Es gibt eine Gemeinsamkeit, derentwegen Holzappel in einem Atemzug mit der Metropole Berlin, der Ferieninsel Rügen und der Weserstadt Höxter genannt werden darf: den Herthasee. Das Gewässer auf Rügen erhielt seinen Namen nach der germanischen Gottheit Nerthus (Hertha), die, so der römische Dichter Tacitus, die Mutter Erde darstellt und in jenem See gebadet haben soll. Im 17. Jahrhundert erinnerte man sich auf Rügen dieser Mythologie, und so wurde aus dem Schwarzen See der Herthasee. Sowohl in Höxter als auch in Holzappel waren Anfang des 20. Jahrhunderts Ähnlichkeiten des Rügener Sees samt seiner Umgebung Grund genug, die künstlich aufgestauten Wasserflächen in Herthasee umzubenennen.
In Holzappel findet man um den Herthasee am Fuß des Berges Höchst eine Freizeitanlage mit Strandbad und Minigolf, Jugendzeltplatz und einem Stellplatz für Reisemobile. Letzterer gliedert sich mit seinem Untergrund aus Schotterrasen und einer großzügig angelegten Baumparzellierung, die auch der Markise genügend Raum lässt, unauffällig in die naturbelassene Umgebung ein. Nur drei schlanke Stromsäulen, eine EVA-Ver- und -Entsorgungsanlage sowie der Parkscheinautomat zeigen an, dass es sich hierbei um ein Domizil für Reisemobile handelt. Sechs Euro verlangt der Automat für 24 Stunden Aufenthalt, die Stromzufuhr wird mit 50-Cent-Stücken aktiviert.
Während der Freiluftsaison ist an der Minigolfanlage auch ein Café-Bistro mit Biergarten in idyllischer Lage unter schattigen, hohen Bäumen in Betrieb. Ansonsten – der Stellplatz kann schließlich ganzjährig genutzt werden – ist das zu jeder Saison geöffnete Seerestaurant Bollendorf, mit Sonnenterrasse zum Seeufer hin, ein gern besuchter Ort für die hungrige Mobilbesatzung.
Der historische Ortskern der früheren Reichsgrafschaft Holzappel liegt nur wenige hundert Meter vom Stellplatz entfernt. Ein schönes Fachwerkensemble umgibt den Bärenbrunnen am Marktplatz. Ein einziger Besuch Johann Wolfgang von Goethes zur Besichtigung der Grube Holzappel bescherte dem kleinen Ort in der Esterau sein historisches Goethe-Haus. Vom ehemaligen Blei-, Silber- und Zink-Bergwerk, welches Holzappel in seiner Blütezeit im 18. und 19. Jahrhundert sogar die Stadtrechte einbrachte, zeugen heute noch einige Bleitafeln an den Eingängen der stillgelegten Grube, ein Bergbaulehrpfad und das Heimat- und Bergbaumuseum im Rathaus.
Die Lage von Holzappel im östlichen Naturpark Nassau bietet in der nahen Umgebung zahlreiche Wander- und Radwandermöglichkeiten. Ein einfacher Spazierweg von einem Kilometer Länge umrundet das Ufer des Herthasees. Zum Wild- und Freizeitpark Westerwald in romantischer Landschaft führt ein rund fünf Kilometer langer Wanderweg. Neben der heimischen Tierwelt und einer Streichelwiese finden junge Besucher auch Spaß an der Sommerrodelbahn und einer Mobilbahn.
Alle Infos zum Stellplatz am Herthasee
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 12 Mobile. Angelegtes Gelände auf etwas holprigem Schotterrasen, durch Bäume großzügig parzelliert, in unmittelbarer Nähe zum Herthasee. Café-Bistro und Restaurant am See. Ortszentrum mit Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie etwa 1 km entfernt. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: EVA-Anlage mit Bodeneinlass.
Gebühren: 6 Euro/24 Stunden am Parkscheinautomat. Strom: 50 Cent/kWh. Wasser: 1 Euro/80 Ltr.
Freizeit: Strandbad, Minigolf am See. Heimat-, Bergbaumuseum, Wild- und Freizeitpark Westerwald.
Informationen: Ortsgemeinde, Telefon 0 64 39/3 48, E-Mail: holzappel-gemeinde@online.de, www.holzappel-herthasee.de
Der Stellplatz am Herthasee in der promobil Stellplatz-App.