größten Naturpark der Schweiz, und hier sind individuelle Alpenpass-Wanderungen, mehrtägige Hüttentouren ebenso attraktiv wie geführte Ausflüge mit Wildtierbeobachtung. Mountainbiker kommen auf alpine Kosten, E-Biker lassen es bei einer Tour durch die verschiedenen Dörfer gemütlicher angehen.
Im Winter lädt der Skilift auf der gegenüberliegenden Seite der Passstraße zum Abfahrtslauf – Schnee gibt es hier ausreichend. 30 Kilometer sind die Pisten und Winterwanderwege lang. Im benachbarten Albulatal wartet ein ganz besonderes Schlittenvergnügen – nicht nur für Kinder. Sechs Kilometer misst die längste beleuchtete Schlittenbahn Europas, rund 440 Höhenmeter geht es von Preda am Albulatunnel der Bahn hinunter nach Bergün. Den Transport zurück besorgt die Rhätische Bahn.
Adresse: Stellplatz Tua, Julierstrasse, CH-7457 Bivio, Graubünden
Stellplatz: Gebührenpflichtiger Stellplatz für 25 Mobile. Angelegtes Gelände direkt neben dem Restaurant und der Liftanlage Tua. Stellplätze auf Rasensteinen, nicht ganz eben, zum Teil beleuchtet, kein Schatten, Haustiere erlaubt. Auch für große Mobile geeignet. Etwa 500 m nach Bivio mit etlichen Restaurants, aber nur ganz wenigen Geschäften. 18 km nach Savognin mit ausreichenden Einkaufsmöglichkeiten. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: Junior-Euro-Relais-Anlage.
Gebühren: 10 bis 15 sfr pro Nacht und Mobil je nach Saison. Strom: 5 bis 7 sfr. Kurtaxe: 2,50 sfr/Erwachsene, 1,25 sfr/Kind.
Freizeit: Wandern, geführte Ausflüge, Mountainbiken, Winter- und Schneeschuhwandern, Ski Abfahrt, 6 km lange Schlittenbahn.
Informationen: Familie Wyss, Telefon 0041/78/8472075, E-Mail tua.bivio@gmail.com, www.www.bivio.ch
GPS: 46°27’47’’N, 09°39’22’’O